Einfluss von COVID-19 auf den Knochenstoffwechsel könnte Osseointegration gefährden

Eine Infektion mit dem Virus SARS-CoV-2 kann verschiedene negative Auswirkungen auf den Körper haben, wie zum Beispiel Lungenschäden. In einer kürzlich veröffentlichten Studie wurde der Zusammenhang zwischen Covid-19 und schwindendem Knochenvolumen unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Corona-Erkrankung Einfluss auf die Einheilung von Implantaten (Osseointegration) haben könnte.

Schwerer Covidverlauf vermindert Knochendichte

Wissenschaftler aus Hongkong haben im Tiermodell untersucht, welchen Einfluss Coronaviren auf den Knochenstoffwechsel des Infizierten haben. Eine vorangegangene Multicenter-Studie zeigte, dass zumindest ein schwerer Covidverlauf mit einer schwindenden Knochendichte assoziiert ist. Hier wiesen Patienten, die wegen einer Coronainfektion intensivmedizinisch betreut werden mussten, nach überwundener Krankheit eine deutlich geringere Knochendichte auf.

In Studie Knochen auch ohne schweren Covidverlauf betroffen

Für ihre Studie untersuchten die Hongkonger Wissenschaftler die Knochenstruktur der Versuchstiere zu unterschiedlichen Zeitpunkten, nämlich in der akuten Phase (vier Tage nach Infektion), während der Erholungsphase (30 Tage nach Ansteckung) und in der chronischen Phase (60 Tage nach Infektion). Das Virus hat von Beginn der Infektion an signifikante Auswirkungen auf die Knochendichte und -struktur. Auch 60 Tage nach Ansteckung hat sich das Knochenvolumen nicht vollständig regeneriert. Was bedeutet das für Zahnimplantate?

Verminderte Knochendichte: Für Implantate keine Kontraindikation!

Zahnimplantate sind auch bei einer verminderten Knochendichte möglich. Deswegen ist zum Beispiel eine Implantatbehandlung bei Osteoporose auch kein Problem. Den Studienergebnissen zur Folge wäre die Überlegung, Zahnimplantate nach schwerem Coronaverlauf länger einheilen zu lassen. Wie Covid-19 die Knochendichte beeinflusst und ob das wiederum Auswirkungen auf die Einheilung von Zahnimplantaten hat, ist nicht erforscht. Es fehlen jegliche Daten und Studien zu diesem Thema. Fakt ist, es dürfte kaum jemand zu finden sein, der noch nicht mit Coronaviren in Kontakt gekommen ist und das Setzen von Zahnimplantaten hat seit Beginn der Pandemie nicht stagniert. Die Forschungen und Erkenntnisse über Langzeitfolgen einer Covid-Infektion („Long Covid“) stehen noch am Anfang.

 

Quelle: doi.org/10.1038/s41467-022-30195-w

Letzte Aktualisierung am Freitag, 09. Dezember 2022

Aktuelle Implantat-Themen 


Sparen bei der Implantatversorgung - ist das seriös möglich?

Ganz besonders interessant dürfte unser neues Kapitel zum Thema "Sparen bei Zahnimplantaten" sein. Kann man mit dem Implantologen handeln? Ist Import-Zahnersatz die Lösung? Alle infos dazu in unserem Kapitel günstige Zahnimplantate.