implantate.com Forum Forum Folterinstrument Teleskopprothese Antwort auf: Folterinstrument Teleskopprothese

#253787
mariamagdalena
Teilnehmer

Hallo,

Trotz Verzögerungstaktiken seitens des Gutachters kam es endlich zu einer Gerichts-Verhandlung. Der Gutachter mußte bei seiner Zeugeneinvernahme dann auch Farbe bekennen und Mängel bei der Aufklärung und Dokumentation zugeben. Ebenso, daß mir ein „Kauwerkzeug“ eingesetzt wurde, mit dem man nachweislich nicht kauen kann ohne sich selbst erheblich zu verletzen.
Hinzu kamen auch noch weitere Fehler zum Vorschein.
Diese sind nun vom Gericht offiziell protokolliert.

Der Versuch des Gutachters, fast ausschließlich seitenlange Berichte über die Technik einer Teleskopprothese in seinem Sach-Gutachten an das Gericht zu beschreiben und damit für fachliche Verwirrung zu sorgen, half ihm nicht…
Wir sind alle – auch die Richter, keine Zahnärzte und müssen solche Ausführungen nicht verstehen.

Das Vergleichs-Angebot der Klinik (ein verhöhnender Bettelbetrag) habe ich abgelehnt und auf ein Urteil bestanden.

Es folgen nun weitere Zeugenbefragungen…

Mein „unendlicher Krimi“ geht also weiter.

Meine (vorläufige) Erkenntnis über – sowohl gerichtlich bestellte als auch private zahnärztliche Gutachter – ist:

1. Ganz wichtig:
Die Kausalität der Behandlung bewahren – d.h. nichts verändern. Sich nicht ohne Absicherung (Zeugen etc.) wieder in den Behandlungsstuhl überreden lassen. (Wenn auch in der rechtlichen Grauzone, wird das als Einverständnis zur weiteren Behandlung gewertet und vernichtet damit jeglichen Kausal-Zusammenhang)

2. Gutachter unbedingt nach seinem schriftlichen Sachgutachten bei Gericht als Zeugen vorladen lassen.

3. Und – das ist m.E. nach das Schwierigste, sich selbst fachlich sachgerechte Informationen für die Fragen an den Gutachter zusammenschreiben.
Ein normaler Anwalt ist damit meist überfordert, weil das sehr zeitraubend ist und ein Vermögen kosten würde. Da ist eigene Recherche-Arbeit notwendig.

4.Am wichtigsten:
Bereits vor Beginn und während einer zahnärztlichen Behandlung nicht gleich vertrauensselig alles glauben, sondern vorher alles prüfen, gründlich fragen, Notizen machen, und auf schriftliche Aufklärung bestehen.

Ein seriöser Zahnarzt bietet das auch normalerweise selbst an.

Letzte Aktualisierung am Sonntag, 14. August 2016