Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Antwort auf: Gingivaformer

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Gingivaformer

HellaH
HellaH

guten Tag
ich erhielt im Feb.2017 Implantate (5 St.) im Unterkiefer. Ende Mai wurden die Implantate freigelegt und Gingivaformer eingesetzt, wobei sich ein Gingivaformer immer wieder löst, inzwischen schraube ich den selbst wieder rein. Im Juni wurde beim Zahnarzt der Abdruck gemacht für festsitzende Zähne. Dazu nahm er diese Gingivaformer ab, es verlief alles problemlos.
Nun beim letzten mal (Mitte Aug.) beim Zahnarzt wollte er einen Gingivaformer (nicht der, der sich immer wieder löst) abnehmen und es tat höllisch weh. Auch der Klopftest hörte sich anders an, wie bei den anderen Formern. Mein Zahnarzt schickte mich daraufhin zum Implantologen, doch der hatte Urlaub und der anwesende Zahnarzt versuchte den Gingivaformer zu lösen und gab mir auch mehrere Betäubungsspritzen, die aber nicht wirkten, es tat weiterhin weh. Nach 1stündiger Sitzung wußte er nicht weiter und verschrieb mir Antibiotika, das ich 10 Tage lang eingenommen habe.
Ich frage mich nun, hält der festsitzende Zahnersatz überhaupt auf dem Implantat, wenn sich ein Former immer wieder löst?
Und die nächste Frage wieso diese Schmerzen waren beim Lösen des anderen Formers. Beim Kauen bzw. Beissen merke ich überhaupt nichts. Aber ich muß dazu sagen, ich habe momentan eine sehr schlecht sitzende Vollprothese (vorher Teleskop-Prothese)
Mitte nächster Woche habe ich wieder Termin beim Zahnarzt und hab jetzt schon Bammel davor, daß sich dieser Gingivaformer nur unter Schmerzen lösen läßt.
Wäre dankbar über Antworten
es grüßt HellaH



Dr. Dr. B. Zahedi
Mitglied seit 06. 12. 2000
4044 Beiträge

hallo,
um die festigkeit des zahnersatz-aufbaus sollten sie sich keine sorgen machen. der wird mit festem drehmoment eingesetzt.
aber. konnte der gingivaformer nun gelöst werden? ist das implantat fest? wurde ein röntgenbild gefertigt?
gruß
b. zahedi



HellaH
Mitglied seit 04. 09. 2017
8 Beiträge

vielen Dank für Ihre Antwort Herr Dr.Zahedi,
ein Röntgenbild wurde gemacht, da ist alles ok.
Mein Hauszahnarzt wollte jedoch, daß im Implantatzentrum das Implantat neu vermessen wird. Er hatte den Eindruck, daß sich der Gingivaformer mit dem Implantat dreht. Aber der Implantologe war in Urlaub und der anwesende Zahnarzt wollte davon nichts wissen, vielleicht konnte er dies auch nicht machen.
Nächste Woche hab ich einen Termin beim Zahnarzt, er wird wieder versuchen, den Gingivaformer zu lösen. Ich hoffe ja nur, daß es diesmal nicht wieder so höllisch weh tut.
Ich hatte danach ein paar Tage eine leicht geschwollene Backe.
Aber ich bin schon mal beruhigt, wegen der Festigkeit des Zahnersatz-Aufbaus.

es grüßt HellaH



HellaH
Mitglied seit 04. 09. 2017
8 Beiträge

guten Tag,
ich hätte nochmals eine Frage:
wie kann man feststellen, daß das Implantat fest sitzt?
Mein Zahnarzt ist der Ansicht, daß ein Implantat nicht richtig fest sitzt, weil es beim Herabdrehen des Gingivaformers sehr schmerzt und er meint, daß das Implantat sich mitdreht. Und bei einem anderen Implantat habe ich seit kurzem etwas Zahnfleischbluten.
Deshalb war ich dann heute beim Implantologen. Er ließ mich kaum zu Wort kommen und sagte, das sei völlig normal und es wäre alles in Ordnung.
Mein Zahnarzt sagte aber, es würde so Geräte oder Instrumente geben, die das Festsitzen eines Implantates messen können. Aber so ein Instrument hat der Implantologe nicht. Kann das sein oder wollte er dies nur nicht anwenden?
Mein Zahnarzt möchte mir so aber keinen festsitzenden Zahnersatz anfertigen.
Ich bin momentan total gefrustet und frage mich an was für ein Implantatzentrum ich da geraten bin.
Ich wäre sehr dankbar für eine Antwort.
es grüßt Hella H



Gast
Gast

Eine Antwort auf den letzten Beitrag wäre doch interessant ......



HellaH
Mitglied seit 04. 09. 2017
8 Beiträge

Hallo Gast,
ja eine Antwort hierauf würde mich schon interessieren.
Ich war vergangenen Freitag wieder beim Zahnarzt, der meinte abwarten. Nur weiß ich nicht auf was warten. Ich hab jetzt zwar seit Februar 5 Implantate aber keinen Zahnersatz.
Mich würde auch interessieren, ob es standardmäßig ist, daß man vor Einsetzen des festsitzenden Zahnersatzes die Festigkeit eines Implantates mißt. Auf jeden Fall will der Implantologe davon nichts wissen, er sagt er hat dafür das Fingerspitzengefühl und braucht kein Meßgerät.
wünsche noch schönen Sonntag
HellaH



Agnes
Mitglied seit 25. 10. 2008
511 Beiträge

@ HellaH

dann mache ich mich mal ran, wenn keiner gerade Zeit hat. Ich bin Patientin, die jahrelang mit einem schmerzenden Implantat rumgelaufen ist, wofür angeblich keine Ursache gefunden werden konnte und das auch nie belastet werden konnte. Es handelte sich um ein Frontzahnimplantat im OK (11). Letztendlich wurde es nach 6 schmerzvollen Jahren in einer 3-stündigen OP entfernt. Beim Hochklappen der Schleimhaut konnte dann endlich festgestellt werden, dass das Implantat von der Frontseite zu zweidrittel nicht mit Knochen bedeckt war. Außerdem war es viel zu weit labial (in Richtung Lippe) und viel zu weit kranial (in Richtung Schädel) gesetzt worden. Es wurden im Vorfeld der Explantation bei vielen verschiedenen ZÄ Rö-Aufnahmen und DVT gemacht, doch kein einziges dieser Verfahren konnte den fehlenden Knochen von der Frontseite des Implantats diagnostizieren.

Der MKG-Chirurg, der die Explantation vorgenommen hat, hat die Fehlpositionierung für Dokumentationszwecke fotographisch festgehalten:
https://abload.de/img/fehlpositionierungfroe1o5m.jpg

Die Öffnung des Implantats muss logischerweise zwischen der Zahnreihe aus dem Kieferkamm herausragen. Dass das hier nicht vorlag, ist offensichtlich.

Hier der Link zu meinem Fall:
https://www.implantate.com/forum/diskussionsforum-zahnimplantate/falsch-sitzendes-implantat-nicht-durch-aufnahmen-darstellbar-41924/view.html?tx_mmforum_pi1[fid]=2

Dein Zahnarzt hat recht, ihn kannst du vertrauen. Wenn beim Versuch den Gingivaformer zu entfernen starke Schmerzen entstehen, dann bedeutet das nichts anderes als dass das Implantat sich im Knochen mitdreht. Dann reißt der Verbund zwischen Knochen und Implantatoberfläche ab und verursacht heftigste Schmerzen. Diese Implantate werden in der Fachwelt „Spinner“ (aus dem engl. „to spin“ = drehen) genannt. Doch die „Knochenreparatur“ setzt sofort wieder ein und ein neuer Verbund wird eingegangen. Nun hat sich offensichtlich der Gingivaformer auch noch im Implantat verkantet und kann nicht mehr entfernt werden. Beim nächsten Versuch den Former zu entfernen, wird der neue Verbund wieder abreißen und es wird ähnlich schmerzhaft werden. Deshalb lässt dein ZA die Finger davon. Das Antibiotikum, das dir beim Implantologen verschrieben wurde, hatte wohl nur zum Zweck dich schleunigst aus der Praxis zu bugsieren, denn damit kann ein verkanteter Gingivaformer nicht entfernt werden.

Was ist nun zu tun?

Ein Periotest könnte Aufschluss über die Festigkeit (Osseointegration) bringen. Den würde ich aber nicht beim Implantologen, der das implantat gesetzt hat, durchführen lassen, wenn dieser bei den bereits aufgetretenen Problemen immer noch behauptet, dass er sich auf sein „Fingerspitzengefühl“ verlässt. Na, toll! Verschleierungsversuch?
http://www.zahngesundheit-online.com/Parodontologie/Zahnbeweglichkeits-Analyse-Periotest-/

Zweitens könnte eine Sondierung durchgeführt werden. Dabei wird der Bereich zwischen Schleimhaut und Kieferknochen mit einer Metallsonde abgetastet. Wenn das Implantat sich außerhalb des Knochens befindet, kann es ertastet werden. Es ist eine einfache Untersuchung und mir ist nicht klar, warum keiner der Ärzte diese Untersuchung noch nicht durchgeführt hat.

Wenn eine der beiden Untersuchungen ergibt, dass die Knochenummantelung nicht vollständig ist, hat das Implantat keine Zukunft. Es wird auch nicht schmerzlos belastet werden können, wenn der Zahnersatz mal drauf ist. Bei mir bestand ein dauerhaftes Pochen, das sich bei allen Aktivitäten verstärkte ( Essen, Bücken, Sport, Bewegung, Duschen = Wärme, Sprechen, etc). es war zum Verzweifeln. Nicht mal in eine Erdbeere konnte ich hinein beißen.

Es gibt mehrere Möglichkeiten:
1. ein Techniker des Implantatherstellers könnte herangezogen werden, um den Gingivaformer zu entfernen.
2. wenn aber Periotest und Sondierung vermuten lassen, dass das Implantat nicht vollständig osseoinegriert ist, dann bleibt nur noch die Explantation. In dem Fall sollte geprüft werden, ob die Entfernung des Gingivaformers vor der OP notwendig ist, um dir die erneuten Schmerzen zu ersparen. Wenn das Implantat partiell eingewachsen ist, muss die OP von einem MKG- oder einem Oralchirurgen durchgeführt werden (muss individuell geprüft werden).
3. Abwarten, wie dein ZA meint, halte ich nicht für eine gute Lösung. Man will das Implantat, wenn die Prothese drauf ist, auch belasten können. Je weniger Knochenummantelung, desto eher droht Implantatverlust.

Nicht davor zurückschrecken eine Uniklinik mit MKG-Abteilung zwecks genaue Diagnose aufzusuchen. Lasse dir dazu eine Überweisung deines ZA ausstellen. Wenn die Explantation stationär gemacht wird, dann werden die Kosten vollumfänglich von der Krankenkasse übernommen. In der Praxis eines MKG- oder Oralchirurgen ebenfalls - Probleme könnte es allerdings geben bei der Übernahme der Kosten für die Narkose (Sedierung).

Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen. Alles Gute.



HellaH
Mitglied seit 04. 09. 2017
8 Beiträge

Hallo Agnes,
vielen Dank für deine sehr aufschlußreiche und hilfreiche Antwort.
So ein Periotest bzw. Sondierung hat bei mir noch keiner gemacht.

Schmerzen hab ich keine, auch nicht beim Kauen, da hab ich nur manchmal so ein komisches Gefühl wie elektrisierend, so wie wenn man auf Silberpapier beißt. Ich kann das nicht richtig beschreiben. Sehr starke Schmerzen hab ich nur dann, wenn man den Gingivaformer herabdrehen will.

Was mich momentan völlig irritiert ist:
Mein Zahnarzt hat mir von diesem Implantologen ausdrücklich abgeraten, aber ich verließ mich auf eine Empfehlung von einem Notzahnarzt und dann verließ ich mich auf die überaus "sehr guten" Bewertungen im Internet und nicht zuletzt auf den günstigen Preis.
Und beim letzten Zahnarztbesuch beschwichtigte er auf einmal und spielte die Angelegenheit irgendwie herunter. Er sagte, daß das Implantatzentrum normalerweise sehr kooperativ sei. Mir ist dieser Sinneswandel nicht ganz klar.
Ich habe diese Woche wieder einen Zahnarzt-Termin und werde ihn auf jeden Fall auf eine Sondierung oder Periotest ansprechen.
Auf jeden Fall hast Du mir weitergeholfen, Agnes nochmals Danke!
schöne Grüße
HellaH



Agnes
Mitglied seit 25. 10. 2008
511 Beiträge

hallo HellaH,

du sagst, dass du keine Schmerzen hast beim Kauen. Aber du hast doch noch gar nicht die Krone drauf, oder? Die Schmerzen, von denen ich spreche, entstehen nur unter Belastung, also, wenn das Implantat über die Krone beim Kauen einem Druck ausgesetzt wird. In der Einheilungsphase hatte ich auch null Schmerzen. Das änderte sich dann urplötzlich beim Einschrauben des Abutments (Aufbauteil, das nach Entfernung des Gingivaformers in das Implantat eingeschraubt wird und worauf dann letztendlich die Krone draufgesetzt wird). Da ich keine Schmerzen erwartet hatte, habe ich so laut geschrien, dass es in der ganzen Praxis zu hören war. Es war als ob mein Kiefer auseinander brach (was auch bestimmt so gewesen ist). Den ZA hat das nicht im geringsten interressiert, er meinte, ich solle mal nicht so sensibel sein. Er setzte anschließend noch die Krone und schickte mich nach hause. Die Schmerzen waren aber nicht zu ertragen. Deshalb wurde in den folgenden Tagen mehrfach versucht alles wieder zu entfernen. Das ging allerdings nicht mehr, weil sich das gesamte Konstrukt dermaßen verkeilt hatte. Ich lasse an dieser Stelle mal die Horrorbeschreibung weg, wie der Aufbau dann - nach mehreren erfolglosen Versuchen - entfernt wurde.

Dass etwas nicht stimmen konnte, war mir von Anfang an klar, denn ich hatte bereits ein Implantat und ich wusste genau wie sich das Einschrauben eines Abutments anfühlt, auch wie sich eine Krone auf einem Implantat anfühlt und ob man damit essen kann.

Der Sinneswandel ist durchaus verständlich. Nun hängt dein ZA mit drin in dem Schlamassel und er hofft bestimmt, dass der Kollege das wieder in Ordnung bringt. Wenn er nun anfängt auf ihn einzudreschen, dann erreicht er womöglich genau das Gegenteil. Reine Psychologie. Die Berufsordnung für Mediziner schreibt vor, dass Ärztinnen und Ärzte sich untereinander kollegial zu verhalten haben. Kritik an der Behandlungsweise von Kollegen oder herabsetzende Äußerungen sind berufswidrig. Dazu findet man im Netz zahlreiche Artikel.

Ich kann dir nur raten, dich an eine Uni-Klinik zu wenden, um dort zu einer eindeutigen Diagnose zu gelangen. Die Aufnahmen haben nur eine sehr begrenzte Aussagekraft (was durch den Privatgutachter, Direktor eine MKG- und Neurologie-Abteilung einer großen Uni-Klinik, bescheinigt wurde). Ich stehe seit knapp vier Jahre vor Gericht, um mein Recht durchzusetzen.



HellaH
Mitglied seit 04. 09. 2017
8 Beiträge

Hallo Agnes und alle zusammen,
es war jetzt leider so, das Implantat war nicht fest. Mein Zahnarzt hat es gestern herausgemacht. Mich ärgert es so, weil der Implantologe noch vor einer Woche behauptet hat, das sitzt fest und alles wäre in Ordnung.
Jetzt hab ich noch 4 Implantate (32, 34, 41, 43 - Nr. 45 wurde entfernt) und mein Zahnarzt meint, darauf kann er keinen festsitzenden Zahnersatz machen. Der empfiehlt mir eine herausnehmbare Teleskop-Prothese. Aber genau das wollte ich nicht, das hatte ich 6 jahre lang und war unzufrieden, weil mir da ein Zahn nach dem anderen abgebrochen ist und ich zum Schluß gar keine mehr hatte.
Vielleicht kann mir hier ein Doc einen Tipp geben, ob so noch ein festsitzender Zahnersatz möglich ist, wäre sehr nett!

Auch weiß ich nicht, ob ich jetzt noch mit dem Implantologen Kontakt aufnehmen soll, immerhin ist ein Implantat futsch und ich habe 5 Implantate bezahlt. Oder hat er ein Nachbesserungsrecht, also ein neuer Versuch und nochmals ein Implantat setzen. oder muß dies dann nochmals bezahlt werden?

Momentan weiß ich gar nicht weiter und würde mich über Antworten freuen.
viele Grüße HellaH