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Antwort auf: Die schonenste Weise ein Implantat zu entfernen

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Die schonenste Weise ein Implantat zu entfernen

kaiservonchina
Mitglied seit 07. 06. 2016
3 Beiträge

Guten Abend,
ich habe ein Implantat Regio 11, es handelt sich um ein Straumann Bone Level. Es hat sich bei mir jetzt nach 4 Jahren eine Periimplantitis gebildet und das Implantat muss raus. Jetzt bin ich auf der suche nach der schonensten Extraktionsmethode und bin dabei auf die Reverse Torque Technik gestoßen bei dem das Implantat gegen den Uhrzeigersinn heraus aus dem Knochen gedreht wird.

In den USA und England scheint diese Methode, weit verbreitet zu sein um Implantate zu entfernen, in meiner Heimatstadt Hamburg habe ich aber bis jetzt noch niemanden gefunden der diese Methode anwendet.

Es wird dann immer gesagt, auf diese Weise könnte der Kieferknochen brechen, bzw Stücke herausbrechen und man empfiehlt mir meistens die Entfernung mit einer Trepanfräse.

Die Ästhethische Situation ist bei mir schon sehr kompromittiert und ich habe Angst, das mit der vorgeschlagenen Behandlung, der Umfräsung des Implantats, die Bukkale Knochenlamelle zerstört wird und ganz allgemein, das es zu größeren Knochendefekten kommen wird ,die dann später noch mühsam wieder aufgebaut werden müssen.

Wie ist es eigentlich allgemein bei einer Periimplantitis, kann direkt an dem Tag der Extraktion neuer Knochen aufgebaut werden?

Ich habe dazu nämlich zwei Meinungen gehört, die eine sagt man könne Knochen direkt wieder aufbauen um ein zu starkes einfallen der Knochen zu verhindern, die andere sagt man muss die Wunde erst komplett ausheilen lassen.

Ich bin also auf der suche nach einem Chirurgen, der viel Erfahrung auf dem Gebiet der Zahnimplantat entfernung hat und auch Knochen aufbaut.

Außerdem wüsste ich gerne, welche Versorgung nach Implantat entfernung besser ist, direkt eine Rekonstruktion mit Knochenersatzmatrial oder erst ausheilen lassen und dann neu aufbauen ?

danke schonmal



Agnes
Mitglied seit 25. 10. 2008
513 Beiträge

hallo KvC,

wir hatten im Juni 2016 schon mal E-Mail-Kontakt und ich hatte dir damals einen MKG-Chirurgen in HH genannt, der mein Frontzahnimplantat 11 explantiert hatte. Ob du ihn um eine 2. Meinung gefragt hast, weiß ich allerdings nicht. Du hattest mir damals auch Fotos geschickt - die Ästhetik war meiner Meinung nach eindeutig diskutierbar, weil die Prothese viel zu lang war und das Zahnfleisch sich rückgebildet hatte.

Nun zu der Reverse Torque Technik: Im Frontzahnbereich ist der Kiefer - im Vergleich zum Seitenbereich - sehr schmal. Das kann man leicht mit Zeigefinger und Daumen selbst ertasten. Bei dieser Technik ist das Risiko, dass der Kieferknochen einfach wegbrechen würde, sehr groß und unkontrollierbar. Ein anderer Faktor ist der Abstand zu den Nachbarzähnen, der wiederum von dem gewählten Implantatdurchmesser abhängig ist. Sie können beschädigt werden, was zum Verlust derselben führen würde. Hier ist die individuelle Situation entscheidend.

Bei einer Periimplantitis, d. h. eine Entzündung im Knochen darf die Lücke nicht mit Knochenersatzmaterial (KEM) aufgefüllt werden: die Bakterien würden das Ersatzmaterial besiedeln und es würde keine Umwandlung in humaner Knochen stattfinden. Resultat -> das neue Implantat würde sich nicht in diesen "Matsch" verankern, was zu erneuten Problemen führen würde. Die Wunde muss absolut keimfrei sein. Da aber vermutlich die Knochenlamelle ohnehin perdu wäre nach der Explantation, käme KEM auch nicht infrage.

Ich versuche mal die Vorher-/Nachher-Bilder einzufügen; die lange Prothese ist die von vor der Explantation, die kurze die von nachher auf dem neuen Implantat. Ich bekam zur Kieferrekonstruktion eine Eigenknochentransplantation.

Anhänge ( 2 )


kastanie12
kastanie12

Hallo miteinander,

@kaiservonchina
Warum muss das Implantat denn nun gleich entfernt werden? Wie stark ist die Periimplantitis denn ausgeprägt? Warum wurde das nicht früher erkannt?
Grundsätzlich gibt es dafür eine Periimplantitistherapie, eine Explantation ist natürlich der denkbar ungünstigste Weg, daher frage ich hier erstmal nach Alternativen.
Ein Implantat sollte natürlich nur entfernt werden, wenn es zu ca. 75 % ohne Knochen ist. Hast du die Implantate nachsorgen lassen?



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