Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Zahnersatz zwingend erforderlich?

Juliane Herold
Juliane Herold

Guten Tag,
mir wurde im Unterkiefer der hinterste Backenzahn gezogen (Weißheitszähne sind schon lange raus). Mein Zahnarzt sagt zum Kauen wird er mir nicht fehlen, Problem ist dass der gegenüberliegende Backenzahn im Oberkiefer keinen Gegenpartner mehr hat und mit der Zeit nach unten wachsen, im schlimmsten Fall sogar rausfallen kann.
Da es sich um den hintersten Zahn handelt, wäre an dieser Stelle nur ein Implantat möglich, was natürlich mit hohen Kosten verbunden ist (ca. EUR 2000,-). Außerdem bin ich erst 26 und befürchte dass nach ca. 20 Jahren ein neuer Ersatz notwendig wird!?
Ich bitte um Erfahrungsberichte bzw. eine Meinung von Medizinerseite, ob ein Zahnersatz in solchen Fällen wirklich zwingend notwendig ist.

Vielen Dank!
Ein schönes Neues Jahr wünsche ich allen.
Gruß, Juliane



Frank
Frank

Nun, rein objektiv gesehen ist es nie zwingend notwendig, einen Zahn zu ersetzen . Man kann ja schliesslich auch ohne Zähne leben, früher war das auch bei uns ganz normal, in der Dritten Welt ist das oftmals auch heute noch der Fall.
Ansonsten: Wenn der Zahn nicht ersetzt wird riskierst Du den Verlust des gegenüberliegenden Zahnes, das ist richtig. Aber, es hört nicht damit auf. Auch die anderen Zähne im Unterkiefer können auf Grund der Lücke sich mit der Zeit verschieben (fangen an zu "schwimmen". Dies begünstigt wiederum Karies, Parodontose und Kaudruck-bedingte Lockerung. Du riskierst somit mit der Zeit eine Art "Domino-Effekt", wonach sich ein Zahn nach dem anderen mit der Zeit lockert und ausfällt...

Du brauchst nichts zu machen. In diesem Fall wirst Du wohl, wenn du 40 bist, deine Zähne nachts zum schlafen in ein Wasserglas legen müssen. Dieses Schicksal mussten viele in den vergangenen Jahrzehnten teilen, und zwar genau aus diesem Grund, weil ein früh verlorengegangener Zahn nicht ersetzt wurde...



Dr. Dr. Ruediger Osswald
Dr. Dr. Ruediger Osswald

Bei allem Respekt vor Ihrer zahnmedizinischen Halbbildung, Frank, aber da erzählen Sie ziemliche Märchen.

Grüße

Osswald



Dr.Metelski
Mitglied seit 27. 02. 2002
969 Beiträge

Guten Tag Juliane,
es kommt darauf an, wie die Verzahnung mit
dem oberen Zahn ( Antagonist) gewesen ist.
Häufig ist es so, dass der obere letzte Zahn
etwas den unteren vorletzten Zahn berührt. In
diesem Fall erfolgt eine Abstützung und der Zahn wird nicht herunter wachsen.
Fehlt der Kontakt allerdings, kann der obere
Zahn herunter wachsen. Ich empfehle Ihnen
aufgrund Ihres Alters regelmäßige Kontrollen.
bedenken sollten Sie aber auch, dass im Unterkiefer ein Knochenabbau stattfindet, weil
über den ( fehlenden ) Zahn keine Kräfte mehr
in den Knochen gelangen. Es reicht jedoch eine
Rö.- Kontrolle dieser Region alle 4-5 Jahre.

M.f.G. Dr. Metelski



Dr.Metelski
Mitglied seit 27. 02. 2002
969 Beiträge

Dem kann ich mich nur anschließen und es muß
die Frage gestellt werden, ob dieser konzentrie-
te Blödsinn von Frank veröffentlicht werden soll.

Dr. Metelski



Frank
Frank

Ziemliche Märchen??!!??

Wieso liegt dann bei meinem Zahnarzt eine Broschüre (für Patienten) von der Schweizerischen Zahnärztegesellschaft, die lautet: "Warum fehlende Zähne ersetzt werden müssen" und die genau diese Argumente bringt???????



Dr. Dr. Ruediger Osswald
Dr. Dr. Ruediger Osswald

Auch und gerade für die Schweiz gilt "pecunia non olet", und eine Broschüre ist eine Broschüre ist eine Broschüre.....was uns aber in einem konkreten Fall nicht davon abhalten sollte, die Dinge etwas differenzierter zu beurteilen. Etwa in dem Sinne, wie Dr. Metelsky das gerade macht.

Osswald



Dr. Partenheimer
Dr. Partenheimer

Hallo Juliane,

Es ist schon richtig, daß der Verlust des letzten Backenzahnes im Unterkiefer langfristig zum Verlust des Gegenzahnes führen kann, wenn nichts unternommen wird. Eine zuverlässige 20-Jahres-Prognose für ein Implantat wird Ihnen allerdings seriöserweise niemand geben können, so daß die Alternative: Verbindung des letzten mit dem vorletzten Zahn im Oberkeifer z.B. über sogenannte Teilkronen in Betracht gezogen werden sollte. Es spricht sicher nichts dagegen, das Verhalten des Zahnes halbjährlich zu kontrollieren, meist wächst er allerdings früher oder später "in die Länge".

Gruß,
Dr. Partenheimer



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