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Antwort auf: Endversorgung / Ästhetik

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Endversorgung / Ästhetik

Joanna
Joanna

Guten Tag,

ich soll in einigen Wochen 2 Vollkeramikkrone (beide Schneidezähne) bekommen - 1 Krone auf Implantat, 1 Krone auf meinem natürlichen Stiftzahn. Da ich ein Bicon-Implantat habe gibt es keine Keramikaufbauten.
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Meine Frage:
Macht eine Vollkeramikkrone Sinn auf einem Metall-Aufbau? Wird das nicht durchschimmern ?
Muss man damit rechnen, dass sich die Implantatkrone von der Nachbarkrone auf natürlichen Zahn unterscheidet ?
Da die Zähne in der direkten Nachbarschaft stehen wird man auch den kleinsten Unterschied sehen, fürchte ich!
Hat jemand Erfahrung mit solchen Fällen ? Was muss /kann man beachten, damit die Zähne wirklich wie Zwillinge aussehen ?

Da die Endversorgung bevorsteht und soll für viele, viele Jahre halten möchte ich natürlich, dass alles perfekt ist. Ich bin für jeden Tipp / Anregung dankbar und werde das sofort mit meinem zahnarzt besprechen - es ist ja noch nicht zu spät.
Die Ästhetik spielt für mich eine sehr, sehr große Rolle !

Danke
Gruß / Joanna



Dr. Dr. Ruediger Osswald
Dr. Dr. Ruediger Osswald

Wenn Sie zwei Metallkeramik-Kronen wählen, Joanna, hängst der "Zwillings-Look" lediglich von der künstlerischen Begabung des Technikers ab. Bei zwei unterschiedlichen Kronen ist das eher problematisch.

Grüße

Osswald



Joanna
Joanna

Guten Tag,

vielen Dank für Ihre Antwort.
Es sollen ja 2 gleiche Vollkeramikkronen für die beiden Schneidezähne gemacht werden - der Unterschied besteht "nur" im Aufbau.
Kann man das riskieren, ohne das man Unterschied sieht? Ich möchte nur sehr, sehr ungern Metallkronen, da man mit der Zeit oben dunkle Ränder sieht, was im Schneidezahnbereich besonders scheußlich aussieht.

Gruß / Joanna



Dr. Dr. Ruediger Osswald
Dr. Dr. Ruediger Osswald

All das, Joanna, hängt allein von den Künsten des Technikers ab. Metallränder braucht man nicht zu sehen, wenn man bei Metallkeramikkronen eine metallfreie Keramikstrufe macht.

Grüße

Osswald



Dr. Dr. B. Zahedi
Mitglied seit 06. 12. 2000
4044 Beiträge

Hallo, eine perfet gemachte Vollkeramikkrone ist ästhetisch sicherlich das Optimum. Da kommt keine normale Metallverblendkrone (auch mit Keramistufe mit). Man kann die Vollkeramikkronen auch mit einem nicht-transparentem Zement auf Metallpfosten feststzen. Alternativ hierzu käme eine Procera-Vollkeramikkrone in Frage (nicht-transparenter Keramikkern). Als weitere, preisgünstigere Alternative käme noch eine Galvano-Gold-Verblendkrone mit Keramikstufe (beim Zahn) in Frage. Alles andere würde ich im Frontzahnbereich als deutlich schlechtere Lösung ansehen. Fragen Sie Ihren Zahnarzt.
Gruß
B. Zahedi



Dr. Dr. Ruediger Osswald
Dr. Dr. Ruediger Osswald

Wenn ich nur nicht schon soviele grottenschlechte Vollkeramikkronen gesehen hätte, Herr Zahedi.....smile...

Und mal ehrlich, was nützt eine Vollkeramikkrone, die man gegen den Metallstumpf auf einem Implantat dermaßen mit Opaker abschotten muss, damit sie um Himmels Willen nicht transparent ist, wodurch sie sich -außer dass sie dicker und frakturgefährdeter ist- in der Folge in der Transparenz nicht mehr von einer ordentlichen Metallkeramik-Krone unterscheidet?

Dies um so mehr als die Krone auf dem natürlichen Stumpf genauso aussehen soll, weshalb man auch dieser die Transparenz nehmen muss.

Wie gesagt, alles nicht in der Hand des Zahnarztes, sondern völlig abhängig vom Talent des Technikers.

Darüber hinaus ist ja sehr häufig sinnvoll, Kronen am Kontaktpunkt miteinander zu verblocken, um die notwendige langfristige Stabilität zu sichern. Das ist wegen der Breite der notwendigen Kontaktfläche mit Volleramikkronen nur ästhetsich mehr oder weniger unbefriedigend zu lösen, wenn man den Eindruck von Kühlschranktüren vermeiden möchte.

Aber Sie haben das sicher nur geschrieben, um Frank zuvorzukommen.....smile...

Grüße

Osswald



Frank
Frank

Wenn Sie mich schon so nett bitten, Herr Dr. Osswald, will ich Sie natürlich nicht enttäuschen... (auch smile)

Es ist schon lustig, wie die Zahnärzte, wenn es sich um unbefriedigende Ästhetik geht, sich immer dadurch rausreden, in dem sie die Schuld auf den armen Techniker abwälzen (der dann ja nie da ist und sich folglich auch nie verteidigen kann)...

Liebe Joanna, tatsache ist, dass Du ein opfer des Zahnarztes (in diesem Fall Implantologen) bist. Wieder einmal. Ästhetik ist Dir sehr wichtig, schreibst Du, und da hast Du natürlich recht. Doch leider gehe ich mit Dr. Osswald einig (bitte dieses historische Datum notieren!), eine Vollkeramikkrone auf einem Metallstift macht wenig bis gar keinen Sinn. Ja, das Resultat sieht meistens schlechter aus als mit einer gewöhnlichen (gut gemachten Metallkeramikkrone), aus bereits erwähnten Gründen. Bei Dir ist jetzt eine Metallkeramikkrone (auf beiden Zähnen, damit es gleich aussieht) die beste Kompromisslösung, leider. Denn der Schaden hat bereits stattgefunden. Vielleicht hast Du ja Glück und das Resultat sieht akzeptabel aus. (Super wird es natürlich nie aussehen...)

Wenn Dir die Ästhetik aber extrem wichtig ist, würde ich mir ernsthaft überlegen, das Implantat sofort auszutauschen, damit Du einen Keramikaufbau machen lassen kannst. Sofort, bevor es zu spät ist. Denn, nicht vergessen, Du musst damit nacher ein Leben lang rumlaufen. Und Du wirst Deine Zähne jeden Morgen im Spiegel sehen und Dich jedesmal darüber aufregen. Keine rosigen Zukunfsaussichten...

Es ist eben Tatsache (was ich hier schon oft gesagt habe und deshalb jedesmal von den Herren Implantologen angegriffen werde), dass im Frontzahnbereich mittels Implantate oft nicht ästhetisch optimale Ergebnisse erreicht werden. Vollkeramikbrücken eignen sich dazu einfach besser (werfe mich schon mal vorsichtshalber in den Schützengraben, um der jetzt folgenden Angriffssalve der Implantologen zu entgehen...)

Naja, Kopf hoch Joanna. Ganz so schlecht ist Metallkeramik nicht, wenn der Techniker gut ist. Denk einfach, Du lebst in den 1980er Jahren, da gibts nichts besseres (Siehe z.B den berühmten Schneidezahn von Tom Cruise in "Top Gun!". Naja, ganz so schlimm ist das doch nicht, oder? Wenigstens ist die Musik besser als heute...



Joanna
Joanna

Hallo,

danke für die Tipps und die rege Diskussion.
Ich bin tatsächlich ein Opfer des Implantologen - das ist sogar ein ganz krasser Fall: ich habe die entsprechende Einverständniserklärung für ein Pitt Easy Implantat unterschrieben (hierfür gibt es schöne Vollkeramik-Aufbauten), doch eingesetzt wurde mir ein Bicon Implantat - ohne mich vorher oder nachher zu informieren! Für diese Implantate gibt es lediglich sog. Keramikhülsen.
Genau diese Hülse (Ceramic sleeve) wird nun mein jetziger Zahnarzt verwenden, um darauf eine Vollkeramikkrone zu setzen.
Hat jemand davon schon was gehört?

Ich glaube, ich werde den Implantologen verklagen, was meint Ihr ???

Gruß / Joanna

P.S. Ich berichte, wie das alles ausgegangen ist, aber ich werde mein Implantat nun nicht wieder rausnehmen lassen. Ich denke, dass wir (mein Zahnarzt und ich) das auch so hinkriegen. Ich muss positiv denken.



Dr. Dr. B. Zahedi
Mitglied seit 06. 12. 2000
4044 Beiträge

Hallo,
trotz allen Ärgers macht Verklagen zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn. Warum nicht erstmal das Ergebnis abwarten?
Viele Grüße
B. Zahedi



Dr. Dr. Ruediger Osswald
Dr. Dr. Ruediger Osswald

Sich als "Opfer eines Implantologen" zu bezeichnen, Joanna, wenn man ein ordentliches, osseointegriertes Implantat bekommen hat, und es nur noch um die Frage geht, welchen Typ ästehtisch einwandfreier Kronenversorgung man wählen soll, geht recht und in meinen Augen ausgesprochen deutlich zu weit. Aber das ist vielleicht typisch für unsere "modernen Zeiten"...

Wenn natürlich das größte Problem im Leben darin besteht, sich zwei falsche Zähne derart eingliedern zu lassen, dass man auch mit weit aufgerissenem Mund in 3o cm Abstand vor dem Schminkspiegel stehend nicht erkennt, dass es sich nicht um natürliche handelt, dann kann man natürlich -wie Frank das sicher machen würde- den Implantaologen verklagen (es mit ja nicht nur ein Heer von Zahnärzten, die alimentiert werden wollen, sondern auch ein Heer von Anwälten) und das Implantat nach verlorenem Prozess auf eigene Kosten austauschen lassen.

Man kann sich aber auch den ganzen Schmarrn sparen und das gesparte Geld für einen guten Zweck spenden....smile...

Viel Erfolg

Osswald