Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Ziehen und Druck am Implantat

Agnes
Mitglied seit 25. 10. 2008
511 Beiträge

Zunächst einmal: gut, dass es raus ist! Wenn "weiche Knochenmasse" an der Basis vorhanden war, deutet das darauf hin, dass sich kein stabiler Knochen entwickeln konnte. In der Folge erfolgte auch keine Knochenverbindung mit der Implantatoberfläche. Wenn nicht einmal gefräst werden musste, lag das Implantat bereits 4 Monate lose im Kieferknochen. Die Schmerzen werden sich in Grenzen halten.

Dass der Periotest "super" gewesen sei, ist wenig glaubhaft, wenn nicht einmal gefräst werden musste. Wurde er richtig durchgeführt und richtig bewertet?

Es gibt viele verschiedene Arten von Erregern. Nicht alle gehen mit Eiterbildung einher. Einige bilden Toxine. Da du sofort nach der Implantatsetzung bereits Beschwerden hattest, hat es zu dem Zeitpunkt noch Bakterien von der vorherigen Entzündung gegeben - hoch oben und mittig im Kiefer. Da wird auch nicht geröntgt - und wenn doch, hätte dies mit dem Verfahren auch nicht dargestellt werden können.

Wie dem auch sei, ab jetzt können die Nerven sich entspannen und die Wunde kann ausheilen. Alles Gute dafür!



Sue47
Mitglied seit 10. 01. 2022
41 Beiträge

Vielen Dank, liebe Agnes!
Ich denke auch, der Periotest kann nicht gestimmt haben. Iwas ist schief gelaufen bei der ganzen Sache und ich bin froh, dass es jetzt raus ist. Wenngleich ich natürlich jetzt weiter überlegen muss, was ich mit der Lücke mache, ein Implantat wäre dafür natürlich optimal gewesen. Schade, dass es nicht funktioniert hat.
Die Schmerzen waren gestern noch recht heftig und heute hab ich ne Hamsterbacke. Den Mund bekomm ich auch kaum auf und der Nachbarzahn schmerzt natürlich auch wieder mehr.
Das dauert wahrscheinlich n bisschen, schließlich wurde in dem Gebiet seit Sommer dreimal operiert.
Aber die Entscheidung der Entfernung war goldrichtig, dadurch, dass es nicht richtig fest war, wäre es über kurz oder lang eh flöten gegangen, selbst wenn ich keine dauerhaften Beschwerden gehabt hätte.



Agnes
Mitglied seit 25. 10. 2008
511 Beiträge

Ein Implantat ist auch noch möglich nach vollständiger Ausheilung. Wenn genug Platz ist, würde ich das nicht ausschließen. Zumal du in dem anderen Thread angegeben hast, dass das Nachbarimplantat an der Knochenkante steht. Das lasse ich mal so stehen, vielleicht antworten docWolff oder der Admin noch. Aber ich gehe mal davon aus, dass das schon ein gewisses Risiko birgt und daher für eine Hybridbrücke zu riskant ist. Vorhersagen lässt sich so etwas kaum.

In der Zwischenzeit könnte eine Valplast-Prothese oder Ähnliches gute Diensten leisten. Danach Biopsie, ob noch Keime vorhanden sind - anschließend entscheiden. Ich habe am 11er, nach den zwei gescheiterten Versuchen, das dritte Implantat, weil eine Brücke nicht infrage kam, da der 12 leicht gewackelt hat nach der Kiefer- und Gaumenrekonstruktion. Daher kam er als Pfeiler nicht in Betracht. Außerdem hätte ich beide gesunde Nachbarzähne abschleifen lassen müssen und das im Frontzahnbereich. Von der Ästhetik aus betrachtet grenzwertig (!). Acht Monate später habe ich mich dann für einen dritten Versuch entschieden. Bis jetzt OK!

Spätestens beim Eindrehen des Abutments wäre Schluss gewesen. Das Abutment greift an der Innenseite des Implantats in die Gewinde und wird mit einer Ratsche mit einem bestimmten Drehmoment festgezurrt. Wenn das Implantat nicht fest ist, dreht sich die Implantatschraube im Knochen mit. Die Teile, die doch einen Knochenverbund eingegangen sind, reißen ab. Es knackt hörbar im Kiefer - mit heftigsten Schmerzen! "Spinner" (engl. "to spin" = drehen) heißen die Implantate im Fachjargon. Diese Tortur ist dir zum Glück erspart geblieben...

Weiterhin gute Besserung!



Sue47
Mitglied seit 10. 01. 2022
41 Beiträge

Jetzt ist eine Woche nach der Explantation vergangen.
Die OP Schmerzen sind abgeklungen, die Wange halbwegs wieder normal.

Was mich allerdings sehr irritiert: ich hab weiterhin dieses ständige Druckgefühl Höhe Jochbein (manchmal auch mit ner Art Kribbeln) und wenn ich im Mund auf die Stelle vorsichtig drücke mit ein Wattestäbchen, tut es richtig übel weh.

Jetzt schieb ich natürlich Panik, dass es sich um eine chronische Osteomyelitis handeln könnte und die Explantation den Herd nicht erwischt hat.
Heute gehe ich zum Fädenziehen zum MKG, den werde ich mal befragen.
Im besten Fall braucht es einfach noch Zeit zum Heilen.



Agnes
Mitglied seit 25. 10. 2008
511 Beiträge

Ja, verständlich... Der MKG wird aber oben "großzügig" Knochen ausgeräumt haben. Da hat man lange was von :-(
Was hat er denn gesagt beim Fädenziehen?



Sue47
Mitglied seit 10. 01. 2022
41 Beiträge

Er hat nur gesagt, ich soll mal noch 2 Wochen zuwarten.
Und die Stelle absolut in Ruhe lassen, also nicht dran rumdrücken etc .

Da auch meine Zunge komisch aussieht (die Papillen), schließt er nicht aus, dass ich ev. auf iwas reagiert haben könnte.

Ich hab diesen dauerhaften Juckreiz im Knochen, das ist schon seltsam. Und bei Druck tut es ziemlich weh. Stelle knapp unterm Jochbein.

Naja, muss weiterhin Geduld haben. Hilft nix.



Sue47
Mitglied seit 10. 01. 2022
41 Beiträge

Melde mich mal wieder.
Ich hab leider immer noch das Juckreiz- und (Druck)Schmerzproblem.
Am Nachbarzahn kommt weiterhin blutiges Sekret, ich hab nach langer Zeit heute mit dem Wattestäbchen nochmal getestet.
Ich fürchte, da sitzt noch iwo eine Entzündung, die mit der Implantatentfernung nicht behoben wurde. :-(

Am Montag hab ich nochmal Termin beim MKG. Und eine Woche später in einer anderen ZA Praxis. Es kann doch nicht sein, dass mir niemand helfen kann. Jetzt hab ich bald 5 Monate nur Probleme.
Ich hoffe, dass ich iwann den Strang hier abschließen kann mit einer positiven Meldung.



Agnes
Mitglied seit 25. 10. 2008
511 Beiträge

Das Kribbeln könnte mit den Nerven in der Nähe der Wunde zu tun haben. Die sind ja durch die ganze Geschichte in Mitleidenschaft gezogen und erholen sich anscheinend. Hoffentlich ?! Von daher könnte es ein positives Zeichen sein. So war es jedenfalls nach meiner Explantation auch. Ansonsten hätte ich dafür keine Erklärung.

An der Stelle wird schon ein ordentliche Lücke sein. Diese hat sich inzwischen mit einem Blutkoagel gefüllt. Daraus entsteht in der Folge neuer Knochen. Das dauert schon seiner Zeit. Dieser Blutpropfen sollte nicht zerstört oder gequetscht werden sonst kann sich kein neuer Knochen bilden. Ganz wichtig! Sei bloß vorsichtig damit. Das hatte mein Gutachter noch mal deutlich hervorgehoben. "Mein" Implantologe hatte in diesem Zusammenhang einen "groben Fehler" gemacht. Und deshalb hatte ich zwar das erste Implantat verloren, aber der groben Fehler war nachweisbar vor Gericht. So habe ich zumindest die Klage gewonnen.

Ich drücke dir die Daumen! Es wird noch! Im Moment bin ich in Urlaub und kann mich nicht wie sonst zeitnah melden. Alles Gute!



Sue47
Mitglied seit 10. 01. 2022
41 Beiträge

Danke für deine Meldung, liebe Agnes.

Der MKG heute tippt auch auf eine Nervensache, im Oberkiefer gäbe es ein feines Nervengeflecht, zudem hab ich immer noch diese Entzündung am Nachbarzahn, die auch das Jucken triggern kann. Da meinte er, bis dort das Zahnfleisch wieder straff anliegt, kann es paar Monate dauern. Die Wunde an sich sieht immerhin gut aus.
Grundsätzlich bin ich bei ihm jetzt fertig, jetzt übernimmt der ZA wieder. Da hab ich ja dann nächste Woche Termin. Schau mer mal.



Sue47
Mitglied seit 10. 01. 2022
41 Beiträge

Ich schließe hier mal den Strang ab.
Jetzt sind 5 Wochen nach Explantation vergangen und langsam bessert es sich.
Die Druckschmerzen sind weg, das Jucken wird weniger (ist aber noch nicht ganz weg). Ich kann auch wieder Kauen auf der Stelle.
Das einzig Störende ist, dass die Wange manchmal noch etwas röter und ganz leicht dicker aussieht als die andere Seite.
Grundsätzlich bin ich sehr froh, dass das Implantat raus ist.
Was mit der Lücke passieren wird, werd ich noch sehen. Das pressiert erstmal nicht.

Und tschüss :-)