Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Wartezeit nach Knochenaufbau

Hugo17
Mitglied seit 20. 07. 2017
23 Beiträge

Hallo,
ich habe folgende Frage: Wie lange kann ich nach einem Knochenaufbau mit der Implantation warten? Berufsbedingt muss ich die Implantation verschieben. Nun habe ich Bedenken, dass sich der Knochen wieder abbaut...
Vielen Dank im Voraus!



Hugo17
Mitglied seit 20. 07. 2017
23 Beiträge

Hat niemand eine Antwort für mich?
Ich möchte ja nun den Arzt wegern der Vollnarkose wechseln. Mein jetziger Arzt macht mir jetzt irgendwie Arzt wegen der Vollnarkose. Ist es wirklich so schlimm?
Ich bitte um eine Antwort.



DocWolff
DocWolff

Guten Tag,
jeder Knochenabbau ist zwar einem zeitabhängigen Abbau unterworfen. Es ist aber schwer vorauszusagen, in welchem Umfang dieser stattfindet. Man befürchtet ca. 50% nach einem halben Jahr. Das bedeutet aber keinesfalls, dass nach einem Jahr alles weg ist.
mfg
Woff



Hugo17
Mitglied seit 20. 07. 2017
23 Beiträge

Vielen Dank Dr. Wolff für Ihre Antwort.
Können Sie noch ein Wort zur Narkose schreiben? Dass es ein Risiko ist, weiß ich auch, aber ist es wirklich so schlimm, wie Arzt und die Schwester tun?



Agnes
Mitglied seit 25. 10. 2008
511 Beiträge

Der Knochen baut sich nicht so rasch ab, auch nicht unter Nichtbelastung. Bei mir wurde sogar acht Monate gewartet zwecks besserer Ausheilung . Knochenabbau = null. Wenn man Bedenken hat, kann täglich an der Stelle einen sanften Druck (mit dem Finger) auf den Knochen ausgeübt werden. Das reicht schon...

Ein anderes Anästhesieverfahren als eine Narkose ist eine "Sedierung", auch "Dämmerschlaf" genannt. Bei einer Sedierung mit "Propofol" merkt man nichts und man hat hinterher auch keine Erinnerung an den Eingriff. Google mal mit den Begriffen "Analgosedierung" bzw. "Dämmerschlaf" und "Zahnbehandlung". Anschließend den Zahnarzt darauf ansprechen.



gwittstock
Mitglied seit 30. 06. 2014
106 Beiträge

Hallo,

im Rahmen der Einheilung eines Knochenaufbaus kommt es in der Regel immer auch zu einer Volumenabnahme des eingebrachten Knochens (Eigenknochen oder Knochenersatz).
Der Grund liegt einfach darin, dass dieser Knochenaufbau ja noch nicht mit Gefäßen durchwachsen ist und so schlechter mit Nährstoffen versorgt wird. Erst im Laufe der Einheilung wachsen auch Gefäße ein die dann den Aufbau stabilisieren und dann das Volumen gehalten wird. Bis dahin kann sich etwas des Aufbaus zurückbilden.

Daher wird aber bei einem Knochenaufbau immer etwas "überaugmentiert", also etwas mehr aufgebaut als nötig, um den diesen anfänglichen Verlust auszugleichen.

Ich würde der Empfehlung von "Agnes" jedoch nicht zustimmen, jeden Tag mit dem Finger auf den Knochenaufbau zu drücken. Ein Knochenaufbau heilt nur ein, wenn er mechanisch nicht belastet wird und formstabil gehalten wird.

Zu der Vollnarkose. Natürlich stellt eine Vollnarkose immer ein Risiko dar. Dieses lässt sich durch eine sorgfältige Anamnese und einen Erfahrenen Anästhesisten minimieren, beseitigen kann man ein Restrisiko jedoch nie. Daher sollte das Risiko im Verhältnis zur Art des Eingriffs gesehen werden.
Bei einem Einzelimplantat würde ich nun auch keine Vollnarkose empfehlen, bei mehreren Implantaten und ggf. Knochenaufbau und umfangreicheren Behandlungen, kann eine Vollnarkose jedoch durchaus sinnvoll sein.

Viele Grüße,

Dr. Gero Wittstock



Hugo17
Mitglied seit 20. 07. 2017
23 Beiträge

Vielen Dank, Dr. Wittstock, für Ihren ausführlichen Beitrag.
Schade, dass Sie zu weit von mir entfernt sind.



Agnes
Mitglied seit 25. 10. 2008
511 Beiträge

@ Dr. Wittstock,

der TE hatte im ersten Beitrag geschildert, dass der Knochenaufbau schon einige Zeit her war und er die Implantation berufsbedingt verschieben möchte. Nun hatte er Bedenken, dass sich der Knochen bei Nichtbelastung wieder abbauen könnte.

Richtig ist, wie Sie sagen, dass direkt nach dem Knochenaufbau keine mechanische Berührung stattfinden soll. Wenn aber die Ausheilung nach längerer Wartezeit (das hatte ich ausdrücklich erwähnt) bereits abgeschlossen ist, kann mit einem sanften Fingerdruck ein wenig Druck „simuliert“ werden. Jedenfalls wurde mir nach der sechsmonatigen Einheilzeit eines Knochentransplantats diese Prozedur empfohlen, weil noch nicht neu implantiert werden konnte.

@ Hugo
viel Erfolg beim Suchen nach einem gewissenhaften Implantologen. Das ist der entscheidende Faktor fürs Gelingen. Wenn du, wie du in dem anderen Thread geschrieben hast, bereit bist 100 km zu fahren, dann könnte eine ungefähre Angabe der Himmelsrichtung u. U. zum Ziel führen ;-)



Hugo17
Mitglied seit 20. 07. 2017
23 Beiträge

Agnes: Ich wohne in Mecklenburg Vorpommern. Mittlerweile bin ich bereit, 250 Km (bis Hamburg oder Berlin) zu fahren. Auf einer Homepage habe ich gelesen, dass man 5 mal in die Praxis kommen muss und dann schöne Zähne hat. Bei fünfmal fahren, ist ja ein Ende ist Sicht :-)



Agnes
Mitglied seit 25. 10. 2008
511 Beiträge

@ Hugo,

In dem Raum könnte ich dir einen MKG-Chirurgen nennen, der sehr gewissenhaft plant und arbeitet. Bei schwierigen Fällen nimmt er sich Zeit, inklusive schonungsloser Aufklärung mit Angabe aller Optionen und Risiken der individuellen Implantatsetzung vor der Unterschrift. Sehr sauberer OP- und Aufwachraum. Jede Form von Anästhesie möglich, immer von einem Narkosearzt durchgeführt und von Fachpersonal der Anästhesie und Intensivmedizin überwacht, auch in der Aufwachphase.

Allerdings weiß ich nicht, ob er 10 Implantate in einer Sitzung setzen würde, denn auch der Operateur stößt bei langen Eingriffen an seine Konzentrationsgrenzen.

5 mal in die Praxis kommen ist eine relative Angabe. Es hängt viel von den individuellen Voraussetzungen und dem Heilungsverlauf ab. Ich glaube kaum, dass er dir ohne Bohrschablone 10 Implantate setzen wird. Für die Prothetik brauchst du aber noch einen Zahnarzt. Den könnte ich dir auch nennen.

Leider darf ich hier im Forum keinen Link posten. Bei Angabe einer E-Mail-Adresse würde ich ihn dir zukommen lassen.