Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Erfahrung mit Vermessung mit dem DIR-System

Petra
Mitglied seit 23. 10. 2008
36 Beiträge

Hallo liebe Forums-Mitglieder,

ich habe seit längerer Zeit aufgrund von Zahnverlust (letzte vier Zähne im OK) Probleme mit den Kiefergelenken. Habe einige Behandlungen manuelle Therapie mit der Diagnose CMD erhalten, eine Aufbissschiene sowie ein Provisorium. Trotzdem bleiben die Beschwerden bestehen.

Ein neuer Zahnarzt empfahl mir die Vermessung des Kiefers mit dem DIR-System und anschließenden Behandlungen, ggf. computerangefertigte Aufbissschiene. Er empfahl mir das auf jeden Fall, bevor ich mir Implantate setzen lasse.

Hat jemand von euch Erfahrungen damit gemacht? Es ist leider auch keine Kassenleistung und ziemlich kostspielig.

Lieben Gruß
Petra



WalterH
Mitglied seit 07. 08. 2009
1 Beiträge

Ich habe Erfahrung mit der Vermessung mit dem IPR-System, das Gegenstück zu dem DIR-System!
Ich habe im OK 3 Implantate und im UK dagegen 2 Implantate die mit einer Vermessung mit dem IPR-SYSTEM korrekt versorgt werden sollten.
Fazit:
Nach 3 Jahren aufwändigem Messen durch das Labor in Öhringen hat das immernoch nicht geklappt. Ich habe Schmerzen nach wie vor im Kiefergelenk und Nackenverspannungen sowie Rückenprobleme.

Ich bin in der Hinsicht nicht der Einzige dem es dort so erging, doch der Laborinhaber ist hinsichtlich Ausreden wie: Psychisch geschädigt, zu sensibel....nicht verlegen!!
Davon abgesehen dass der Laborinhaber nur Zahntechniker ist, jedoch auch Gesundheitsleistungen im Mund der Patienten erbringt, übersieht dieser Mann, dass man den Beckenschiefstand nach einem Zahnverlust in den Biss übernimmt und somit auch eine Messung wie in meinem Fall mit dem IPR-System zu keiner Verbessrung führt. Aber ein schlechtse Gewissen kennt dieser Mann nicht, im Gegenteil !!

Walter H.



Petra
Mitglied seit 23. 10. 2008
36 Beiträge

Hallo Walter H.,

erst mal vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht, wo du leider negative Erfahrungen gemacht hast.

Mein Zahnarzt hat von dem DIR-System mittlerweile Abstand genommen, da er sehr unzufrieden mit der DIR-System-Vertretung/Labor war und das Ganze auch viel zu teuer ist.

Da ich einen falschen "Biss" habe, verordnet er mir Manuelle Therapie bei der Diagnose CMD. Habe bestimmt schon Über 20 Anwendungen bekommen. Es wird der HWS-Bereich sowie der Mund/Kieferbereich behandelt, da ich überall arge Verspannungen habe. Mein Zahnarzt und die Therapeuten stimmen sich bzgl. meiner Behandlung ab und irgendwann wird er die "Myozentrik" bei mir einsetzen. Da es aber noch dauert, habe ich mich mit diesem Thema noch nicht auseinandergesetzt. Und erst wenn mein Biss wieder hergestellt ist, gehen wir das Thema Implantate an.

Lieben Gruß
Petra



Petra
Mitglied seit 23. 10. 2008
36 Beiträge

Ach so, eine Aufbiss-Schiene für den Unterkiefer aus weichem Plastik habe ich auch bekommen und trage diese nachts. Und ich muss sagen, alles in allem sind die Verspannungen und Schmerzen weniger geworden.

Petra



Jana
Mitglied seit 30. 11. 2009
3 Beiträge

Hallo Petra!

Ich habe leider schlechte Erfahrungen mit dem Dir-System gemacht. Nach Feststellung eines Fehlbisses wurde mir nach dem Dir-System neuer Zahnersatz gearbeitet und eingesetzt ohne vorher einen Orthopäden hinzuzuziehen. Ich bekam lediglich eine soganannte Aufbissschiene für den Unterkiefer, die ich fast nur nachts getragen habe und die ich zum Essen rausnehmen konnte. Mit dieser Schiene hatte ich keine Probleme. Nach Einsatz des neuen Zahnersatzes am 02.09.2009 traten ca. 10-14 Tage später Schluckbeschwerden, Schulter- und Nackenverspannungen und Kieferknacken auf, die bis heute noch vorhanden sind. Seitdem habe ich schon über 6 kg abgenommen, aber mein Zahnartzt ist so verliebt in seine Arbeit , dass er mir die Rückarbeit verweigert, obwohl ich schon eine Zusage vom Techniklabor habe. Der Zahnersatz musste bereits 2mal korrigiert werden. Sämtliche Untersuchungen haben ergeben ,dass keine Organischen Schäden vorhanden sind, auf die die Schluckbeschwerden zurückzuführen wären. Mittlerweile bin ich aufgrund meiner Beschwerden und der Gewichtsabnahme nicht mehr in der Lage meine Ausbildung zum Altenpfleger weiterzuführen, aber mein Zahnarzt meint , ich sollte mal zum Psychiater gehen. Mittlerweile habe ich einen Gutachter über die Krankenkasse beauftragt. An deiner Stelle würde ich mir überlegen , ob nicht andere Alternativen in Frage kommen, damit es dir nicht mal so geht wie mir.



Petra
Mitglied seit 23. 10. 2008
36 Beiträge

Liebe Jana,

vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht. Ich habe vom DIR-System Abstand genommen und versuche meinen fehlerhaften Biss weiterhin mit manueller Therapie in Verbindung mit Zahnarzt, Orthopäden und Therapeutin in den Griff zu bekommen. Leider habe ich mehrfach Nasennebenhöhlen-OP´s, so dass die Therapie dauernd unterbrochen wird. Bin schon seit einem Jahr dran. Hoffe mal irgendwann in den Genuss von Implantaten kommen zu können.

Ich drücke dir die Daumen für dein Gutachten und dass du schnell den Zahnarzt wechseln kann und viel Glück hast, dann an den "Richtigen" zu kommen. Vielleicht wäre auch eine schmerztherapeutische Behandlung was für dich? Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und dass du bald die Chance bekommst auch deine Ausbildung zur Altenpflegerin zu wiederholen, als gesunder Mensch!!!

Lieben Gruß
Petra



MFabiani
Mitglied seit 01. 12. 2009
1 Beiträge

Liebe Jana, liebe Petra!
Es ist wirklich schade, dass Ihr schlechte Erfahrungen mit dem DIR System gemacht habt oder Ihr den Versuch erst gar nicht eingeht. Ich kann durchweg nur Positives berichten! Und das nicht nur aus eigener Erfahrung! Ich hatte wirklich über Jahre starke Schmerzen im Kiefergelenk und mein rechtes Gelenk hat so laut geknackt, dass sich meine Mit-Esser am Tisch beschwert haben!Ich habe mir dann auch eine Knirscherschiene abgeholt- hat ja meine Krankenkasse bezahlt! Mein Rücken ist auch nicht in Ordnung- habe ich aber nicht mit dem Problem des Kiefergelenks in Verbindung gebracht! Erst als mein Physiotherapeut auf einer Fortbildung war, meinte er:" Gehen Sie doch mal zum Zahnarzt, kann sein, dass Ihr Biss nicht stimmt"- ich erzählte, dass ich schon eine Schiene habe, die ich nachts trage. Doch er blieb hartnäckig und ich habe im Internet geforscht, was es da noch so gibt.
Prompt bin ich beim DIR-System gelandet- ist ja auch voll präsent im Netz.
Also bin ich zu einem Zahnarzt der das System benutzt und schon bin ich mal richtig beraten worden! Mir wurde erklärt, dass eine weiche Schiene nichts bringt und dass man die Schiene auch über Tag tragen muss. Doch vorher wurde mir gezeigt, was bei mir schief läuft und warum meine Zähne nicht mehr zum Gelenk passen. Kennt Ihr den Patientenfilm? Ich habe die Schiene nun 3 Monate nachts und tags getragen- musste auch sein, damit die Therapie wirkt. Mein Schmerz ist weg und mein Physio ist auch überrascht! Mein Biss konnte durch Austausch von Füllungen und anderer Kronen stabilisiert werden und alles super! Die Kontrollmessung hat alles für gut empfunden.
Blöd ist nur, dass man die Messung selber bezahlen muss, weil die kasse nix zahlt. Mußte mein Sparschwein köpfen. Doch es hat sich gelohnt und so viel ich weiß, sind alle (Zahnarzt/Labor)die mit dem DIR system arbeiten super ausgebildet.
Jana, ich glaube bei Dir ist mächtig was schief gelaufen, aber auf das Verfahren würde ich das nicht grundsätzlich schieben. Ewiges "Physio-Rennen" macht ja auch keinen Spaß und kostet noch mehr Geld und stabil bekommt er den Biss eh nicht.
Ich kann nur Gutes über meine Zahbehandlung schreiben- ist vielleicht ungewöhnlich- doch auch ein gutes Gefühl. Jeder muss für sich die richtige therapie finden, der er vertraut. Ich wünsche Euch sehr, das Ihr zukünftig nicht an Scharlatane geratet- die Euch als gefundenes Fressen sehen. Viel Glück!



pickup
Mitglied seit 01. 12. 2009
3 Beiträge

Hallo!
Hier meine Erfahrung mit der DIR-Kiefervermessung:
Mein erster ZA hat mir im Unterkiefer eine zweier Teleskopprothese und im Oberkiefer eine Totalprothese verpasst ohne irgendeine Vermessung. Ich hatte nur noch Kopf- und Kieferschmerzen, konnte nicht kauen und das Sprechen war eingeschränkt. Nach einer Odyssee landete ich bei meinem jetzigen ZA, der die Behandlung nur nach einer DIR-Vermessung übernehmen wollte. Nach der Vermessung und der Neuanfertigung beider Prothesen konnte ich nach 23 Wochen und 40 Zahnarztbesuchen wieder lachen, keine Kopfschmerzen, keine Augenschmerzen, kein Druckgefühl mehr!!!
Gruß pickup



Heyfisch
Mitglied seit 13. 12. 2009
4 Beiträge

Hallo!

Bei mir wurde im Frühsommer eine CMD diagnostiziert - der erste Behandler hat auch eine Vermessung mit dem Dir-System durchgeführt und eine Schiene angepasst.
Diese brachte zunächst Besserung - letztendlich haben sich meine Symptome aber nur verschoben - und die teuer hergestellte Schiene passte nicht mehr. Außerdem haben sich die Zahnfehlstellungen durch die Schiene noch verschlechtert! Laut der Internetpräsenz des Dir-Systems hat das System einen Erfolgsquote von 80% - was aber machen die anderen 20%? Auch denen wird ja durch das Dir-System teure dann nicht passende Prothetik verpasst!!!

Ich habe die weitere Behandlung abgelehnt, auch deswegen weil alle meine Zähne bisher ohne Kronen oder Füllungen sind - nach dem Dir-System hätten alle Backenzähne eine Versorgung gebraucht, die dann teuer und unbrauchbar gewesen wäre. Ich bin jetzt bei einem Kieferorthopäden in Behandlung, der feststellte, dass meine CMD durch massive Fehlstellungen der Zähne bedingt ist, da hätten die ganzen Kronen nichts gebracht.
Die Berechnung ist bei mir unter anderem deswegen fehlgeschlagen, weil ein Diskus vorgelagert ist - dies kann das Dir-System wohl nicht beachten und berechnet deswegen falsch.
So wie ich das verstanden habe, ist das Dir-System gut einsetzbar bei der Eingliederung von Zahnersatz - bei Patienten mit einer vielschichtigen CMD-Geschichte jedoch ist der Einsatz höchst fraglich. Ich habe mich vor dem Abbruch der Therapie bei der Unabhängigen Patientenberatung in Bielefeld informiert - auch die haben mir von der Überkronung der Zähne abgeraten, weil die Risiken, dass die Erstellung des neuen Bisses fehlschlägt, zu hoch sind.

Ich kann nur jedem raten vor solchen großen Eingriffen mindestens eine Zweitmeinung einzuholen.

Zur Zeit trage ich eine feste Zahnspange, welche den Fehlbiss korrigiert. Die meisten Beschwerden meiner CMD sind deutlich reduziert,

schöne Grüße,

Heyfisch



Jana
Mitglied seit 30. 11. 2009
3 Beiträge

Hallo Petra!
Ich war am 05.01.2010 nun endlich bei einem Gutachter. Dieser stellte fest, dass ich laut altem Zahnmodell vor der Dir-Messung gar keinen Fehlbiss hatte. Aufgrund der scheinbar gründlich daneben gegangenen Messung, hat mir mein Zahnarzt erst einen ziemlich schweren Fehlbiss durch Vergrößern der vorhandenen und Einsetzen einer weiteren Brücke in den Kiefer eingearbeitet. Ich habe laut Gutachter im vorderen Frontzahnbereich jetzt keinen Kontakt mehr zwischen den Zähnen. Sämtliche Schmerzen, die ich bislang hatte und noch immer habe (von Kauproblemen, Schluckbeschwerden, Kiefergelenkschmerzen und Schulter- und Nackenschmerzen) sind auf den eingearbeiteten Zahnersatz zurückzuführen. Mittlerweile haben wir Rat bei einem Rechtsanwalt gesucht. Nach langwieriger Suche hat sich jetzt endlich ein Zahnarzt gefunden, der sich in der Lage fühlt, meinen Kiefer/Gebisszustand so wiederherzustellen wie er vorher war. Er machte mir aber auch klar, dass die Behandlung sich nochmals über Monate hinziehen kann. Wenigstens habe ich jetzt einen kleinen Lichtblick, dass ich irgendwann wieder fit werde. Am 11.02.2010 erfahre ich endlich, wann und wie die Behandlung begonnen werden kann.