Antwort auf: frage an zahnarzt oder zahntechniker

[dr.kaizwanzig]

Guten Tag,
ich würde Ihnen empfehlen, Kunststoff als Prothesenmaterial zu wählen. Sowohl für die Basis, als auch für die Zähne. Das hat den Vorteil, daß bei Schäden diese leicht zu beheben sind. Es kommt doch immer mal wieder vor, daß Patienten ihre Prothesen ins Waschbecken fallen lassen, was bei keramischen Arbeiten leider sehr auwendige und teure Reparaturen bedeutet. Wir machen heute gar keine keramischen Arbeiten mehr, die der Paient selber rausnehmen kann, aus den o.g. Gründen und fahren damit sehr gut. Die Ästhetik ist auch mit Kunststoffen exzellent, wenn der Techniker sein Fach beherrscht; natürlich neigen Kunststoffe eher zu Verfärbungen, wobei moderne Materialien heute deutlich strapazierfähiger sind.
Bei der Materialwahl für die Teleskope selber haben wir auch feste Regeln. Teleskope bestehen immer aus zwei Teilen, dem Primärteil, welches als fester Pfeiler im Mund verankert wird und dem Sekundärteil als Gegenstück in der Prothese, welches auf das Primärteil aufgesetzt wird.
Sind genügend Implantate vorhanden, die unbedingt eine polygonale Abstützung erlauben sollten, verwenden wir sehr gerne Zirkon als Pfeilermaterial und lassen das Sekundärteil aus Feingold (Galvano) herstellen. Dieses Galvanoverfahren funktioniert unserer Meinung nach nur gut in der Kombination mit einem Keramikprimärteil und weniger gut mit Gold. Hier geht es ausschließlich um unsere persönliche Langzeiterfahrung; die Abnutzung des Galvanogoldes auf einem Metallpfeiler ist höher und kann unter Umständen zu einem frühzeitigen Friktionsverlust führen.
Ist die polygonale Abstützung nicht gegeben, dann verwenden wir ausschließlich eine normale Goldlegierung für beide Teile, da die auftretenden Hebelkräfte kompensiert werden müssen. Bei Galvanoarbeiten sind nach kurzer Zeit deutliche Gebrauchsspuren festzustellen und so der Sinn der Galvanohaut verfehlt.
MfG
Dr. Kai Zwanzig
Spezialist Implantologie