Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Starke Schmerzen an Nachbarzähenn ~12 Tage nach Implantat-Setzung

Peter_92
Mitglied seit 15. 03. 2018
4 Beiträge

Hallo liebes Forum,

ich habe nach Zahnverlust vor 12 Tagen ein Implantat im linken Unterkiefer - 36 - gesetzt bekommen. Das Setzen verlief vollkommen problemlos, es gab nur eine minimale Schwellung unterhalb der Zahnreihe, und auch in der Folgewoche hatte ich keinerlei Beschwerden.

Am Sonntag dann (d.h. 7 Tage nach der Implatat-Setzung) hatte ich abends starke Schmerzen in der linken Gesichtshälfte, die vom konternden Zahn - der 26 - auszugehen schienen (der jedoch bereits wurzelbehandelt ist). Seit Montag habe ich nun fast durchgängig starke Schmerzen in der linken Gesichtshälfte, die nun von den beiden Nachbarzähnen des Implantats (35,37) auszugehen scheinen.

Am Dienstag war ich zum Fäden ziehen und habe meinem Zahnarzt das Problem geschildert. Er wollte davon aber gar nichts wissen, verwies mich nur darauf, dass die Wunde super verheilt sei und auf den (nach dem Setzen angefertigten) CT keinerlei Schaden an den Nachbarzähnen sichtbar sei. Einen Zusammenhang der Schmerzen mit dem gesetzten Implantat schloss er aus (tatsächlich ist das Implantat sehr weit von seinen Nachbarn entfernt); die immer noch vorhandene minimale Schwellung beschied er als unerheblich und nicht ausreichend für eine Entzündung. Ich solle einfach mal abwarten und mir nicht so viele Gedanken machen.

Die 35 ist zudem beim Klopfen von oben schmerzempfindlich, auf Kältereiz reagiert der Zahn.

Jetzt bin ich sehr ratlos. Ich nehme seit Montag 3x täglich Ibuprofen, um die Schmerzen (die sich anfühlen wie eine Wurzelentzündung) auszuhalten. DIe einzige Erklärung, die ich mir vorstellen könnte ist, dass durch den Stress eine chronische Entzündung plötzlich akut geworden ist, aber das müsste man dann doch im CT sehen..? Eine Wurzelbehandlung des (der) Nachbazähne auf Verdacht möchte ich nicht machen..
Würde mich sehr über Hinweise freuen.

Mit vielen Grüßen
Peter



DocWolff
DocWolff

Guten Tag,
gibt es ein Röntgenbild, das zeigt wie weit das Implantat vom Unterkiefer-Hauptnerv entfernt ist?
mfg
Wolff



Peter_92
Mitglied seit 15. 03. 2018
4 Beiträge

[quote="DocWolff"]
Guten Tag,
gibt es ein Röntgenbild, das zeigt wie weit das Implantat vom Unterkiefer-Hauptnerv entfernt ist?
mfg
Wolff
[/quote]
Danke für die Rückmeldung! Das Röntgenbild wurde mir leider nicht ausgehändigt; laut Aussage des Zahnarztes soll es aber weit genug entfernt sein. Würde ein getroffener Nerv die Symptone erklären?

Nachtrag: Also ein Taubheitsgefühl hatte ich zu keinem Zeitpunkt. Jedoch eben immer noch die schmerzhafte Schwellung an der Implantatstelle, Außenseite, unter der Zahnlinie..



DocWolff
DocWolff

Es wäre eine mögliche Erklärung. Dabei muss der Nerv nicht verletzt worden sein, aber er könnte durch eine Knochenschwellung durch das Implantat Druck abbekommen.



Peter_92
Mitglied seit 15. 03. 2018
4 Beiträge

Ein kurzes Update:

Die Schmerzen waren zwar weniger geworden, jedoch ist vor zwei Tagen das Zahnfleisch an der Außenseite nochmal deutlich angeschwollen.

Ich war dann heute bei einem anderen Zahnarzt, um das abzuklären. Dieser hat dann ein Röntgenbild gemacht und mir gesagt, dass wohl der Knochen um den Zahn weiträumig entzündet sei und er davon ausgeht, dass er das Implantat quasi einfach rausziehen könne. Er hat es aber nicht versorgt, weil er meinte, dass das Sache des implantierenden Zahnarztes sei.

Ich bin jetzt dementsprechend am Boden zerstört - ich habe das Gefühl, dass das Implantat vielleicht zu retten gewesen wäre, wenn mein Zahnarzt letzte Woche meine Beschwerden nicht einfach weggewischt hätte. Ich habe da auf seine Expertise vertraut und möchte jetzt eigentlich gar nicht mehr in die alte Praxis zurück, um das Implantat ziehen zu lassen. Geschweige denn ihm noch einen Versuch geben.
So ich das richtig verstanden habe, muss ich, wenn ich das Implantat bei einem anderen Arzt ziehen lasse, die Kosten dafür selbst tragen. Und die Kosten für den verpfuschten Implantatversuch muss ich wohl auch selbst tragen, oder?
Ich sehe ja ein, dass ein Implantat ein Restrisiko bürgt, dass nicht der Implantateur allein tragen kann. Aber da ich ihn auf meine Beschwerden hingewiesen habe und er meinte, das sei alles im normalen Rahmen, gebe ich ihm eine Mitschuld am Verlust des Implantats. Aber nützt mir das etwas?

Ich würde mich da sehr über Input (aus Sicht eines Zahnarztes) freuen, damit ich in das Gespräch mit meinem alten Zahnarzt gestärkt (bzw. mit mehr Verständnis) hineingehen kann. Da heute noch mein neuer Zahnarzt, der die Entzündung feststellte, meinen alten Zahnarzt telefonisch darüber unterrichten will, warte ich noch bis morgen ab, um zum alten Zahnarzt zu gehen und das mit ihm zu besprechen..

Vielen Dank nochmal an Docwolff für die Rückmeldung!



Peter_92
Mitglied seit 15. 03. 2018
4 Beiträge

Und nochmal ein kleines Update für die, die das später vielleicht mal lesen.
Der Zahnarzt ging professionell mit der Situation um. Das Implantat konnte er tatsächlich einfach mit der Zange wegziehen, der Knochen drumherum war total hinüber.
Wenn ihr also ein komisches Gefühl am Implantat habt und der Zahnarzt das nicht ernst nimmt - holt euch zeitnah eine zweite Meinung! So eine Implantatentfernung ist echt nicht angenehm.



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