Tierärzte werden für Zahnbehandlungen besser bezahlt als Zahnärzte

Die Zahnärzteschaft fühlt sich von der Politik verhöhnt: Seit 35 Jahren kriegen Zahnärzte das gleiche Geld für Zahnbehandlungen und müssen nun hinnehmen, dass der Staat den Tierärzten mehr Geld für Zahnbehandlungen zuspricht, als es für die gleichen Leistungen am Menschen gibt.

Über Jahrzehnte bremst die Politik die Vergütung für Ärzte und Zahnärzte

Der Zahnarzt unterliegt bei der Abrechnung der so genannten Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ). Dadurch ist festgelegt, wie viel Geld er für Zahnbehandlungen berechnen darf. Dieses Konzept gilt auch für Allgemeinmediziner (Gebührenordnung für Ärzte, GOÄ), Tierärzte (Gebührenordnung für Tierärzte, GOT). Die Honorierung soll vom Gesetzgeber regelmäßig angepasst werden, denn Inflation und steigende Lebenshaltungskosten muss auch der Zahnarzt bewältigen. Auch Lohnerhöhungen müssen für Angestellte im Gesundheitssystem (Z.B. Arzt- und Zahnarzthelferinnen) finanzierbar bleiben.

Seit 36 Jahren der gleiche Lohn für Zahnärzte

Die meisten Positionen der GOZ wurden seit 1987 nicht mehr verändert, was angesichts der enorm gestiegenen Kosten in allen Lebensbereichen und der Inflation geradezu grotesk anmutet. Auch die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) stammt noch aus dem letzen Jahrtausend (1996). Während die Bundesregierung eine Anpassung der Vergütung für Zahnärzte verweigert, stimmte sie kürzlich einer Erhöhung der Gebühren für Tierärzte zu. Die Zahnreinigung eines Vierbeiners wird nun rund 200% höher vergütet, als die Zahnreinigung bei einem Menschen, eine unverhohlene Degradierung der Zahnärzteschaft.

Für das Zahnziehen bekommt ein Tierarzt doppelt so viel Geld

Der Zahnarzt bekommt für das Ziehen eines Zahns 9,05€, der Tierarzt 20,52€. Was bekommt man heutzutage für 9€? Man rechne dagegen: Eine moderne Praxis, erleuchtete und geheizte Räumlichkeiten, eingehaltene strenge Hygienerichtlinien, geschultes Personal und und und. Es ist auch nicht so, als würden Angestellte einer Zahnarztpraxis auf eine regelmäßige Lohnerhöhung verzichten, nur weil ihr Chef keine bekommt. Mieten, die Preise für medizinische Geräte, Kreditraten usw.: alles wird kontinuierlich teurer. Aber nicht nur die erbrachten Leistungen des Zahnarztes werden schlecht honoriert, auch seine Freizeit ist dem Staat weniger wert: Eine Notdienstpauschale darf der Zahnarzt erst nach 22 Uhr abrechnen und erhält für seinen Einsatz zur späten Stunde auch nur 24,13€. Der Tierarzt darf die Pauschale schon ab 18 Uhr zum Ansatz bringen und 50€ abrechnen.

Wann wird es gerecht, lieber Staat?

Auch der Tierarzt muss seine Praxis am Laufen halten und steigende Kosten bedienen. Eine Anpassung der GOT ist daher nur fair. Wieso hier aber vom Gesetzgeber eingelenkt wurde, während Ärzte und Zahnärzte weiter hingehalten werden, ist nicht nur unverständlich, es ist eine Respektlosigkeit ohnegleichen.

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 11. Juli 2023

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