Die neuen „Dritten“ sehen besser aus, beißen besser und halten länger, wenn ihr Grundwerkstoff mit einem in Regensburg entwickelten Elektronenbeschussverfahren behandelt wird.
Das Gemisch harzähnlicher Kunststoffe mit Füllkörpern, auch Komposit genannt, wird in Zahnmedizin und Technik vielfältig verwendet. Sie sorgen zum Beispiel in der Zahnmedizin dafür, dass Zahnersatz das Aussehen natürlicher Zähne imitieren kann. In der Technik dienen sie unter anderem als „Klebstoffe“, die verschiedene Metalle oder Kunststoffe miteinander verbinden. In der klinischen Anwendung zeigen aber die Komposite einen hohen Verschleiß, Verfärbungen und starke Anlagerung von Bakterien. Daraus können Entzündungen in der Mundhöhle entstehen. Auch versagt immer mal wieder der Verbund zwischen zahnfarbenem Komposit und dem darunter liegenden Stützgerüst aus Metall oder Glasfasern. Verbesserungen lassen sich mit Hilfe der Elektronenbestrahlung erzielen.
Eine Arbeitsgruppe des Regensburger Universitätsklinikums hat sich im Rahmen der High Tech Offensive des Freistaates Bayern mit diesem Thema befasst. Eingebunden in den bayerischen Forschungsverbund für Materialwissenschaften (FORMAT) konnte die Arbeitsgruppe um Privat-Dozent Dr. Michael Behr (Lehrstuhl für Zahnärztliche Prothetik den leistungsfähigen Elektronenbeschleuniger der Fa. Beta-Gamma-Service (BGS, Saal a.d.D.) für Forschungszwecke nutzen. Es wurde schnell deutlich, dass durch Nachvergüten mittels Elektronenbestrahlung, sich die mechanischen und biologischen Eigenschaften von Kompositen deutlich verbessern ließen und der Haftverbund zwischen Glasfasern und verschiedenen Metalllegierungen sich wesentlich steigern lässt.
Quelle: bayerischer Forschungsverbund für Materialwissenschaften (FORMAT)