Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Es ist besser als ich zu träumen gewagt habe

Madita
Madita

Hallo und einen schönen Abend an alle hier,

ich war als stille Mitleserin in den letzten 12 Monaten in diesem Forum oft unterwegs.
Habe mit Anregungen, Tips und Erklärungen geholt.
Denn auch mir stand eine riesige Herausforderung bevor.
Ich las viel von Problemen und deren Auswirkungen.
Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, von mir und meinem rundum positiven Implantats-Erlebnis zu berichten.
Meine Ausgangssituation ist denkbar einfach zu beschreiben: OK + UK zahnlos, die Versorgung
wollte ich implantat-gestützt vornehmen lassen. Ich fand mich viel zu jung um den Rest meines Lebens
mit einem „Klappergebiss“ zu verbringen und niemals mehr in einen Apfel oder eine Mohrrübe beißen zu können.
Also begann mein Zahnarzt-Marathon. Anfangs war es eher eine Gesprächstherapie, denn ich hatte so viele Fragen, dass es mir schon fast peinlich war. Aber mein Zahnarzt war einfach nur super, hat mir alles beantwortet, erklärt, gezeigt und nochmal beantwortet. Er hat einfach eine Engelsgeduld.
Allerdings bin ich auch wirklich ein großer Angsthase...
Ich habe mir je Kiefer 6 Implantate in 2 Sitzungen mit Sedierung einsetzen lassen. Los ging es mit dem Unterkiefer.
3 Wochen später folgte der Oberkiefer. Da an 2 Stellen zusätzlich ein Knochenaufbau erfolgte, war
mein Gesicht stark geschwollen und ohne Schmerzmittel ging es nicht. Aber dafür sind sie ja auch da.

Dann hieß es Geduld beweisen. Eine Tugend, die ich überhaupt nicht besitze..
Die Einheilung dauerte 6 Monate und das Essen war in dieser Zeit ein echtes Drama. Dann kam der lang ersehnte Tag der Freilegung.
An 10 der 12 Implantate war der Knochen bereits über die Verschluss-Schraube gewachsen.
Harte Arbeit für den Arzt; harte Arbeit für mich. Das hatte ich mir einfacher vorgestellt.

Irgendwann war auch das geschafft und es blitzten wunderschöne Zahnfleischformer heraus.
Ich war SO stolz! Das erste Mal, dass ich sehen konnte, dass es voran geht.
Wieder musste alles heilen und wachsen...
Dann ging es rasant in die entscheidene Phase: Zähne aussuchen! Ich war völlig überfordert mit dem Gedanken. Was steht mir? Was passt zu mir? Ich möchte nicht, dass man auf den ersten Blick sieht, dass es ein Gebiss ist!
Mein Zahnarzt hatte natürlich die Lösung: wir suchen zu dritt aus. Er, die Zahntechnikerin und ich.
Heraus kam ein Traum in B1 da ich sehr hellhäutig und blond bin.
Es brauchten also nur noch die ganzen Abdrücke genommen werden und die Stege gewechselt werden.
Die „Reisezähne“ wurden angefertigt und als ich sie das erste Mal eingesetzt hatte war ich echt gerührt. Meine persönliche Odysse nahm grade ihr Ende.
Endlich keine Gaumenplatte mehr!
Das wurde letzte Woche allerdings nochmal deutlich getopt!
Meine richtige Galvano-Teleskop-Prothese ist da! Es ist unglaublich, ich habe es geschafft, bin fertig mit allem es sieht einfach umwerfend aus aber das aller wichtigste: die Funktionalität ist überragend!

Mit einer einzigen Sache lag mein Zahnarzt allerdings verkehrt. ;-)
In einem unserer vielen Gespräche sagte er mir, dass im Schnitt die Patienten berichten, ca. 80% der
ursprünglichen Beißkraft und des „Mundgefühls“ im Vergleich zu den echten Zähnen zu haben.
Das kann ich nicht bestätigen. Ich gebe der ganzen Sache locker 90%.

Mit meinem Bericht möchte ich zeigen, dass es auch komplikationslos laufen kann.
Von diesen unkomplizierten Verläufen wird leider nur wenig berichtet. Aber es gibt sie :-)

Und wenn ihr es geschafft habt bis hierhin zu lesen bedanke ich mich dafür und
wünsche allen einen schönen Abend.
Mit einem strahlenden und überglücklichen Lächeln
Madita



Gast
Gast

Hallo Madita!

Deinem positiven Bericht möchte ich mich anschliessen, denn das Durchhalten ist einfach wichtig!
Bin mit 66 Jahren sicherlich älter als Du, habe aber ähnlich wie Du in den letzten 2 Jahren meinen inzwischen zahnlosen OK ( zuerst ) und UK ( zuletzt ) mit Implantaten versorgen lassen.
Jeweils 4 Implantate pro Kiefer, darauf herausnehmbarer Zahnersatz.
Auch bei mir war die vorhergehende Beratungsphase sehr intensiv und ich hatte viele Fragen.
Hierdurch ist das Vertrauen zum Implantologen enorm gewachsen.
Als Angstpatientin fühlte ich bei ihm zu jedem Zeitpunkt gut aufgehoben.
Die Eingriffe ( Zahnziehen / Impantatsetzen / freilegen ) waren weniger schlimm als befürchtet.
Jedoch die langen Heilzeiten , versorgt mit den Provisorien waren echt übel, da habe ich ein paar Kilos abgenommen, weil Essen einfach keinen Spass mehr machte.

Im Ergebnis habe ich aber nun seit 2 Monaten ein natürlich aussehendes Gebiss und fühle mich sehr wohl damit.
Ich kann wieder normal essen, wenngleich sich öfters mal Speiseteile unter den Zahnersatz verirren.
Das ist dann mitunter unangenehm, aber mir ist sehr daran gelegen, dass ich den Zahnersatz herausnehmen und eine unmittelbare Reinigung sowohl der Implantate wie auch der Prothesen vornehmen kann.
Beissmässig liege ich wohl so bei 70 %, allerdings hängt das auch mit den farbigen Einsätzen zusammen , welche in der Stärke / Friktion variiert werden können.
Natürlich könnte ich eine stärkere Friktion wählen, dann aber evtl. den Zahnersatz aus eigenen Kräften nicht herausnehmen können.
Also probieren der Implantologe und ich uns nach und nach an einen Idealzustand heran.

Dir wünsche ich alles Gute mit Deinem Zahnersatz und vielen Dank für Deinen Beitrag!
Positives muss ja auch mal sein ...

Mit liebem Gruß, Renate



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