Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Implantat

Alexandra
Alexandra

Ende Juni wurde mir der 1 Backenzahn im Oberkiefer gezogen aufgrund einer mißlungenen Wurzelbehandlung.
Nun möchte ich diesen Zahn ersetzt haben, aber mein Zahnarzt möchte mir nur ein Implantat "andrehen" mit der Aussage das die anderen Zähne nicht beschliffen werden sollen, weil die anderen Zähne noch intakt sind.
Was soll ich jetzt machen.

Ich kann mir kein Implantat leisten und mit der Zahnlücke möchte ich auch nicht raumlaufen und warten bis der Weißheitszahn kommt und die Lücke schließt bzw. zu schiebt!



Dr. Dr. B. Zahedi
Mitglied seit 06. 12. 2000
4044 Beiträge

Hallo,
wenn die beiden Nachbarzähne noch völlig gesund ist, hat Ihr Zahnarzt aus medizinischer Sicht sicherlich den richtigen Vorschlag gemacht. Es bleibt dann wirklich zu überlegen, ob es nicht besser ist, primär mehr Geld zu investieren (Sie haben danach einen Pfeiler mehr!) oder gesunde Zähne zu beschädigen.
Alternativ gibt es noch herausnehmbaren Zahnersatz, z.B. als Klammerprothese als billigste Lösung.
B. Zahedi



Dr. Dr. Osswald
Dr. Dr. Osswald

Eine Brücke, Alexandra, z.B. gerade im Oberkiefer auch als minimal-invasive, preisgünstige Inlay-Brücke, an der sich die Kasse beteiligt, ist eine ordentliche Versorgung mit ausgezeichneter Prognose und ausgezeichneter Langzeiterfahrung.

Wenn Sie also die Lücke geschlossen haben wollen und sich zwar kein Implantat, wohl aber eine solche Brücke leisten können, steht einer solchen Versorgung nicht mehr im Wege als die aktuelle Meinung der Implantologen, die wissenschftlich gesehen nicht mehr aber auch nicht weniger als eine weitere Meinung innerhalb des großen Meinungsspektrums der Medizin darstellt.

Den Beweis, dass Implantate länger halten als eine ordentliche Brücke, können die Implantologen nämlich aufgrund der fehlenden Fallzahlen und der Kürze der Erfahrung bisher (noch) keineswegs schlüssig antreten.

Gerade diejenigen, die sich zu Aussagen versteigen, dass jede Brücke ein Kunstfehler ist, was eine gleichermaßen unsinnige wie hypertrophe Aussage darstellt, behaupten, dass, wenn man schon eine Brücke macht, diese die größten Aussichten auf einen Langzeiterfolg habe, wenn die beiden Pfeilerzähne möglichst gesund seien, weil in diesem Falle die Efolgsaussichten für den lanfristigen Erhalt der beiden Pfeiler am größen sei.

Manchmal sind es schon seltsamen Blüten, die es bei der Auseinandersetzung zwischen den einzelnen medizinischen und geschäftlichen Interessen treibt.

Wenn Ihr Zahnarzt sich weigert, Ihnen eine Brückenversorgung anzufertigen, obwohl Sie sich kein Implantat leisten können, ist es vielleicht deshalb, weil er schlechte persönliche Erfahrungen mit dem Langfristerfolg von Brücken oder Wurzelbehandlungen gemacht hat. In diesem Fall wäre es vielleicht sinnvoll, einmal die Meinung eines in der Prothetik erfahrenen Kollegen einzuholen, der über gute Erfahrungen mit konventionellen Brücken verfügt.

Insbesondere ist die Überlegenheit von Brücken keineswegs auszuschließen, wenn augmentative Massnahmen für die Implantate erforderlich sind, insbesondere im Oberkiefer (Sinuslift), wo sie besonders häufig notwendig werden.

Viele Grüße

Osswald

Viele Grüße

Osswald



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