Verfasst am 10. 12. 2002, 22:00
Wenn hier jemand in Ihren Augen dusselige Ratschläge gibt, Herr Cacaci, dann sollten Sie diese fachlich als dusselig entlarven, anstatt den Versuch zu unternehmen, ziemlich schlichte Zensur auszuüben.
Insbesondere dann, wenn nicht einmal ein Nachname oder Titel angegeben wird, so dass ein werbender Hintergedanke ausgesprochen angenehm auszuschließen ist.
Das ist hier übrigens (immer noch) das Internet (in dem Vornamen usus sind), und auch wenn man relativ spät aus welchen Gründen auch immer dazu stößt, wird man es den eigenen Interessen und dem eigenen Dünkel anzupassen nicht in der Lage sein. An diesem Versuch ist schon so manches Forum gescheitert und dann sang und klanglos verschieden.....smile..
Ich denke mal, Frank ist Zahntechniker und schildert die impalantologischen Bemühungen (bzw. ihre häufig genug von den marketingmäßigen Versprechungen ziemlich abweichenden Ergebnisse) aus zahntechnischer Sicht.
Meiner Meinung nach idealisiert er zwar ein bißchen zu sehr die metallfreien Restaurationen, weil es sich mit deren Marketing im Vergleich zu den Ergebnissen der Bemühungen in keinem Fall anders verhält als mit denen der implantierenden Zahnärzte (hier ist zahnärztliche Aufklärung und Kritik durchaus angezeigt), nichtsdestotrotz empfinde ich persönlich seine Einlassungen keineswegs als dusselig, sondern eher konstruktiv und denke, dass er die (uns allen aus persönlicher Erfahrung bekannten) Grenzen der Implantologie besser einschätzt als so mancher implantologisch tätige Zahnarzt.
Wenn Frank kein Zahntechniker ist (Zahnarzt hat er, meine ich gelesen zu haben, selbst ausgeschlossen), dann ist er Patient und erstaunlich gut informiert. Und Sie werden doch den Patienten hier nicht das Schreiben verbieten wollen? Das ist (immer noch) das Internet......
Wer eine wirklich langfristig haltbare Versorgung möchte, die nicht überzogenen Forderungen durchaus standhält und nicht gerne zum Zahnarzt geht, ist mit metallkeramischen Restaurationen (insbesondere bei Brücken) sicher besser bedient und/oder "lieber eine Krone von einem metallkeramischen Könner als von einem metallfreien Möchte-Gern-Künstler" (die Chancen einen von beiden zu treffen sehe ich bei den Zahntechnikern deutlich zu Gunsten der metallhaltigen verschoben).
Es ist ja nun auch wirklich nicht so, dass Implantate in jedem Fall das Mittel der Wahl sind, ein Eindruck, den man ja hier durchaus manchmal gewinnen kann.
Eine Brücke ist eine Brücke ist eine Brücke..... (vom Aufwand, der Schwere des Eingriffs und dem zeitlichen und finanziellen Rahmen einmal ganz abgesehen) und die von Implantologen gerne vorgetragene Behauptung, die Versorgung eines Patienten mit einer Brücke sei in der heutigen Zeit ein Kunstfehler, ist mit Sicherheit selbst ein solcher.
Und dann sind da ja noch die zahllosen Fälle, die wollen wir doch auch nicht vergessen, in denen der wirkliche Arzt und Könner sowohl das Implantat und/oder die Brücke vermeidet, weil er in der Lage ist, auch problematische Zähne zu erhalten.
In diesem Sinne ist ein Implantat immer eine ultima ratio-Behandlung und wird es bis in alle Ewigkeit auch bleiben.
Wenn Sie es denn schon unbedingt so genau nehmen wollen, dann sollten Sie in meinen Augen auch mit gutem Beispiel vorangehen:
Eine Berufsbezeichnung: Zahnarzt Oralchirurgie & Implantologie gibt es (soweit ich informiert bin) in Deutschland nicht. Auch wenn es (marketingmäßig) in den Ohren des Laien ganz hübsch klingen mag.
Mit kollegialen Grüßen
Rüdiger
PS.
Dr. med. Dr. med.dent. Rüdiger Osswald
Arzt und Zahnaarzt