Seit dem mir anfangs Mai letzten Jahres 16 Zähne gezogen wurden, lese ich hier im Forum. Hatte zuvor mit meinem Zahnarzt schon eine Endversorgung mit Implantaten besprochen. Mir wurden Stege mit je 4 Implantaten pro zahnlosen Kiefer empfohlen. Eine Gaumenplatte kam für mich nie in Frage, bestätigte sich sofort mit dem Provisorium. Geschmacksnerven waren extrem eingeschränkt, als Hobbyköchin ging das gar nicht und alles wackelte so vor sich hin. Sah zwar toll aus, perfekt gemacht, essen nur sehr eingeschränkt möglich. Kleber vertrug ich gar nicht, totales Ekelgefühl, mit Profix Einlagen so einigermaßen über die Runden gekommen.
Grübelte aber immer noch über eine Festversorgung nach, laut meinem Zahnarzt dann je 6 Implantate und dafür würde ich einen Knochenaufbau brauchen und das ästhetische Bild wäre nicht zu 100% gegeben. Teleskopprothese auch eine Variante, da wurde mir klar abgeraten.
War eine Zeit lang sehr unsicher in meiner Entscheidung, letztendlich doch für die Stegvariante entschieden.
4 Monate nach dem mir die restlichen Zähne entfernt wurden, ein DVT Röntgen, lieber noch 2 Monate warten. Anfang Dezember wurden 8 Implantate gesetzt. Mit örtlicher Betäubung, keine körperlichen Schmerzen, nur psychisch, da ich extrem geräuschempfindlich bin. Der Chirurg war flott, in 1:30 h saßen die 8 Stück perfekt, was das Röntgen danach ergab.
Ein schmerzstillendes Pulver zum Einschlafen, da ein leichtes Pochen zu spüren war und ich nur mehr ruhig schlafen wollte, nahm ich, das war es aber. Außer leichter Wundschmerz und die störenden Nähte keine Komplikationen, alles gut auszuhalten, ohne jeglichen Pülverchen. Leichte Hamsterbäckchen und paar Flecken begleiteten mich die nächsten 3 Tage, dann wurde das Provisorium angepasst und wieder warten.
Ende März nächster Termin, Freilegung wenn alles gut eingewachsen ist. Die Conelog Implantate von Camlog saßen oben wie unten bombenfest, somit zugleich Freilegung. Bisschen Zahnfleisch schnippseln, einmal rumschrauben, das wäre es für mich als Laie, denkste.
Erstmal Abdruck, dann Zahnfleisch freistanzen, enorm herumgekratzt, konnte mit dem Kopf kaum dagegenhalten, brauchte extrem lange. Abdeckschrauben raus, Zahnfleischformer rein, Abdruck, Zahnfleischformer raus, Stegaufbauten rein, Abdruck, Stegaufbauten raus, Zahnfleischformer rein, Abdruck. Zahnfleisch extrem gereizt, nach 4 Stunden nochmal ein Abdruck.
So schlecht ging es mir danach bei keinem vorherigen Eingriff. Aber das Ende nahte, somit gut auszuhalten, 2 Wochen noch, dann Anpassung und Tags darauf Finale.
Anfang April dann Anpassung mittels Wachsgerüst und am nächsten Tag Endversorgung.
Es passt, sitzt perfekt und kann genüsslich in resche Semmeln beißen, Äpfel, Krusten, nichts stellt mehr ein Problem dar. Vielleicht hatte ich mir die Gaumenfreiheit etwas "freier" vorgestellt, doch ich kann wieder alles schmecken und habe fast keine bis keine Essensreste drunter.
Bin seit dem ein neuer Mensch mit Biss und dies Forum hat mir bei meinen Entscheidungen durchs mitlesen sehr geholfen, danke.
Natürlich machen mich so viele Misserfolge und Komplikationen, wie man hier liest, auch betroffen. Unfassbar manche Geschichten, aber man sollte auch hervorheben, dass Implantate im Grunde eine feine Sache sind. Es bedarf allerdings einer guten Recherche und auch etwas Glück an einen guten Kieferchirurgen, Zahntechniker, Zahnarzt zu kommen.
Zum Thema rauchen, ich bin Raucherin, allerdings habe ich jeweils bei offenen Wunden 5-7 Tage darauf verzichtet. Das heißt beim Zähne entfernen, Implantate setzen und Freilegung. Bin mir dem Risiko bewusst, allerdings sehe ich es nicht so dramatisch wie viele. Falsche Ernährung, somit nicht genug Abwehrkräfte, sind in meinen Augen auch Risikofaktoren. Vielleicht habe ich nur Glück gehabt, oder war es kalkuliertes Risiko?- wer weiß, das wird erst die Zeit bringen, bin aber zuversichtlich.