implantate.com › Forum › Forum › Schmerzen nach 3 Wochen Implantat setzen › Antwort auf: Schmerzen nach 3 Wochen Implantat setzen
hallo Janis,
es ist als Patient sinnvoll sich vor einem Eingriff umfassend zu „Patientenrechten“ und „Ärztepflichten“ zu informieren.
https://www.bagp.de/dokumente/bagp/bagp_praep_2016fuerwebseite.pdf
Der Arzt muss dich über die OP-Risiken (Nervverletzung, Verlust der Nachbarzähne, Entzündungen, etc. pp) aufklären, dir anschließend genügend Bedenkzeit einräumen damit du DANACH deine Einwilligung zu dem Eingriff geben kannst – oder sie auch verweigern, wenn es dir zu riskant vorkommt, siehe „Aufklärung“ und „Einwilligung“ in der Broschüre.
Das wird er mit der „Erklärung“ meinen. Auf gar keinen Fall darf er sie dir erst am Tag des Eingriffs zur Unterschrift vorlegen. Das muss alles lange im Voraus passieren, ggf bitten es zu Hause in aller Ruhe noch mal durchlesen zu dürfen. Hat er in dieser Aufklärung etwas hineingeschrieben, was nicht stimmt, dann kannst du das beanstanden. Die meisten Ärzte halten sich an diese Vorgaben, das darfst du auch von deinem Zahnarzt erwarten.
Derjenige, der das Implantat gesetzt hat, kann aus Versicherungsgründen nie den Grund der Entfernung angeben. Er wird in der Aufklärung festhalten, dass die „Entfernung auf Wunsch des Patienten erfolgt“. Das ist halt so. Dennoch bleibe ich dabei, dass die Entfernung durch einen Kiefer- oder Oralchirurgen erfolgen sollte. Zu einem Zahnarzt, der ein Sofortimplantat in einer Regio mit sehr starken Schmerzen setzt, ohne die natürliche Ausheilung des Kieferknochens abzuwarten, hätte ich kein Vertrauen mehr. Ich würde so lange suchen, bis ich einen MKG- oder Oralchirurgen gefunden hätte, vor allem mit Blick auf die Nähe zum Hauptnerv. Du könntest dir die Schichtaufnahme zuschicken lassen und sie hier zur Beurteilung ins Forum hochladen.
Nur intraoperativ lässt sich eine Entzündung oder kranker/weicher Knochen oberhalb des Implantats (Schatten) feststellen bzw. herausfinden ob das Implantat einen festen Verbund mit dem Knochen eingegangen ist. Lässt es sich leicht herausdrehen, dann hat keine Osseointegration stattgefunden. Das Risiko wäre auch geringer. Selbstverständlich bekommt man danach ein Antibiotikum und eine Mundspülung. Nach der Entfernung kann geplant werden wie es weiter geht. Auf jeden Fall braucht es eine lange Ausheilungsphase.
Wenn ein anderer Zahnarzt ein neues Implantat setzt, hat sich das mit der Gewährleistung erledigt. Nur der erste kann dir ohne Kosten ein neues Implantat setzen, wie ich schon in meinem Post vom 21.09.2022 sagte. Ein neuer Zahnarzt wird dir alles in Rechnung stellen.
Alles Gute!