implantate.com › Forum › Forum › Zahnersatz OK › Antwort auf: Zahnersatz OK
Hallo Emma,
willkommen im Club! Ich bin ähnlich gestrickt wie Sie und kann nach zweijähriger Odyssee nur raten: Verlassen Sie diesen Weg wieder! Er führt Sie nicht zu Ihrem Ziel!
Wir beide haben, was die Kiefer-Situation angeht, offenbar eine vergleichbare Vergangenheit. Auch ich trug 20 Jahre ein kunstvolles Brücken-Kronen-Kontrukt im gesamten Oberkiefer. Heute habe ich noch drei Zähne. Zurzeit trage ich ein gaumenfreies Langzeitprovisorium, bei dem Teleskop und Locatoren vereint wurden, sonst würde es nicht halten.
Mir scheint, Sie haben eine ähnlich tolle Möglichkeiten wie ich, nämlich die vermeindlich freie Wahl unter Behandlern , Methoden, Materialien etc. Und natürlich will man das Beste. Ich hatte mich nach langer Info-Tour für eine First-Class-Privatpraxisklinik, die nicht nur am Rande auch im Focus erwähnt wurde, entschieden – und weiß heute, dass auch in solchen Einrichtungen Chancen vertan und gepfuscht werden kann.
Mein Rat: Suchen Sie sich den erfahrensten Kieferchirurgen/Implantologen, den Sie finden können. Einen, der täglich Implantate setzt, und den nichts so leicht erschüttern kann.
Sie haben – im Gegensatz zu mir – noch ein ganz großes Glück: Nämlich einen Kieferknochen, der keinen Aufbau bedarf. Nutzen Sie die Chance! Riskieren Sie nicht, dass der Kieferknochen während einer allzu aufwändigen Suche und Recherche an Substanz verliert!
Wenn noch ausreichend Knochen da ist, brauchen Sie keine Minis und keine besonders breiten, kurzen, langen, schmalen oder was auch immer Implantate. Sie haben die tolle Chance, sich die Implantate einsetzen zu lassen, die am besten halten und einwachsen!
Bei mir ist der Knochen stark geschädigt, da muss man tricksen und um Bruchteile von Millimetern kämpfen. Das engt die Möglichkeiten ein, erhöht die Risiken und und und. Ich gäbe was drum, wenn ich Ihren Kiefer hätte!
Also: Einen guten, erfahrenen Implantologen (Kieferchirurgen) suchen. Und einen Zahnarzt, der mit einem erstklassigen Zahntechniker zusammenarbeitet. Und dann Augen zu und durch.
Ich persönlich habe mich übrigens überraschenderweise gegen die fest sitzende Option entschieden, weil ich mich mit der Teleskop-Variante sicherer fühle. Besser zu reinigen, leichter zu händeln, falls es Probleme geben sollte etc.. Allerdings habe ich im OK ja auch noch die drei eigenen Zähne, die ich nicht hergeben mag. 😉
Ach, da fällt mir noch etwas zu Ihrer Frage nach Locatoren ein: In meinem Fall ist es jedenfalls so, dass diese kleinen Nupsies natürlich einen gewissen Platz benötigen – und dadurch die darauf gearbeiteten (Eck-)Zähne sehr breit gehalten werden mussten. Allein aus diesem Grund würde ich schon drauf verzichten, wenn es möglich ist.
Wenn Ihr Kiefer gesund ist, Ihr Zahnfleisch in Ordnung, Sie keine Parodontose haben und sechs Implantate gut in den Kiefer einwachsen – dann würde ich an Ihrer Stelle durchaus überlegen, ob es nicht ein festsitzender Ersatz sein sollte. Aber am Anfang stehen die richtigen Partner. Und da kann ich nur sagen: Ich habe mich nach, wie erwähnt, zweijähriger „Luxus-Suche“ für eine Art Fließbandarbeiter entschieden. Der experimentiert nicht, der spinnt nicht, der macht keine Faxen – sondern einfach seine Arbeit. Mit viel Erfahrung und Ruhe.
Und was soll ich sagen: Bei dem Gedanken fühl ich mich am wohlsten.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und vor allem natürlich die richtigen Partner für Ihren Weg!
Lena