Zucker und Karies sind Schlagworte, die uns automatisch einfallen, wenn wir an unsere Zähne denken. Dabei gibt es weitaus mehr Faktoren, welche die Zähne belasten und ihnen auf Dauer schaden.
Kaum ein Patient weiss es: Wer über einen längeren Zeitraum hinweg täglich bis zu zehn Zigaretten raucht, hat nach jüngsten Forschungen im Durchschnitt ein dreifach erhöhtes Parodontose-Risiko (Zahnfleischschwund). Das zerstörte Immunsystem der Mundhöhle bedingt tiefere «Taschen» im Zahnfleisch, einen stärkeren Abbau des Kieferknochens und erheblich schlechtere Heilungschancen. Anders als bei Nichtrauchern bleiben bei Rauchern Frühwarnzeichen auf Parodontose aus. Darüber hinaus steigt die Gefahr, an Mundhöhlenkrebs zu erkranken, bei Rauchern auf bis das Vierfache im Vergleich zu Nichtrauchern.
Starker Zigarettenkonsum ist einer der Stressfaktoren für die Zähne – der ruppige Umgang mit der Zahnbürste ein anderer. Muskelspiele sind beim Zähneputzen unangebracht. Wer die morgendliche Zahnreinigung mit Muskeltraining verwechselt und kräftig schrubbt, fördert den Abbau der harten Zahnsubstanz. Auch falsche Putztechnik führt zu diesen unerwünschten Nebenwirkungen. Gleichzeitig wird bei intensivem Schrubben auch das Zahnfleisch geschädigt.
Ein typisches Beispiel für eine nicht auf Bakterien beruhende Schädigung des Zahns ist der Zahnschmelz. Dieser wird durch säurehaltige Nahrungsmittel aufgeweicht und dadurch angreifbar. Ein leckerer, grüner Apfel gehört beispielsweise zu den Speisen, die im Mund ein saures Milieu verursachen. Um zu vermeiden, dass nach dem Verzehr eines Apfels der aufgeweichte Zahnschmelz abgetragen wird, sollte man mit dem Putzen der Zähne ca. eine Stunde warten. Ausserdem kann man vorbeugend fluoridhaltige Zahnpasta verwenden oder mit direkt aufgetragenen Fluoridpräparaten eine dünne Schutzschicht auf der Zahnoberfläche bilden. Neben Äpfeln zählen andere saure Obstsorten, Zitronenlimonaden, Fruchtsäfte, Essig oder Joghurt zu den säurehaltigen Nahrungsmitteln.
Quelle: krankenversicherer.ch