Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Implantat wurde entfernt

Alexander Dombrowski
Alexander Dombrowski

Am 5.9.01 wurde der linke Eckzahn gezogen(Oberkiefer) und sofort ein enossales Implantat unter Hinzunahme von Knochenspänen gesetzt.

Nach dem Eingriff schwoll im OP-Bereich die linke Wange und das Zahnfleisch an, hinzu kamen Schmerzen im linken Nasenbereich.

Der Oralchirurg reagierte mit " sie müssen Geduld haben, es ist alles gut verheilt."

Da sich an der Gesamtsituation nichts änderte, kam aus heiterem Himmel das Angebot, ohne weitere Begründung oder Untersuchung zB. dreidimensionale Aufnahme, das Implantat gegen Kostenertattung zu entfernen.

Gleichzeitig an diesem 25.10.01, mein Zustand hielt seit nunmehr 7 Wochen unvermindert an, der Hinweis vielleicht einen Neurologen aufzusuchen.

Ich suchte sofort einen um die Ecke praktizierenden auf, der die äußere Schwellung wahrnahm und dann meinte, daß mein mir vom Oralchirurgen gesetzte Entscheidungszeitraum für die Implantatsentfernung bis zum 15.11.01 zu kurz sei. Frühestens Ende Januar könne man sagen, ob irgendwelche negativen Implantationsfolgen entstanden wären.

Schriftliche Ausführungen sandte er an den Oralchirurgen.

Nach weiteren Beratungen mit meinem mich behandelnden Zahnarzt entschied ich mich für die Version des Oralchirurgen: Geduld.

Kurz: das Implantat wurde unter Schmerzen, die den Oralchirurgen nicht weiter interessierten, freigelegt, ein wunderbares Ergebnis bestätigt.
Mein Zahnarzt entfernte danach zwei Kronen für eine neue Brücke, kam zum Implantat, ich meldete Schmerzen an, er verstand die Welt nicht, meinte dann obendrein eine Beweglichkeit des Implantates festzustellen, rief den Oralchirurgen an.

Am 21.3.02 entfernte dieser das Implatat problemlos mit einer Ratsche, meinte lakonisch, daß es nicht eingewachsen sei und sich wohl eine Entzündung zeige.

Ende April entschiede er dann, ob ein neues Implantat von ihm gesetzt würde, ich müsse nur einen symbolischen zusätzlichen Betrag zahlen, allerdings die Kosten einer erneuten Knochenübertragung voll übernehmen.

Amen.

Am 28.3.02 suchte ich wegen anhaltender Schmerzen die Uniklink auf.

Dort diagnostizierte man anhaltende Entzüdung und entfernte schwarzes Gewebe. Die Schwellung meinte man, sowohl der Wange , als auch des Zahnfleisches müsse mit zurückgehender Entzündung abklingen.

Im übrigen war man "begeistert" vom ästhetischen Anblick meines OP-Zahnfleisches.

Die äußere Schwellung ist leicht zurückgegangen, das Zahnfleisch sieht noch immer grausig aus.

Am 28.4.02 habe ich Kontrolltermin beim Oralchirurgen.

Was kann ich nun tun, was muß ich tun? Wer kann mir helfen, wie sieht die Hilfe aus? Was ist mit den nun ausufernden Kosten, die nicht nur die Zeit, die Fahrtkosten, sondern auch die Kosten meines Zahnarztes betreffen?

Soll ich mich an die Schlichtungsstelle wenden?
Muß ich einen Anwalt einschalten?

Danke für alle Hilfestellungen!

Alexander Dombrowski



Dr.M.Kaps,ZA+ZT
Dr.M.Kaps,ZA+ZT

Sehr geehrter Herr Dombrowski,

ingesamt ein Nichterfolg und zu dem ein missliche Sache. Misslich ist, das Kollegen Fehler nicht eingestehen bzw. auch zu ihren Fehlern stehen - die können nämlich jedem mal passieren, und es nimmt keiner krumm.
Ich empfehle Aussprache mit den Kollegen; es ist letztlich Ihre Entscheidung, von wem Sie sich behandeln lassen.
Nach Check der Knochensituation ggf. Knochenaufbau als Block; ggf. gleichzeitig implantieren. Sonst konventionelle Prothetik wenn möglich und gewünscht.
Mit freundlichem Gruss+viel Glück Manfred Kaps/i.com



AlexanderDombrowski
AlexanderDombrowski

Verehrter Herr Dr. Kaps,

danke für den medizinischen Rat.

Was passiert mit dem Betrag von DM 2.400.-- den der Oralchirurg von mir erhalten hat?

Und darf ich nunmehr auch die erhöhten Kosten einer neuen Implantation zusätzlich tragen?

So kann es doch kaum sein. Oder doch?

Daß dieser geniale Oralchirurg seine Arbeit an meinen Zähnen damit beenden muß, klar.

Aber wie geht es in der Kostenfrage weiter.

Erstens wird er die Kostenerstattung verweigern, da er ja Arbeit abgeliefert und Nachbesserungsrecht habe.

Und zweitens wird er wohl kaum einsehen, jedenfalls nicht freiwillig, daß er die nun klar höheren Kosten einer neuen Implantation zusätzlich übernehmen soll. (Differenzbetrag)
Wobei noch immer nicht klar ist, ob die Gesichts- und Kieferschwellungen von alleine zurückgehen.

Falls nein, dann würden da weitere Kosten entstehen.

Ganz zu Schweigen von den Zeit- und Fahrtkosten.

Herzlichen Dank

Alexander Dombrowski



Dr.M.Kaps,ZA+ZT
Dr.M.Kaps,ZA+ZT

Sehr geehrter Herr Dombrowski,

offentsichtlich ist alles eine Frage der Kommunikationsform. Hierbei könnte sich ein Behandler ruhig auf den Patientenstandpunkt stellen. Ein Beharren auf Positionen von beiden Seiten zeigt nicht gerade von Toleranz, Gleichmut und vernünftigem Umgang - wie immer: beim Gelde scheiden sich die Geister. Hier sollte ein gesunder Mittelweg gefunden werden. Zu diesem viel Glück.
Eine Aussprache sollte ohne Aufregung erfolgen und zu einem entsprechendem Resultat führen.
Das dadurch das Vergangene nicht wett- oder weggemacht werden kann, trifft zu. Aber es lässt sich auch nicht mehr ändern. Daher heisst die Devise: Positiv in die Zukunft schauen!
Mit freundlichem Gruss Manfred Kaps



  • 1