Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

vollversorgung

Klaus Krüger
Klaus Krüger

Bei mir steht in nächster Zeit eine Vollversorgung von U- und Oberkiefer an.
Da ich an festsitzender Prothetik interessiert bin, stellt sich nun folgende Frage:
Neben den weit verbreiteten Schrauben-Implantaten gibt es BOI- oder Disk-Implantate, die meiner Meinung nach entscheidende Vorteile bieten.
Vielen Dank im voraus für Antworten von Patienten und Implantologen.
Klaus Krüger



Werner Peppel
Werner Peppel

Die Auswahl des Implantattyps ist in Ihrem Falle sekondär.Als Zahntechniker kann ich Ihnen raten auf die prothetische Umsetzumg
zu achten!!!!
Lassen Sie sich von Ihrem Behandler pro und kontra von festsitzend/herausnehmbarem Zahnersatz erklären!!Fragen Sie Ihn wer die Zahntechnik anfertigt!!
Das Endresultat hängt mit von der technischen Gestaltung der Zähne ab.
MFG
Werner Peppel
Zahntechnikermeister



Dr.Metelski
Mitglied seit 27. 02. 2002
969 Beiträge

Die Auswahl des Implantattyps ist in jedem
Fall entscheidend!!

M.f.G. Dr. Metelski



Dr. Dr. Ruediger Osswald
Dr. Dr. Ruediger Osswald

Das Thema hatten wir hier schon mehrmals, Herr Krüger, und es fand sich eigentlich (außer dem Hersteller) niemand, der Vorteile gesehen hat. Das Gegenteil war vielemhr der Fall. Scheuen Sie einfach im Register nach.

Grüße

Osswald



Klaus Krüger
Klaus Krüger

Täuscht mich mein Gefühl, dass BOI bei konventionell-statistikorientierten Implantologen ein Tabu-Thema ist?
Ich kann keinen Beitrag finden, der aufzeigt, warum dieser Implantattyp abzulehnen ist. Von mir als Laie betrachtet erscheinen diese Bauteile verschiedene Vorteile zu haben:
- relativ grossflächige Einleitung der Kaukraft über den Teller in den Kieferknochen
- kleiner Durchmesser des Implantatstiftes und damit kleiner kontaktbereich zum Zahnfleisch (Infektionen)
- schnelle Belastbarkeit, damit schnelle Belastung des Kiefers mit reduziertem Kieferschwund
- weniger Implantate erforderlich
- kurze Behandlungszeit bis zu den neuen Zähnen und dadurch dramatisch weniger Stress für mich als Betroffenen
Der einzige Nachteil, den ich bisher bei meinen Recherchen finden konnte, sind die fehlenden umfangreichen Studien.
Ich gehe jedoch davon aus, dass auch alle Studien von Schraubimplantaten beim Patienten Nr. 1 angefangen haben. Auch Asbest, Contagan etc. waren mal weit verbreitet und wurden in ihrer Zeit gepriesen.

Ist es für einen angehenden Patienten zu naiv, eine möglichst neutrale Aussage von Profis für seine schwierige und wegen fehlender Erfahrung meistens nur aus dem Bauch zu treffende Entscheidung zu erhoffen?

Als mündiger Patient geht es mir um Hilfe zur Entscheidung, denn die hat mir bisher noch kein Arzt abgenommen.



Dr. Dr. Ruediger Osswald
Dr. Dr. Ruediger Osswald

In diesem Falle täuscht Sie ihr Gefühl wirklich, Herr Krüger. Um das richtige Gefühl zu bekommen, müssen sich nur einmal mit den Argumenten ernsthaft auseinander setzten, die die Protagonisten dieses Systems (die aus welchem Grunde auch immer dauernd das Design verändern, bestimmt aber nicht aus dem Grunde, dass sie endlich ein erfolgreiches entwickelt hätten) auf ihrer eigenen Homepage veröffentlichen. Danach muss ein solches Implantat auch nicht entfernt werden, wenn es

a) es bis zu 2 mm federt
b) seine unmittelbare Umgebung deutlich entzündlich verändert ist
c) Eiter aus den Taschen kommt
d) der Knochen basal des Implantates röntgenologisch Zeichern großer entzündlicher Veränderungen aufweist
d) das Implantat also jegliche feste Beziehung mit seinr Umgebung verloren hat, wenn es diese denn jemals gehabt hat

(bitte nicht festlegen, da aus der Erinnerung aus der Zeit geschrieben,in der ich mich -so gut das bei der Dürftigkeit der verfügbaren Literatur und der Unwilligkeit der Protagonisten, ernsthafte, interessierte Fragen zu antworten (wer kauft schon gern die Katze im Sack, zumal er ja die Verantwortung gegenüber den Patienten tragen muß), möglich war - detalliert auseinander gesetzt habe)

Insgesamt also Situationen, in denen dieselben Leute einen eigenen Zahn als vordringlich entfernenswert einstufen würden, um ihn durch eines ihrer Implanate zu ersetzten.

Viele Grüße

osswald



Klaus Krüger
Klaus Krüger

Vielen Dank für Ihre glasklare Beurteilung Herr Dr. Osswald.
Ich kann also davon ausgehen, dass ich von Implantologen, die BOI anwenden, wissentlich belogen werde und bei Behandlung mit ausgeprägter Körperverletzung zu rechnen habe?
Schade, es hat sich auf den entsprechenden Sites vielversprechend gelesen und angesehen.

Viele Grüße

Klaus Krüger



Dr. Dr. B. Zahedi
Mitglied seit 06. 12. 2000
4044 Beiträge

Ganz soweit würde ich nicht gehen. Auch mit BOI Implantaten gibt es sicher zufriedene Patienten. Das Konzept ist allerdings anders, wie Dr. Osswald schon bemerkte: hier wird nicht die feste Verbindung mit dem Knochen als notwendig angesehen. Der Halt durch bindegewebige Einscheidung (bei anderen Implantaten ein Grund sie zu entfernen) wird als günstig angesehen. Dabei kommt es jedoch u.U. zu sehr starkem Knochenabbau und wenn solche Implantate dann doch entfernt werden, ist der gesamte Knochen praktisch zerstört. Da geht dann nichts mehr. Diese Probleme lassen die BOI aus medizinischer Sicht natürlich als höchst fragwürdig erscheinen. Die wissenschaftlichen Fachgesellschaften warnen sogar ausdrücklich davor. Da sind auch schon eine Menge Prozesse gelaufen :-(
Gruß
B. Zahedi



Dr. Claudio Cacaci
Mitglied seit 16. 12. 2001
93 Beiträge

Hallo Herr Krüger,

ich schließe mich dem gesagten an. Vergessen Sie BOI, es gibt keine Indikation, die mit BOI versorgt und mit den üblichen Implantaten nicht versorgt werden kann.

Grüße

Dr. Cacaci



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