Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Brücke oder Implantat?

Benni
Benni

Ich selber (22 Jahre) werde demnächst (hoffentlich) ein Implantat bekommen und habe einige Bedenken.

Vor Jahren wurde mir beim Tennis mein linker vorderer Schneidezahn teilweise rausgeschlagen und bisher hatte ich eine Krone. Ende letzen Jahres sollte ich eine neue Krone bekommen, da die alte nicht mehr ästhetisch war. Die Diagnose meines Zahnarztes war dann plötzlich, dass der Zahn entfernt werden muß, da sich ein vermutlich ein Riss bis nach oben im Zahn gebildet hat. Beim Abnehmen der alten Krone hat es aus dem Zahn ein wenig geblutet, daher die Diagnose mit anschließenden Röntgenaufnahmen.

Heute Morgen wurde der Zahn entfernt. Zur Zeit habe ich ein mit Klammern angebrachtes Provisorium. Nächsten Monat soll ich entweder eine Brücke oder ein Implantat bekommen. Mein Zahnarzt ist sich jedoch nicht sicher, was gemacht werden soll. Ich würde um alles auf der Welt ein Implantat bekommen. Aber mein Zahnarzt sagt, dass es jetzt davon abhängig ist, wie sich das Gewebe entwickelt. Unter Umständen ist daher ein Implantat nicht möglich oder wäre nur sehr unästhetisch. Das ist meine entscheidene Frage. Gibt es entsprechende Umstände, wo von einem Implantat abzuraten ist?

Ich habe eigentlich vertrauen zu meinem Zahnarzt, jedoch ist er noch sehr jung und kommt mir teilweise unsicher vor. Er arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis, ist jedoch der einzige, der an dem Schild an der Tür (noch) keinen Doktortitel trägt.

Eine Brücke möchte ich vermeiden, da es der vordere Schneidezahn ist und dem entsprechend auch meine gesunden Zähne angegriffen werden.

Ich freue mich auf Antwort!

Gruß
Benni



Joanna
Joanna

Ich habe - so wie Du - 1 Schneidezahn verloren - allerdings rechts. Mir wurde daraufhin 1 Sofortimplantat eingesetzt, der nun einige Monate abheilen muss bzw. mit dem Knochen verwachsen muss. Dies geschah vor ca. 10 Tagen - ich habe also noch keine langfristigen Erfahrungen mit Implantaten, aber ich bin sehr zuversichtlich. Bis zur endgültigen Versorgung trage ich natürlich ein Provisorium.
Alles heilt ganz gut, heute wurden die Nähte entfernt. Das Zahnfleisch muss sich auch noch regenerieren. Etwas Geduld muss man schon aufbringen, doch - ich hoffe - es lohnt sich und ich denke, dass das viel bessere Alternative ist, als eine Brücke - gerade vorn!



Dietmar Tarnow
Dietmar Tarnow

Hallo Benni ich habe zwar selber noch kein Implantat, aber das soll jetzt in ein paar Wochen auch kommen.
Ich würde Dir vorschlagen das du zu einem Zahnarzt gehst der sich auch auf Implantate spezialisiert hat. Der kann Dir dann in einer Implantatsprechstunde genau erklären was möglich ist und was nicht.
Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig weiter helfen und wwünsche noch Viel Glück.

MfG
Dietmar



Alexandra
Alexandra

Hallo Benni!

Lass Dich nicht so einfach zu einer Brücke überreden. Ich habe den Fehler gemacht und bereue es bitterlichst. Das kannst Du mir glauben. Mein damaliger Zahnarzt hat mir aus, wie ich heute weiss, scheinheiligen Gründen von Implantaten abgeraten. Er kann sie nämlich selbst nicht machen und hätte nichts an mir verdient. Also hole Dir UNBEDINGT eine dritte Meinung ein, am besten von einem zertifizierten Implantologen, wie Du ihn hier in der Implantologensuchmaschine finden kannst.
Gerne kannst Du mir auch eine persönliche mail schicken, wenn Du näheres zu meinem "Schicksal" wissen willst bzw. wieso ich zu der Ansicht komme, die ich Dir hier schildere.

Liebe Grüße
Alexandra



Sandra
Sandra

Bedeutet "Sofortimplantat," dass der jeweilige Zahn nah dem Ziehen oder anderweitigem Verlust augenblicklich ersetzt werden kann?
Wie sind da die Erfahrungswerte bezügl. der heilung)?
Der Kieferchirurg/ Implantologe sagt mir immer, der Oberkiefer sei wie "Toastbrot" und
rät da eher immer von einer Implantatversorgung ab, was ich etwas merkwürdig finde.
Demnächst muss mir oben ein Backenzahn gezogen werden und vielleicht wäre ein Sofortimplantat eine gute Möglichkeit ?



Dr.Metelski
Mitglied seit 27. 02. 2002
969 Beiträge

Guten Morgen Benni,
ich würde ebenfalls zu einem Implantat raten.
War der gezogene Zahn an der Wurzel noch
nicht " krank ", hätte man sofort ein Implantat setzen können. Ich persönlich warte bei meinen
Patienten jedoch auch immer nach Zahnextrak-
tion 4-6 Wochen bevor ich implantiere. Dies sind
einfach Erfahrungswerte, die ich in über 22-jäh-
riger implantologischer Tätigkeit gesammelt habe. Diese Thematik wird heute auf Kongres-
sen und Fortbildungsveranstaltungen teilweise
sehr konträr diskutiert. Ebenso, ob Implantate
sofort belastet werden können. Auch da bin ich
eher konservativ und warte im Oberkiefer 4
Monate, im Unterkiefer 3 Monate. Wird ein
Sinuslift oder Knochenaufbau durchgeführt warte ich 9 Monate, bevor die prothetische Versorgung beginnt, da bin ich auf der sicheren
Seite. Aber wie schon erwähnt, es gibt auch
Befürworter der Sofortbelastung. Ich persönlich
kenne nur ein Implantatsystem, welches sofort
ohne Risiko belastet werden kann.
Noch eine Anmerkung zum Doktortitel, dieser
besagt nichts über die Qualität oder das Kön-
nen eines Arztes. Dies ist ein Titel, der in
Deutschland durch das Schreiben und die Ver-
teidigung einer Doktorarbeit erreicht wird. Na-
türlich ist damit viel Arbeit verbunden.
Ich kenne einen Gründer einer implantologi-
schen Gesellschaft, der hatte auch nie promo-
viert, war aber ein hervoragender Praktiker.
Viel Erfolg!

M.f.G. Dr. Metelski



Benni
Benni

Danke für die Antworten. Ich werde mir von einem weiteren, erfahrenen Arzt auf jedem Fall ein unabhängiges Urteil geben lassen. Hört sich ja ganz zuversichtlich an, was ein Implantat angeht.

Gruß
Benni



Joanna
Joanna

Sofortimplantat bedeutet: Zahn raus, implantat rein. In einer Sitzung. Dann wird das ganze zugenäht und man bekommt erstmal Provisorium. Bis zur endgültigen Versorgung mit einer schönen Krone vergehen dann 4 bis 6 Monate. Das Implantat muss mit dem Knochen in der Zeit verwachsen und das Zahnfleisch ok sein. Regelmäßige Kontrollunteruschungen sind in der Zeit wichtig, sowie Infektionsprophylaxe!



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