Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Implantatversorgung

Frauke
Frauke

Hallo,

ich habe vor zwei Tagen 2 Implantatkronen 45 und 47, 1 Brücke 46 und ein Freiendbrücke 44 bekommen.

Sehr auffallend ist, dass die Implantatschrauben ziemlich weit ober sitzen, somit schliessen die Kronen zwar an der Schrauben aber nicht am Zahnfleisch. Die Brücke schließt an der Schleimhaut, somit ist aber um paar millimeter tiefer als die Krone. Ist es so richtig?

Der Zahnarzt sagt, der Implantologe hat die Schraube nicht tief genug gesetzt. Der Implantologer sagt, das Implantat wurde zu spät versorgt, somit ging die Schleimhaut zurück. Und ich sitze dazwischen und weiß nicht mal, ob ich die Versorgung so annehmen kann.

Wie kann ich hier ein Bild einstellen?

Ich bin mir nicht sicher, ob ich es verständlich erklärt habe, wäre aber für eine Meinung so dankbar!

Frauke



dr.kaizwanzig
Mitglied seit 26. 04. 2008
429 Beiträge

Guten Tag,
das zwei Kollegen, die eigentlich zusammenarbeiten, sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben, finde ich toll. Das zeugt ja von guten Absprachen und zeigt mal wieder, daß Implantate setzen und Kronen drauf machen, in die Hände eines Arztes gehört.
Fakt ist jedenfalls, das der, der behauptet, die Versorgung wäre zu spät erfolgt, Unrecht hat!!!!!! Das Zahnfleisch wäre in jedem Fall auf das jetzige Niveau gesunken, das hätte keine Krone dieser Welt verhindert.
Eine komplette Beurteilung aus der Distanz ist zwar wie immer schwer möglich, dennoch kann man annehmen, daß insgesamt einfach zu wenig Knochen und zu wenig Zahnfleisch vorhanden ist. Es folgt nämlich alles einem ganz einfachen biologischen Prinzip, das man als Behandler eigentlich kennen sollte, um vorhersagbar zu operieren. Oder es liegt am Implantatsystem, da einige Systeme immernoch den Schulterteil über dem Zahnfleisch haben und so sehr unschöne ästhetische Ergebnisse resultieren.
Ich wünsche Ihnen für Ihre zahnmedizinische Zukunft alles Gute und eine trotzdem schöne Weihnachten
Mit besten Grüßen
Dr. Kai Zwanzig
Spezialist Implantologie



Frauke
Mitglied seit 09. 11. 2009
4 Beiträge

Hallo Herr Dr. Zwanzig,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Ich habe jetzt ein Bild reingestellt. Ich hoffe man sieht auch was.

Letzter Zahn: kurz, da Implantat.
Vorletzter Zahn: irre lang, da Zahnfleisch niedrig.
3. Zahn von hinten: kurz, da Implantat und der Rand vom Implantat schaut raus.
4. Zahn von hinten, lang, da freiend-Brücke.

Gut, was kann ich jetzt machen?
ZA sagt; der Techniker kann die Zähne nicht besser machen.
Andere ZA suchen?
Zahnfleisch-Transplantation?

Ich wünsche Ihnen ein glückliches und gesundes 2011.

Viele Grüße
Frauke



Dr. Armin Nedjat
Mitglied seit 01. 12. 2009
8 Beiträge

Es stimmt, dass man als Zahntechniker dort den Kronenrand enden lassen muss, wo das Abutment aufhört.
Zuerst muss man fragen:
Stört es Sie als Patient überhaupt kosmetisch, da es ein ästhetisch nicht so gravierender Bereich ist. Wenn nein, dann würde ich keinen weiteren, parodontal- chirurgischen Eingriff durchführen lassen.

Wenn "JA": Dann ist die "Schuldfrage" eigentlich von alleine beantwortet: Derjenige, der die Implantate mit den Kronen versorgt hat. Als Überweiser kann man mit der klinischen "Mundsituation" nicht einverstanden sein. Dann hätte man den parodontal- ästhetischen Aspekt als kleine Zweitoperation vielleicht sogar "gratis" vom Implantologen erhalten können, so dass dann die Krone "am Zahnfleisch" abschließen konnte. Beide werden sich wohl nun darauf berufen, dass die Implantate "hygienefähig" (also zugänglich für Interdentalbürstchen usw.) sein müssen, was sie nun ja auch sind :-(. Die Frage ist ja, warum das Zahnfleisch derart zurückgegangen ist? Bestimmt wegen der sog. "Aufklappung" und Mangelernährung der sog. Knochenhaut während der OP...Schade, dass man nicht "minimal- invasiv" (MIMI) operiert hat. Lieben Gruß, armin



Krönchen
Krönchen

Dr. Kai Zwanzig schrieb:

Zitiert von:
Guten Tag,
das zwei Kollegen, die eigentlich zusammenarbeiten, sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben, finde ich toll. Das zeugt ja von guten Absprachen und zeigt mal wieder, daß Implantate setzen und Kronen drauf machen, in die Hände eines Arztes gehört.
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Mit besten Grüßen
Dr. Kai Zwanzig
Spezialist Implantologie

Hallo Herr Dr. Zwanzig,

Ihrer obigen Aussage muss ich leider widersprechen. Mein Implantologe hat mir nur die Implantate gesetzt. Die Endversorgung wurde durch meinen ZA gemacht. Bei mir ist alles super gelaufen und mein ZA hat die gesamte Arbeit auch noch einmal ins Labor zurück geschickt, weil es für ihn nicht perfekt war. Meines Erachtens kommt es nur auf die perfekte Zusammenarbeit zwischen Implantologe und Zahnarzt an. Mein Implantologe hat ein System gewählt, mit dem mein Zahnarzt bereits viele Erfahrungen gesammelt hatte und somit wusste, was er tun musste. Also eine gute Absprache zwischen den Ärzten garantiert mit Sicherheit ein gutes Gesamtergebnis.
... und ich habe nicht nur die Implantate überkront bekommen, sondern den kompletten OK mit komplizierter Zahnsituation.

LG
Krönchen



Frauke
Frauke

Hallo,

Dr. Nedjat, ich danke für Ihre Meinung.

Nein, direkt stört mich nicht kosmetisch.

Ich fragte mich nur, ob ich diese Ausführung so abnehmen kann? Also die Brücke ist richtig angefertigt. An dem Implantat kann man nichts mehr ändern, dazu müsste man diese Entfernen, richtig??

Was wäre Ihrer Meinung nach ein parodontal- chirurgischer Eingriff? Eine Zahnfleischtransplantation? Welcher Erfolg hat solchen Eingriff?

Mich wundert auch, warum das Zahnfleisch derart zurückgegangen ist? Ich hatte nach der OP mit Knochenaufbau eine Zahnfleischentzündung, der Zahn neben Implantat hat sich entzündet (diese wurde gezogen, deshalb Freiendbrücke), Dauerschmerzen 5 Monate lang....

Den Implantologen selbst kenne ich seit langem, er hatte auch schon andere Implantate gesetzt bei mir und er macht fast "nur" Implantate, also keine Versorgung etc. Deshalb mein Vertrauen war ja auch groß. Wer, wenn nicht er, der seit 20 Jahren als Implantologer und Chirurg arbeitet…Aber diesmal ist irgendwas schief gelaufen.

Viele Grüße
Frauke



Frauke
Mitglied seit 09. 11. 2009
4 Beiträge

Hallo,

Dr. Nedjat, ich danke für Ihre Meinung.

Nein, direkt stört mich nicht kosmetisch.

Ich fragte mich nur, ob ich diese Ausführung so abnehmen kann? Also die Brücke ist richtig angefertigt. An dem Implantat kann man nichts mehr ändern, dazu müsste man diese Entfernen, richtig??

Was wäre Ihrer Meinung nach ein parodontal- chirurgischer Eingriff? Eine Zahnfleischtransplantation? Welcher Erfolg hat solchen Eingriff?

Mich wundert auch, warum das Zahnfleisch derart zurückgegangen ist? Ich hatte nach der OP mit Knochenaufbau eine Zahnfleischentzündung, der Zahn neben Implantat hat sich entzündet (diese wurde gezogen, deshalb Freiendbrücke), Dauerschmerzen 5 Monate lang....

Den Implantologen selbst kenne ich seit langem, er hatte auch schon andere Implantate gesetzt bei mir und er macht fast "nur" Implantate, also keine Versorgung etc. Deshalb mein Vertrauen war ja auch groß. Wer, wenn nicht er, der seit 20 Jahren als Implantologer und Chirurg arbeitet…Aber diesmal ist irgendwas schief gelaufen.

Viele Grüße
Frauke



Dr.Thilo Fechtig
Mitglied seit 14. 08. 2010
371 Beiträge

Hallo Frauke

die Ansprüche steigen! Vor 10 Jahren wäre man mit so einer Versorgung glücklich gewesen. Diese so versorgten Patienten beissen heute noch glücklich damit...

Natürlich können sie die Versorgung so abnehmen und zufrieden damit beißen, wenn sie sich nicht ästhetisch benachteiligt fühlen...

Wenn sie diese Situation ändern wollen, dann brauchen sie:
1. alles runter
2. Knochenaufbau im Zwischengliedbereich, evtl. mit einer Schleimhautplastik um das Zahnfleisch "unverschieblich" zu machen
3. Bindegewebstransplantat zur Verdickung der Schleimhaut
4. Änderung der bestehenden oder neue Versorgung

Das Problem der zu hohen Implantatschultern ist aber noch nicht gelöst. Wollen sie auch, OK, dann:

5. Explantation und zurück zu Punkt 1!

Wenn sie dann Pech haben schrumpft Ihnen ein Großteil der transplantierten Gewebe wieder ab.... also ist eine lange provisorische Phase notwendig.

Mit ganz viel Glück könnte man kürzere Implantataufbauten einschrauben, aber das hängt vom Impl-System ab.
Ich glaube nicht, daß sie mit ein "bisschen Zahnfleischoperation" alleine das Ergebnis groß verbessern.
Wenn Sie sowas machen sollten, dann schreiben sie bitte wie es weitergegangen ist. Würde mich sehr interessieren.

Gruss
Thilo Fechtig



Frauke
Frauke

Herr Dr. Fechtig,

wenn ich es bloß lese, wird mir schon ganz schwindelig. Vorallem wer würde dann die Kosten tragen? Wahrscheinlich keine von den beiden Ärzten, sondern ich. Denn jetzt schieben schon beide Ärzte den Schuld dem anderen in die Schuhe.

So schlimm ist es nicht, da zum Glück ziemlich weit hinten.

Was mir aber Angst macht, dass unter Implantat 45 das Zahnfleisch nicht rot oder rosa, sondern WEISS. Wie ein weißes Rand um das Implantat. Als ich nachgefragt habe, der Antwort darauf war: "besser weiß als rot".

Am 21.1. habe einen Termin beim Implantologen für Zahnfleischtrans., mal sehen was er wieder dazu sagt.
Ich werde auf jedem Fall berichten!

Vielen Dank und viele Grüße
Frauke



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