Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Teleskopprothes und Gaumenbügel

Tina
Tina

Hallo an Alle,
habe hier schon einiges mitgelesen und möchte jetzt doch mal die eine oder andere Frage stellen an alle, die das oder ähnliches schon hinter sich haben.

Diese Woche habe ich nun meine Teleskopprothese bekommen, die auch ganz gut gelungen ist, aber leider aufgrund der schlechten "Statik" nicht ohne einen Metallbügel auskommt, sind leider nur noch vier eigene Zähne vorhanden und diese eben schlecht verteilt.

Das Kauen ist auch noch ziemlich ungewohnt, war gestern zum Nachschleifen, seither etwas besser, aber noch nicht optimal. Wird sich da noch was tun und muss man doch erst eine gewisse Gewöhnungszeit einkalkulieren?

Das schlimmste ist für mich allerdings eben dieser Gaumenbügel, der sitzt zwar noch weg vom weichen Gaumen, aber für mich schon nah genug, über Nacht habe ich es bisher nicht im Mund lassen können, kurz vor der Panik.
Es fühlt sich auch eben so an, als wenn es zu fest am Gaumen drückt, um dieses "Ding" wieder los zu werden, müsste ich vorne seitlich links und rechts etwa in der Mitte ein Implantat bekommen, das wird es zwar nichts festsitzendes werden, aber eben ohne den Bügel.
Rechts brauche ich einen Knochenaufbau, Sinuslift heißt das, glaube ich und vorne dürfte es noch ohne Knochenaufbau funktionieren, so sind die Aussichten, müsste jetzt nach der Heilphase der Extraktionen aber nochmals geprüft werden.

Mein Problem ist eben, ich habe große Angst vor diesem Implantatsetzen, Zähneziehen komischerweise überstehe ich ganz gut, vor kurzem drei auf einmal, danach keineProbleme/Schmerzen, aber das flache Liegen, da habe ich das Gefühl, ich kriege keine Luft und dann noch beim Implantieren unter dem grünen Tuch, noch mehr Horror.

Sorry, das ist jetzt arg lang geworden, aber musste mir das mal wegschreiben, ist eine Belastung, da jetzt alles noch komplizierter wird und nochmal große Kosten dranhängen.

Ich sollte es eben mal so versuchen, nur befürchte ich, dass der Bügel und ich keine Freunde werden.

Über ein oder zwei Ratschläge würde ich mich sehr freuen.

Lg
Martina



Dr. Wolff
Dr. Wolff

Guten Tag,
die Implantation im Oberkiefer ist bei ausreichendem Knochenangebot nach meiner Erfahrung meist risikoärmer und weniger belastend. Wenn Ihnen der Gaumenbügel ein Greuel ist, ist das doch zumindest eine Option.
mfg
Wolff



Tina
Tina

Guten Abend Herr Dr. Wolf,

vielen Dank für Ihre Antwort.

War heute erneut bei meinem Zahnarzt (Oralchirurg), es wurde ein neues "Panoramabild" angefertigt, da die Extraktionen nun einige Zeit her sind, er hat am Computer die Knochensubstanz geprüft und nun komme ich wohl doch um den Sinuslift herum.
Der Befund aktuell ist: oben rechts 15-18 fehlt, 13+14 TM, 11+12 fehlt, links 21 TM, 22-24 fehlt, 25 TM, 26-28 fehlt; Implantate sollen ersetzen: 15 oder 16, 22 oder 23, soweit ich das richtig verstanden habe bzw. mich korrekt erinnere.
Allerdings sagte mir vor ca. 2 Jahren der damalige Implantologe, rechts müsse ein kleiner Knochenaufbau stattfinden, wer hat nun Recht?

Evtl. könne man die Siebener an der Prothese wieder entfernen (unten links Gegenzahn links Siebener, rechts Sechser). Würde das mehr Stabilität bringen? Es bleibt zwar natürlich beim herausnehmbaren Ersatz, aber wenigstens ohne den Metallbügel, tagsüber ist die Gewöhnung jetzt zwar besser geworden, aber nachts gehts nicht.
Würde mich wieder über eine Antwort freuen.

Viele Grüße
Tina



Tina
Tina

Hallo nochmal an Alle,

würde mich freuen, wenn mir doch noch jemand eine Einschätzung oder einen Rat zu meinem zweiten Eintrag geben könnte.

Viele Grüße
Tina



Phagosom
Mitglied seit 05. 06. 2012
22 Beiträge

Mit einer ausreichenden Anzahl von Implantaten würde sicher gut geholfen werden können.
Ist beim Oralchirurgen alles ausgemessen worden, würde ich seinem Urteil vertrauen.

Seit wann fehlen die Zähne auf der rechten Kieferseite?
Die Wurzeln 15 und speziell 16 liegen im Bereich der Kieferhöhle. Hier könnte ein Knochenaufbau in die Vertikale notwendig sein (interner oder externer Sinuslift), der aber auch vom Implantattyp abhängig wäre.
Ein interner Sinuslift mit Knochenspänen aus dem Mundwinkel wäre auch nur halb so schlimm.



Tina
Tina

Vielen Dank für die Antwort.

Er hat am Computer das Röntgenbild vermessen, hat wohl Implantatnachbildungen an die entsprechenden Stellen geschoben, wenn ich das richtig erkannt habe, haben noch nicht so ganz intensiv darüber gesprochen, da ich noch nicht wirklich sicher bin, ob ich mich traue. Aber anhand dieser "Vermessungen" kam er zu dem Schluss, dass ein Knochenaufbau nicht notwendig ist an diesen bestimmten Stellen des Kiefers, also gerade noch machbar. Der Zahn auf der rechten Seite, der sozusagen als letzter ging, das ist ca. 2 1/2 Jahre her, die anderen fehlen schon etwas länger, vorne an der Seite sind ja noch welche.
Also, auf einen Sinuslist o.ä. würde ich ohne Sedierung lieber verzichten, Implantatsetzen wäre schon eine Herausforderung, eine Sedierung allerdings müsste auch nicht sein.



Phagosom
Mitglied seit 05. 06. 2012
22 Beiträge

Hallo, Tina!
Das Vorgehen des Arztes hört sich vernünftig an. Eine DVT könnte letzte Zweifel beseitigen.

VG,
Phagosom



Tina
Tina

Hallo Phagosom,

ja, bisher bin ich auch zufrieden mit dem Zahnarzt, die Teleskopprothese sieht sehr natürlich und gut aus, passt auch, hatte keine Druckstellen, musste nur einmal etwas nachgeschliffen werden, liegt aber auch an meinem Biss. Wäre eben nur gerne diesen Gaumenbügel los, tagsüber kann ich jetzt ganz gut mit leben, nur nachts habe ich ein unangenehmes Gefühl, ist wohl auch etwas Kopfsache.

Was aber ist eine DVT?

Vg
Tina



lenavandijk
Mitglied seit 05. 04. 2011
158 Beiträge

Hallo Tina,

ich antworte einfach mal: Eine DVT ist eine dreidimensionale Aufnahme vom Kiefer. Hier kann der Arzt die Beschaffenheit des Knochens sehr viel genauer sehen als auf dem Röntgenbild. Eine DVT ist ziemlich teuer (ich musste 260 € zahlen), scheint aber im Zweifelsfall immer Sinn zu machen.

Dein Zahnarzt bzw. Oralchirurg klingt allerdings sehr gut und erfahren! Ich habe viele Beratungen hinter mir und dabei Chirurgen erlebt, die an einem Röntgenbild ähnlich viel über den Knochen erkennen konnten wie auf der DVT. Allerdings waren die eine absolute Rarität. Wenn sich Dein Arzt sicher ist, solltest Du ihm vertrauen.

Ich selbst habe einige Monate lang eine Klammerprothese getragen, also noch mehr "falschen Gaumen" als Du jetzt. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, für immer mit so etwas zu leben! Zurzeit trage ich eine Teleskopprothese als Langzeitprovisorium, und zwar eine OHNE Gaumen-Bügel. Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen kann ich Dir nur raten: Zieh die Implantate in Erwägung!

Du hast offenbar, was viele von uns hier verzweifelt suchen, nämlich einen erfahrenen Implantologen, der auch noch mit guten Zahntechnikern zusammen arbeitet. Vielleicht brauchst Du nicht einmal einen Knochenaufbau. Viel bessere Voraussetzungen kannst Du kaum haben! Wenn alles gut verläuft, wirst Du Gott dafür danken, dass es heutzutage diese Form des Zahnersatzes gibt!

Nur so am Rande: Ich vermute fast, dass Du Dich mit der Zeit noch mehr an den Gaumenbügel gewöhnen wirst. Trotzdem lebt - und schmeckt! - es sich ohne natürlich viel besser!

Ich wünsch Dir alles Gute!
Lena



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