#309548
gwittstock
Teilnehmer

Hallo,

eine Sofortimplantation ist bei korrekter Indikationsstellung eine zuverlässige Methode der Implantation, die die Gesamtbehandlungszeit verkürzt und Gewebeabbau nach Zahnextraktion (Knochen und Schleimhaut) verhindern kann.

Für eine Sofortimplantation sind jedoch einige Grundvoraussetzungen zwingend. Dazu gehören natürlich ein ausreichendes Knochenangebot, das Implantat muss beim einsetzen ausreichend fest sein (Primärstabil), hierfür ist eine ausreichende Menge ortsständiger Knochen nötig. Es kann zwar zeitgleich auch Knochen aufgebaut werden (z.B. zum Ausgleich der Alveolendivergenz), dies jedoch nur in einem engen Rahmen. Auch sollte genügend Weichgewebe vorhanden sein.
Entzündungsfreie Verhältnisse sind auch zwingend. Etwaiges vorhandenes entzündliches Gewebe muss vollständig entfernt worden sein, eine perioperative Antibiose sollte auch erfolgen.

Sofern die Voraussetzungen optimal sind, kann zusätzlich auch eine Sofortversorgung der Implantate mit provisorischen Kronen oder Brücken direkt im Anschluss an die Implantation erfolgen. Diese sollten jedoch nicht vollständig funktionell belastet werden.

Für diese Behandlung ist eine Vollnarkose jedoch nicht unbedingt erforderlich, in der Regel ist das ein Eingriff, der auch gut in örtlicher Betäubung realisierbar ist.

Für einen reibungslosen und vorhersagbaren Behandlungsablauf und Erfolg ist eine gründliche präoperative Planung wichtig. Dazu gehört auch die Anfertigung eines dreidimensionalen Röntgenbildes (DVT), da so eventuelle Gewebsdefizite vorher abgeschätzt werden können und eventuell im Rahmen einer navigierten Implantation die optimale Position der Implantate im Voraus geplant werden kann.

Viele Grüße,

Dr. Gero Wittstock

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 13. August 2024