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#307302
Miia
Gast

Einen praktischen Nutzen dseeir Bildung kann keine dseeir Gruppen nennen und hinterfragt man dies, bekommt man entweder “Das gehf6rt sich so!” oder e4hnliche zirkule4r stabile Argumente oder man wird schlichtweg als “dumm” tituliert und ausgeschlossen… Das ist in meinen Augen nicht zu leugnen, aber so es auftritt doch geradezu ein Indiz daffcr, dass ganzheitliche Bildung in diesen Gruppen gar nicht vorhanden ist. Und in deine Argumentation schliedft du ja auch so wie ich dich verstehe den gesamten humanistisch ffcr notwendig erachteten Literaturkanon ein fcber das stumpfe Auswendiglernen um des Auswendiglernens Willen mfcssen wir nicht reden das ist doch im Prinzip nur der Aufhe4nger ffcr eine ganz grundse4tzliche Diskussion. Ob ein Bildungsinhalt wie z.B. das Auswendiglernen eines Gedichts oder das Verstehen von Serveranwendungen ffcr mich einen praktischen Nutzen hat, entscheidet der Kontext, in dem ich lebe, ich denke und idealerweise e4ndert sich dseeir we4hrend meines Lebens immer wieder. Das Beherrschen von Serveranwendungen (Systemadminstration) hat ffcr mich einen praktischen Nutzen, weil ich meine Hardwarekosten mindestens halbieren kann und nicht auf Appliances wie z.B. iDingsbumse angewiesen bin, meine Daten keinem Dritten anvertrauen muss usw.. Es ermf6glicht mir technisch hinter das Web2.0 zu schauen, es ermf6glicht mir in System Schule ideelle Macht zu generieren, weil Applianceuser in Cloudzeiten eben nichts gar nichts ohne Serveranwendungen sind. Mein Wissen fcber Server hat ffcr mich extrem hohen praktischen Wert. Die meisten Leute im Web2.0 schauen mich konsterniert an und sagen: c4h, ich will nutzen, verstehen will ich nicht, ist mir scheidfegal. Randnotiz:dcber Delicious darf man nicht jammern. Mit umfassender Bildung(!) weidf man vorher, dass solche Dinge ohne Gewinn wirtschaftlich nur endlich lang funktionieren kf6nnen wie viele andere Web2.0-Dienste auch.Mir ist die Aneignung dieses Server- Wissens deswegen leicht gefallen, weil ich z.B. Mathematik machen musste und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem ich keinen praktischen Nutzen daffcr gesehen und viel lieber die Anbahnung von Reproduktionspotentialen gefcbt habe.Ich musste mich von Amts wegen mit d6df6n von Horvath besche4ftigen und seinem Begriff der Demaskierung von Bewusstsein . Erst das hat mich verstehen lassen, gerade jetzt, in diesem Kontext, dass die von dir zitierten Gruppen Bildung benutzen wie manche ihre Appliances (z.B. iPhones, iPads, Backberries usw.): Als Signal zur Zugehf6rigkeit zu einer bestimmten Gruppe, was genau dann schlimm ist, wenn allein die Signalfunktion fcbrig bleibt. Ich fand den Begriff Horvaths damals als Lehrer scheidfe er hatte keine lebenspraktischen Nutzen ffcr mich.Allgemeinbildung in ihre alten Denke sagt doch: Du musst mf6glichst viel kennen lernen, weil die Kontexte in deinem Leben noch lange nicht feststehen. Der Imperativ daran ist Bervormundung, der eigentlich induzierte Sinn damit ist es vielleicht nicht, obwohl ich den in den aktuellen Curricula auch nicht mehr zu finden vermag. Literatur halte ich ffcr manifestierte, kollektive Identite4t einer Gruppe. Goethe z.B. hat in meinen Augen viel Mist geschrieben und viele vielleicht wichtigere Schriften und Autoren haben es nicht in Kanon geschafft, aber oh Wunder er ist zumindest an unserer Schule in einem Fluss Fontane und Brecht sind mir persf6nlich ein Gre4uel, obwohl man das als Deutschlehrer ja nicht sagen darf. Dennoch haben ffcr mich beide Autoren Strukturen geschaffen, die universell in verschiedensten Kontexten auffindbar sind und deswegen mache ich das trotzdem.Wie verhindere ich, wenn ich den Fokus des Lernens allein auf das Individuum und seine tempore4ren individuellen Kontexte lege ( lebenspraktisch ), das oft so kritisierte Fachidiotentum? Wie verhindere ich, wenn ich lebenspraktisch allgemeiner definiere, dass mir das Gleiche passiert, wie das, was du den Humanisten vorwirfst? Durch Lerncoaches, die das Tellerrandgucken beherrschen? Durch Lerncoaches, in ihrem Leben stets Wert auf ihre tempore4ren individuellen Kontexte gelegt haben? Ich weidf es nicht. Spannend.Daher will ich nicht entweder oder. Ich will Koexistenz. Die Frage ist, ob Mensch das kann. Die von dir zitierten Gruppen kf6nnen es wohl eher nicht.

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 13. August 2024