Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Polyarthritis

Peter Timm
Peter Timm

Es stellt sich bei mir die Frage, Imlantate oder Prohesen bei vorliegender Polyarthritis (Arthritis psoriatica). Wie sind Ihre Erfahrung / Empfehlung? Habe seit einigen Jahren Brücken, welche wegen Beschädigung der Pfeilerzähne ersetzt werden müssen.



Dr. Dr. Osswald
Dr. Dr. Osswald

Ich habe selber keine implantologischen Erfahrungen mit Patienten mit Polyarthritis, Herr Timm, wohl aber mit der sonstigen zahnärztlichen Behandlung solcher Patienten. Mir ist in diesem Zusammenhang nichts aufgefallen, was auf eine Besonderheit in der Reaktion (z.B. Knochenregeneration nach Extraktion, usw.) dieser Patienten in der Folge zahnärztlicher Maßnahmen hinweisen würde. Es fällt mir auch sontan kein Grund ein, weshalb eine Polyarthritis eine Kontraindikation für das Setzen von Implantaten sein sollte, es sei denn, sie wird gerade hochdosiert mit Cortison behandelt.

Sie sollten aber in jedem Fall noch einmal mit Ihrem behandelnden Internisten über diese Problematik sprechen.

Viele Grüße

Osswald



Dr. Lars Partenheimer
Dr. Lars Partenheimer

Eine Ergänzung:
Auch eine langjährige Cortisontherapie wird wegen der Immunsupression und möglicher Osteoporoseentwicklung im allgemeinen als Kontraindikation für Implantationen angeführt.

Mit freundlichen Grüssen

Dr. Lars Partenheimer



Dr. Dr. Osswald
Dr. Dr. Osswald

Das sind zwei interessante Aspekte, Herr Partenheimer, die Sie ansprechen.

Eine massive Osteoporose aufgrund langjähriger Cortisontherapie ist mit Sicherheit eine mögliche Kontraindikation. Eine mäßige Immunsupression sollte jedoch -zumindest theoretisch- eigentlich eher von Vorteil als von Nachteil sein, wenn man körperfremde Im- oder Transplantate setzt, um eine auch bei Implantaten mögliche Abstossungsreaktione des Wirtes zu unterdrücken.

Kennen Sie eventuell Studien, die diese Zusammenhänge beleuchten?

Herzliche Grüße

Rüdiger Osswald



Dr. Dr. B. Zahedi
Mitglied seit 06. 12. 2000
4044 Beiträge

Hallo Herr Osswald,
in dem Punkt der vorteilhaften Immunsuppression möchte ich Ihnen widersprechen, da mit dem Einbringen von Titanoxid keine bedeutsame immunologische Reaktion hervorgerufen wird. Daher gibt es auch eigentlich keine allergische Reaktionen/keine Abstoßungsreaktionen, die durch Cortison unterdrückt werden müßten. Anders als beim "Single Shot" u.a. zur Ödemprophylaxe ist bei Langzeitgabe von Kortikoiden die Unterdrückung der Immunreaktion/Infektabwehr als eindeutig problematisch anzusehen. Aber diese Diskussionen gehören wohl eher ins Fachforum.
Gruß
B. Zahedi



Dr. Dr. Osswald
Dr. Dr. Osswald

Jetzt haben wir uns missverstanden, Herr Zahedi, ich würde in keinem Falle auf die Idee kommen, Cortison zur Iimmunsupression in der Implantologie zu verabreichen, ich frage mich lediglich, ob eine solche Therapie -wenn sie im Rahmen der Behandlung einer Polyarthritis denn stattfindet- eine Kontraindikation darstellt, weil sie auf die Osseointegration des Implantates nachteilig wirken würde.

Viele Grüße

Osswald



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