#309711
Agnes
Teilnehmer

Man muss in so einem Fall „detektivisch“ vorgehen. In deinem Thread „Verzweifelt – Nachbarzahn schmerzt seit Implantat“ beschreibst du Druckschmerzen am 13er BEVOR die Krone gesetzt wurde. Am Anfang dieses Threads beschreibst du, dass nach dem Setzen der Krone nun noch ein „sehr unangenehmes Druckgefühl“ dazu gekommen ist. Ferner, dass du das Gefühl hast, dein Kiefer würde auseinander springen und dass da etwas im Kiefer stecke.

Frage: glaubst du, wenn die Krone runterkommt, dass die „alten Druckschmerzen am 13“ verschwunden sein werden? Ich glaube es nicht. Es steckt tatsächlich etwas im Kiefer, nämlich ein Implantat. Die Frage ist, ob es komplett im Knochen steckt oder nur schräg zum Gaumen hin. Wenn von der Frontseite der Knochen fehlt, dann ist es nur von Zahnfleisch bedeckt und muss davon „gehalten“ werden. Das geht nicht, denn der ganze Kauapparat bewegt sich beim Essen, auch wenn du auf der anderen Seite isst. Wenn zu wenig Knochen oder nur brüchiger Knochen vorhanden ist, ist dieses Druckgefühl, dass „der Kiefer auseinander springt“ damit exakt beschrieben. Er tut es auch, es entstehen Risse und Haarrisse im Knochen. Oder das Implantat ist zu dick und quetscht die Zahntasche des 13er. Aber auch dann wäre die Knochenschicht über dem Implantat zu dünn, vermutlich nicht dicker wie Papier. Das halte ich, anhand deiner Beschreibungen, nach wie vor für die primäre Ursache.

Zusätzlich kann der MKG-Chirurg richtig liegen mit der Annahme dass der Aufbau zu breit ist und die Papille (Dreieck) quetscht, aber das wäre dann Fehler Nummer 2. In so einem Fall wie deinen wird immer rückwärts nach einer Lösung gesucht. Zuerst wird Verdacht Nr. 2 nachgegangen, wenn das nicht zu Beseitigung der Schmerzen führt, dann kommt Verdacht Nr. 1 dran (bei mir sind am Ende 90 Nachbehandlungen zusammen gekommen und dies gilt es zu vermeiden).

Hat der MKG-Chirurg sondiert? D. h. ist er mit einer Metallsonde unter dem Zahnfleisch am Implantat des 12er entlang gegangen? Hat er eine Panoramaschichtaufnahme und ein DVT gemacht? Wie viel Abstand gibt es zwischen Implantat 12 und Zahn 13. Wenn das alles nicht abgeklärt wurde, bist du, außer der Rehabilitierung des 13er, nicht viel weiter gekommen, fürchte ich… Das Hochklappen der des Zahnfleisches ist immer die letzte Option – nach vollständiger Abklärung und Maßnahmen, ohne dass die Beschwerden beseitigt werden konnten.

Richtig ist, dass du ein Recht auf Nachbesserung hast, solange bis Beschwerdefreiheit eintritt, siehe „Informationen rund um die Versorgung mit Zahnersatz“; http://www.bagp.de/dokumente/bagp/zbroschu__rebagbp2015.pdf
Dein jetziger ZA ist verpflichtet die Krone wieder abzumachen, und zwar ohne dass er diese Behandlung in Rechnung stellen darf. Mache Druck mit der Aussage des MKG-Chirurgen. Wenn dein ZA sie abmacht, musst du sie nicht bezahlen, wenn ein anderer sie abmacht, schon. Treten nach Abnahme der Krone immer noch Druckschmerzen am 13er auf, dann muss er auch die im Rahmen seiner Möglichkeiten angehen. Gehst du zu einem anderen ZA, verfällt diese Garantie leider.

Die Krankenkasse wird dir vermutlich nicht helfen, da sie für die Leistung nicht aufkommt. Versuchen kannst du es…

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 13. August 2024