Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

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Konrad
Konrad

Hallo Herr Metelski,

dass ein solcher Pfusch vorkommt ist sicher sehr bedauerlich. Nur wenn ich mir die Beiträge hier im Forum so durchlese passiert das leider oft genug auch in Deutschland.
Und dass eine Bisskorrektur vom implantierenden Arzt behoben werden sollte ist auch verständlich. Eine solche Korektur ist aber planbar und muss nicht im Notdienst vom deutschen Arzt behoben werden.
Dazu fliegt/fährt man eben nochmal hin.
Eine eventuell auftretende Infektion ist da aber was ganz anderes. Diese ist, genau wie eine Infektion an einem normalen Zahn auch, eine Kassenleistung. Viele Patienten scheinen immer noch zu glauben, dass eine Schmerzbehandlung ebenfalls nru im Ausland vorgenommen wird.
Und zu den Implantatkosten:
Schauen sie sich mal auf dem Markt um.
Nobel und Straumann sind heutzutage eben nicht mehr der Maßstab.
Es gibt vergleichbare Implantattypen die um einiges preisgünstiger sind.
Gruss
Konrad



mario
mario

Ich lese mit Erschrecken,welche Diskussion hier entbrannt ist.In der "Geiz ist geil Phase" in der sich unser Land zur Zeit befindet,kann ich nur folgendes zitieren:ES GIBT KAUM ETWAS AUF DIESER WELT,DAS NICHT IRGEND JEMAND EIN WENIG SCHLECHTER MACHEN ODER ETWAS BILLIGER VERKAUFEN KÖNNTE,UND DIE MENSCHEN,DIE SICH NUR AM PREIS ORIENTIEREN,WERDEN DIE GERECHTE BEUTE SOLCHER MACHENSCHAFTEN. ES IST UNKLUG,ZU VIEL ZU BEZAHLEN,ABER ES IST NOCH SCHLECHTER, ZU WENIG ZU BEZAHLEN.WENN SIE ZU VIEL BEZAHLEN,VERLIEREN SIE ETWAS GELD,DAS IST ALLES. WENN SIE DAGEGEN ZU WENIG BEZAHLEN,VERLIEREN SIE MANCHMAL ALLES,DA DER GEKAUFTE GEGENSTAND DIE IHM ZUGEDACHTE AUFGABE NICHT ERFÜLLEN KANN. DAS GESETZ DER WIRTSCHAFT VERBIETET ES,FÜR WENIG GELD VIEL WERT ZU ERHALTEN. NEHMEN SIE DAS NIEDERIGSTE ANGEBOT AN,MÜSSEN SIE FÜR DAS RISIKO,DAS SIE EINGEHEN,ETWAS HINZURECHNEN. UND WENN SIE DAS TUN,DANN HABEN SIE AUCH GENUG GELD,UM FÜR ETWAS BESSERES ZU BEZAHLEN.
JOHN RUSKIN (1819-1900) englischer Sozialreformer
Ich wünsche allen Patienten und allen Zahnmedizinern ein gesundes und glückliches Jahr 2007



aha
aha

soso, das heisst also dass das was teuer ist zwangsläufig auch gut ist?



Kathrin
Kathrin

Hallo Ihr,
erstmal allein ein schönes neues Jahr.
Also ich muss sagen, wer einen Sozialreformer aus dem 19. Jahrhundert in der heutigen Zeit zitiert, der scheint mir selbst ein wenig hinterherzuhinken.
Es ist schon richtig, dass es ein Prinzip der Wirtschaft ist, möglichst wenig Leistung für möglichst viel Geld zu verkaufen.
Geregelt wird das Ganze nur durch den Wettbewerb. Das heisst, wer Konkurrenz hat wird es sich 2x überlegen schlechte Ware zu überhöhten Preisen anzubieten. Nichts anderes findet heutzutage eben statt.
Und da heisst es eben für einige alteingesessene Unternehmer umzudenken.
Gruss und Kuss
Kathrin



Heike D
Heike D

Freundliches Hallo an alle,
also manchmal denk ich, wir sollten uns mal etwas mehr an die alten Sozialreformer erinnern. Herr Mathes hat ja Recht mit seiner Kritik. Für mich geht es noch weiter. Kern des Problems ist doch, daß einfacher Zahnersatz auf einmal bis auf kleine Zuschüsse zur Privatsache erklärt wird und Implantate anscheinend für manche als absolute Luxusbehandlung gelten. Bin seit Jahren aus Solidarität freiwillig in einer gesetzl. KK und frag mich schon, warum bei steigenden Beiträgen die Leistungen immer kleiner werden und warum ich demnächst noch Beamte fürs Geldumverteilen bezahlen soll. Man stelle sich mal vor, eine KK sagt jemandem "Laß deinen Blinddarm im Ausland entfernen, ist billiger". Da wären die Talkshows mal wieder spannend.
Für mich heißt die Lösung lieber etwas höhere Beiträge, dafür aber medizinisch sinnvolle Behandlungen (dazu gehören Implantate) wenn überhaupt nur mit finanziell zumutbaren Eigenbeiträgen für alle. Schließlich gibt es ja schon Rentner, die selbst das KK-Modell kaum noch bezahlen können. Geld sparen kann man bei der Verwaltung und bei den Extra-Gewinnen der Pharmaindustrie.
Noch was zum Wettbewerb, ist ja ganz schön, aber weder die gesetzlichen KK befinden sich wirklich im Wettbewerb untereinander, noch kann ich Ärzten Bleikugeln umhängen und erwarten, daß sie einen Marathon gewinnen. Die polnischen Ärzte kommen im Sommer 3 Mon. zum Erdbeeren ernten an den Niederrhein, da verdienen sie mehr als zuhause den Rest des Jahres, wohin sollen wir dann unsere Ärzte schicken?
lg Heike



mariechen
Mitglied seit 10. 11. 2008
272 Beiträge

Hallo Heike,

"Die polnischen Ärzte kommen im Sommer 3 Mon. zum Erdbeeren ernten an den Niederrhein, da verdienen sie mehr als zuhause den Rest des Jahres, wohin sollen wir dann unsere Ärzte schicken?"

der war gut ;-)).

Grüsse vom mariechen



Kathrin
Kathrin

Was? Polnische Ärzte zum Erdbeerernten?
Das hab ich jetzt noch nie gehört.
Man scheint sich hier wirklich drauf eingeschworen zu haben, alles was ausserhalb Deutschlands ist schlechtzureden.
Und bei allem Mitleid für die armen deutschen Zahnärzte. Sollte man sich da nicht gerade mit den Kollegen in Polen etwas solidarisieren, damit diese eben nicht immer zum Ernteeinsatz nach Deutschland müssen?
Gruss
Kathrin



Heike D
Heike D

Hallo,
also polnische Akademiker als Erntehelfer sind absolut nichts Neues und leider kein Witz. Es geht auch nicht primär um D gut, Ausland schlecht, sondern um die unterschiedlichen Arbeits- und Lebensbedingungen und die Konsequenzen daraus. Schließlich fährt ja kaum jemand nach Frankreich, Österreich oder Schweiz zum Zahnarzt, auch alles Ausland. So ein ungarischer Zahntechniker verdient eben nur 2-3 Euro/Std. Davon kann er in Ungarn vielleicht halbwegs leben, in D müssen wir aber von unserem Einkommen auch deutsche Preise bezahlen können. Und sowenig wie ich in meinem Job mit indischen Computerkonstrukteuren mithalten kann können deutsche Zahnärzte mit ihren osteuropäischen Kollegen preislich konkurieren.
lg Heike



Thomas
Thomas

Also ich glaubs ja wohlnicht.
Wieviele Globalisierungsgegner sich hier tummeln.
Wir reden doch hier wohl 1. nicht von Kindern, die Schuhe in portugiesischen Kellern zusammennähen, sondern von studierten Medizinern.
Und bei aller Unterstützung nationaler Interessen. Deutschland ist selbst ein Exortland. Ohne Export würde unsere Wirtschaft sang- und klanglos zusammenbrechen. Wasd würden wir denn tun, wenn zum Beispiel keine deutschen Autos mehr gekauft würden, weil jeder seine eigenen Automobilhersteller schützen will?
So zu denken ist meiner Meinung nach sehr einseitig.
Wettbewerb ist eins der Grundgesetze der Wirtschaft und mit die einzige Regulierungsmöglichkeit.
Ohne Wettbewerb wären wir heute noch bei 2,50 Euro für 1 Minute Telefonieren in die USA.
Und genauso siehts meiner Meinung nach beim Zahnersatz aus.
Der Markt wird das schon regulieren. Und da können all die, die den alten Zeiten nachtrauern auch nichts ändern.
Ciao
Tom



Karl-Josef Mathes
Karl-Josef Mathes

Hallo,

wenn Markt, dann richtig Markt. Dann will ich das Recht haben zu entscheiden, bei welcher Versicherung ich meine Mitarbeiter versichere, ggf. auch im Ausland. Dann will ich auch entscheiden können, wie hoch mein eigener Bürokratieaufwand ist. Dann will ich auch meinen Preis selbst bestimmen können. All das darf ich aber, im Gegensatz zu meinem billigeren Konkurrenten im Ausland nicht. Warum dürfen wir dann nicht z.B. Arbeitskräfte aus diesen Ländern zu dortigen Löhnen hier arbeiten lassen. Ich weiß, soweit geht die Liebe zum Markt sicher auch bei Ihnen nicht, bei mir ohnehin nicht.

Unser Staat sorgt dafür, dass wir nicht mit Polen konkurrieren können, niemand sonst! Ich würde ja gerne wirklich unternehmerisch tätig werden, ich darf aber nicht. Jeden Tag, den Gott werden läßt, überschwemmen die Witzbolde aus Berlin mich neu mit teuren und völlig unsinnigen Aufgaben. Allein im letzten Jahr durfte ich ca 20.000 EUR für formalistischen Quark ausgeben. Wenn dieser ganze Quatsch entweder abgeschafft wird - oder für alle in Europa gilt - dann haben wir Markt. Was wir jetzt haben ist eigentlich ein Schutzzaun für die Billiglohnländer. Aber machen wir munter so weiter. Die dortigen Arbeitnehmer werden dann sicher die Renten all derer bezahlen, die jetzt deren Arbeitsplätze finanzieren.

Sie haben mit einem völlig Recht: Wettbewerb ist die einzige Regulierungsmöglichkeit. Das sehe ich auch so. Aber, wenn wir schon einen Wettlauf machen, dann für alle unter gleichen äußeren Bedingungen und nicht der eine mit und der andere ohne Klotz am Bein. Und wer für reinen Marktwettbewerb ist, der muß auch für Lohnwettbewerb (nicht im Inland, sondern auch mit Polen und Estland) und Sozial(dumping)wettbewerb mit diesen Ländern sein. Das gehört dann dazu.

Und zu den Autos: Soweit ich weiß, schützt z.B. Japan seinen Automarkt in ganz beträchtlichem Umfang.

Und nochmal zurück zu meinem ersten Posting. Daß die Krankenkassen zwangweise meinen Mitarbeitern Geld wegnehmen, um damit Arbeitsplätze in z.B. Estland zu finanzieren und damit direkt zur Abschaffung der Arbeitsplätze bei mir beitragen, was bitte hat das mit Markt zu tun?

Viele Grüße

K.-J. Mathes