Ehrlich gesagt, weiss ich gar nicht wo ich anfangen soll....in 5 Tagen werden mir alle Zähne gezogen und gegen ein Provisorium ersetzt. Fragen hätte ich meinen ZA stellen können, jedoch habe ich beide Termine durchgängig mit heulen verbracht. Wenn ich ehrlich sein soll, ich schiebe das Thema noch immer vor mir her...aber die Schlinge zieht sich immer enger.

Ich hab einen heiden Schiss vor Freitag. Plötzlich aus der Narkose aufzuwachen und diese Fremdkörper im Mund zu haben. Zusätzlich wird alles wund und geschwollen sein. Ein Satz des ZA war "es wird am Anfang schlecht halten"...der hat sich festgebrannt....naja, und raubt mir nun die Nächte.

Ich hab keine Ahnung, was ich für die Reinigung brauche. In der Nacht habe ich nun stichpunktartig etwas im Netz geschaut. Von "Zahnpasta und Prothesenreinigungstabletten greifen die Prothesen an", über Dentalboxen mit Abtropfeinlage, Haftcremes und Chlorhexidin....bis hin zu Ultraschallreinigungsgeräte. Was brauch ich denn nun wirklich? Ich blick nicht durch *verzweifelt schau*

Mein Selbstbewusstsein ist aufgrund meiner Kindheit im Keller. Durch den bevorstehenden Eingriff....werd ich vermutlich komplett absacken. Wie soll ich jemals wieder glücklich werden? Wie soll ich mich mit den Dingern das Haus verlassen? Wie soll ich jemals mit meinem Lebensgefährten gemeinsam essen, ohne Angst haben zu müssen, dass sie auf dem Teller landen??

Es wird mich kaputt machen...

Hallo Big Lucy

Vielleicht können Sie den Eingriff auch positiv erscheinen lassen, wenn Sie sich vorstellen, daß Ihre Zähne und Ihre Erscheinung am Ende der Behandlung viel besser werden.
Eine Übergangsprothese ist kein Beinbruch. Die Vorteile sind die Umgestaltbarkeit und Unterfütterbarkeit und die regelmässige Ästhetik.
Zum Reinigen nehmen Sie einfach Pril und Bürste. Und wenn Sie gar nicht halten sollten bnutzen Sie Blend-a-dent Superhaftcreme zur Not.
Versuchen Sie dringend auch Ihre Mundhygiene optimal zu halten und stellen Sie das Rauchen ein (wenn Sie rauchen?)!

Alles Gute für den Freitag

Dr. Thilo Fechtig / Schweizer Grenze / Nähe Zürich

Hallo Lucy,
eigentlich bin ich nur ein Forumleser, aber da Du so verzweifelt bist wie ich vor einem halben Jahr war, will ich Dir doch etwas schreiben.
Also, ich sollte ebenfalls alle Zähne gezogen bekommen wegen starker Paradonditis. DerSchock war schrecklich! Ich war sicher daß ich die Behandlung (Knochenaufbau und Implantate für festsitzenden Zahnersatz) nicht durchstehen könnte. Ich wäre beim Zähneziehen am liebsten noch vom Stuhl geflüchtet. Dann das Plastikteil in den Mund geschoben ( Paßt!)- schrecklich und ein Blick in den Spiegel ( geschwollen- wie ein Affe)- ich war fix und fertig und wollte mich nur noch in meinem Bett verkriechen. Da sagte mein Mann zu mir,jetzt kommt es nur darauf an wieviel DU Dir daraus machst!!! Am nächsten Tag war die Schwellung schon viel besser und als ich die Lippe etwas hoch bekam, hey das sind ja meine Zähne ( so wie sie vor 20 Jahren waren)- sieht gut aus! Am übernächsten Tag war ich schon wieder arbeiten und ich habe viel mit Menschen zu tun und muß viel reden. Zuerst habe ich schwierige Worte vermieden und heimlich geübt, aber heute kann ich alles aussprechen und habe keine Hemmungen beim Reden und Lachen. Kein Mensch merkt etwas! Genauso beim Essen, zuerst weiche Sachen, dann immer etwas steigern, heute kann ich alles sogar Pizza oder Apfel essen, zwar kleingeschnitten, aber es schmeckt trotzdem. Und mach Dir keine Sorgen, da fällt nix raus, dafür hast Du Deine Lippen und Deine Zunge. Du brauchst nur ein bißchen Zeit und Übung und Mut!Ich hätte nie gedacht daß man mit einem Provisorium so gut zurecht kommen kann.Wenn ich das vorher gewußt hätte, weiß ich nicht ob ich mich für Implantate entschieden hätte und wenn da etwas schief geht, weiß ich jetzt daß man auch so prima leben kann.Am Besten ist es wenn man es immer trägt, dann gewöhnt man sich am schnellsten dran - und keine Zahnschmerzen und Entzündungen mehr!Ich würde auch nicht gerade mit Spülmittel putzen, Zahnkrem schmeckt besser.
Ich hoffe ich habe Dir ein bißchen die Angst nehmen können, denn es kommt nur drauf an was DU daraus machst!

Ein liebes Danke an Dr. Fechtig und Coco.
Bürste und Pril? An den Gedanken könnte ich mich nicht gewöhnen....darum war ich gestern einkaufen(irgendwann muss ich es ja machen) und hab schon eine Art Starterset zusammengestellt. Zahnbürste, Zahnpasta (direkt für die "dritten", eine Reinigungsbaddose und für den Notfall Haftcreme. Dort habe ich Ihren Rat befolgt, Herr Dr. Fechtig und habe zu Blend-a-dent gegriffen. Ich hoffe, dass ich sie nicht brauchen werde!! Aber für den Fall, dass gar nichts halten will am Anfang hab ich etwas da. Das ist beruhigend zu wissen....
Dazu habe ich mir Chlorhexidin besorgt, als Mundspülung, damit die Wunden besser heilen.

Irgendwann in ein paar Wochen werd ich mir evtl. noch so ein Ultraschallreinigungsbad besorgen...dient dann auch eher der Sicherheit.

Aber an den Gedanken, in drei Tagen bereits in die Leere gucken zu müssen....an den will und kann ich mich nicht gewöhnen. Vllt hätte ich auch dazu sagen sollen, dass ich erst 24 J. bin.....und damit meine Jugend verliere. Jedenfalls fühlt es sich so an!...

Ich wollt mich doch erst in frühestens 45 Jahren damit beschäftigen.....*träne weg wisch*

Ist doch kein Wunder, wenn mir mein Freund wegrennt...wer will schon so ein paar Zähne im berühmten Wasserglas sehen....?!

Ich bedanke mich bei euch beiden!!
Ich hoffe, du konntest dich mittlerweile mit der Situation arrangieren und kommst gut zurecht, Coco.

Noch im Aufwachraum soll ich die Prothesen ausgespuckt und unheimlich doll angefangen haben zu weinen. Auch nach 48 Stunden ist der Kiefer vollends geschwollen und wund, sodass auch mehrfache Versuche, die Prothese wenigstens minuten weise zu tragen, fehl schlagen. Einen Termin in der Klinik habe ich erst in 8 Tagen,...ein Grund, warum die Prothese sooo gar nicht sitzt,...könnte evtl der lange Zeitraum bis zur Op sein. Mir sagte man im Nachhinein, dass das eigentlich innerhalb von einer Woche gemacht wird. Bei mir lagen fast 6 Wochen dazwischen.

Heute hab ich zum ersten mal mit Chlorhexamed gespült, das werde ich nun auch weiterhin machen. Ansonsten bin ich fleißig am kühlen und Medis futtern (damit die Schwellung abklingt). Essen ist zur Zeit nur an Suppe zu denken....

Ist es bei der langen Zeit von Abdruck bis zur Op und somit dem eigentlichen tragen noch wichtig, ob ich nun noch die 2-3 Tage abwarte, bis die Schwellung und die Wunden im Mund etwas abgeheilt sind, oder muss das nun mit aller Macht rein?

Nicht nur, dass es nicht passt, es reißt sofort auf, und sobald ich schlucken will (auch vorsichtig) rutscht mir die Uk-.Prothese in den Rachen....

Alles im Allen bin ich bisher sehr sehr unglücklich und unzufrieden. Wie soll es weitergehen? Wer kann mir Tipps geben? Ich danke schonmal jeden!!

Hallo little Lucy.

ich habe den ganzen Freitag an Dich gedacht!

Deine Prothesen können jetzt noch nicht passen, Deine Kiefern sind ja noch geschwollen. Das kann Wochen dauern bis die Schwellungen ganz weg sind und alles verheilt ist, dann wird alles weich unterfüttert und hält viel besser. Habe Geduld und versuch ganz ruhig zu bleiben,
viel schlafen, dann heilt es besser.
Alles wird güt! Nicht verzweifeln!

Gruß von Coco

Hey liebe Coco,

ich danke dir für deine ermuternden Worte. Was mich irritiert ist jedoch, dass ich am Sa (also 24 Std nach dem Eingriff) zur Kontrolle musste und vom diensthabenden ZA (nicht mein behandelner) zusammengefaltet wurde, als er hörte, dass ich sie noch gar nicht getragen habe...wie auch?! Ich hab das Gefühl, dass es rechts sogar halbwegs passen könnte, wenn die linke Seite (oben und unten) nicht so sehr angeschwollen wäre.

Ich habe Angst, dass das nächsten Mo. genauso sein wird und die Prothesen dann vllt gar nicht mehr passen, aufgrund der Zeit die zwischen Abdruck und heute?!

Kann ich denn nichts tun, ausser Spülen(Chlorhexamed) und Kühlen?

Hallo little Lucy,
Dein Abdruck wurde doch vorher (ohne Schwellung)gemacht, deshalb kann die Prothese auch erst passen wenn die Schwellung zurückgegangen ist. Das ist doch sicher erst einmal ein Provisorium und Deine richtige Prothese wird erst in ca. 1/2 Jahr wenn alles gut verheilt ist gemacht.Mir wurde immer geraten das Provisorium möglichst wenig zu tragen, damit alles ungestört verheilen kann, also zuerst nur Schautragen. Ich bin nach der Kiefernop. ca 2 Wochen nur mit Mundschutz rumgelaufen.Gegen die Schwellungen undBlutergüße habe ich mir aus der Apotheke ein hämopathisches Mittel, Arnika Globulins geholt. Hat bei mir gut geholfen und ist natürlich. Habe allerdings schon vor der Op damit angefangen.Du entscheidest wenn Du es tragen kannst, es ist Dein Mund. Laß Dir nichts gefallen und hab keine Angst. Alles wird gut!
Gruß Coco

Hallo Little Lucy,

wie geht es Dir heute? Ich hoffe es geht Dir inzwischen wieder gut.
Mir wurden vor 2 Wochen auch alle Zehne im OK gezogen.
Bin total geschlagen und geschockt.
Mir wurde ein Abdruck erst gleich nach dem Zahnziehen gemacht und ein Provisorium nach 3 Tagen gefertigt.
Ich habe mich schrecklich gefühlt und geschämt ohne Zehne. Die drei Tagen bin zu Hause geblieben und war für niemanden erreichbar. Bei mir ist alles relativ schnell verheilt. Mein Zahnarzt hat mir geraten das Provisorium auch in der Nacht zu tragen. Mit der Provisorium kann mich allerdings nicht anfreunden. Es stört mich beim Essen, habe immer Angst vor peinlichen Situationen. Gemeinsames Essen in der Arbeit kommt auch zurzeit nicht in Frage. Ich will unbedingt Implantaten machen lassen, aber mein Arzt rät mir eine Vollprothese mit Unterstützung v. 4 Implantaten. Die Prothese soll mit Knöpfe befestigt werden. Ist nicht so aufwendig, kostet nur die hälfte und ein Knochenaufbau nicht notwendig ist. Aber ich bin nicht sicher ob das alles genügend halten wird. Ich will wieder normal ohne Angst essen zu können.

gruß Sara

Hey Sara,

danke für deine offenen Worte. Bei mir ist es ähnlich. Mein Provisorium passt noch immer nicht(nach mittlerweile 5 Wochen). Eine Unterfütterung habe ich in dieser Woche abgelehnt, aufgrund der Extrakosten, die keine KK übernimmt. Ich kann damit weder Essen, Trinken noch rauchen. Zudem seh ich aus, als hätte ich nen Mundschutz in der Fresse und stünde kurz vor nem Boxkampf. Wenn ich dieses Provisorium trage, bin ich nur am weinen. Am Anfang habe ich mich gezwungen, wenigstens zwei Stunden zu tragen....mittlerweile habe ich nicht mehr die Kraft. Ich habe meinem ZA offen gesagt, dass ich das Ding nicht mehr ertrage...

Nun habe ich heute den Kostenvoranschlag für die richtigen Prothesen bekommen. Aus Angst habe ich mir vorgenommen zu warten, bis mein Partner zuhause ist. Wer weiss, was da für Kosten auf mich zukommen....

Darf ich fragen Sara, wie alt du bist? Und wie du mit der Situation klar kommst? *wenn es zu persönlich ist, brauchst du darauf nicht antworten*

Danke dir auf jeden Fall für deine Worte.

Anhänge ( 1 )