Der von Karl Lauterbach ausgearbeitete Entwurf für das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) ist vom Deutschen Bundestag verabschiedet worden. Mit allen Kürzungen in der Gesundheitsversorgung und den daraus resultierenden gesundheitlichen Folgen. Ein schwerer Schlag für die Mund- und Allgemeingesundheit in Deutschland.
Strikte Budgetierung hebt Parodontitisbehandlung auf
Erst im Juli 2021 wurde die verbesserte und umfangreiche Parodontitis-Therapie von den gesetzlichen Kassen in den Leistungskatalog aufgenommen. Ein Meilenstein für die Mund- und Allgemeingesundheit in Deutschland, wovon Millionen Patienten profitieren. Durch die Einsparmaßnahmen wird dieses nachhaltige Konzept gleich wieder abgeschafft und die Patienten mit ihrer Erkrankung alleine gelassen. Der Vorsitzende der Kassenzahnärzte, Dr. Wolfgang Eßer, zeigte sich fassungslos angesichts dieses medizinisch zynischen Vorgehens.
Parodontitis gefährdet Zähne und Allgemeingesundheit
Die Volkskrankheit Parodontitis ist nicht nur die Hauptursache für Zahnverlust im Erwachsenenalter, sie erhöht auch das Risiko für diverse Allgemeinerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Auch beeinflusst Parodontose andere Erkrankungen negativ, wie beispielsweise Diabetes mellitus. Eine wirksame Therapie abzuschaffen, um Kosten zu sparen, ist alleine angesichts der Folgekosten für Zahnersatz der Innenbegriff einer Milchmädchenrechnung.
Drosselung zahnmedizinischer Vorsorge absurd
Die Kosten der Krankenkasse für die zahnmedizinische Versorgung inklusive Zahnersatz machten 2021 nur 5,7 Prozent ihrer Gesamtausgaben aus. Eine Budgetierung in diesem Sektor kann einen, in Hinblick auf das hohe Einsparpotenzial für Folgebehandlungen, nur den Kopf schütteln lassen. Es geht hier nicht um Kosten, sondern auf Kosten, und zwar auf Kosten der Patienten.
Da hat unser Gesundheitsminister Herr Lauterbach wirklich einen tollen Job gemacht. Applaus.