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Antwort auf: Antiobiotika ?

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Antiobiotika ?

Jürgen
Jürgen

Bei mir ist im UK Extraktion eines Zahnes mit Sofort-Implantat und im OK gleichzeitig 4 Implantate mit Sinuslift geplant.

Mein Impantologe - bzw die Op-Managerin - rät sehr sehr dringend zur Antiobiotika-Gabe ab dem OP-Tag für 10 Tage, so daß ich mich nicht traue, dies nicht zu befolgen.

Nun habe ich den Beipackzettel mal gelesen (ja ja ich weiß, die sind immer schlimm, aber bei einer elektiven OP wägt man anders ab).

Ich bin ein rationaler Mensch, deshalb nehme ich sowohl die Warnung der OP-Managerin aber dann halt auch die vom Beipackzettel ernst und überlege - ohne eine Antwort zu finden:

Wird dabei echt eine Art Schutzzaun gezogen oder schießt man quasi mit der Schrotflinte umher ?
Ich weiß nicht, ob ich eine Unverträglichkeit habe, was passiert, wenn diese eintritt ?
Müßte man nicht schon 1-2 Tage vorher mit der Einnahme beginnen.?
Könnte nicht eine Resistenz auftreten, die eine später geplante Implantation auf der anderen Seite verhindert ?
Wenn das Risiko ohne aber auch mit Antibiotika soo groß ist, müßte man dann nicht eine Alternativ-Behandlung überlegen ?

Welcher Arzt kann einen darüber ausreichend aufklären, der Implantologe hat dafür nicht soviel Zeit, Hauptsache man unterschreibt den StandardAufklärungsbogen. Der Hausarzt sagt: machen Sie doch einfach, was der sagt...

Wieviel Zeit darf so eine Aufklärung in Anspruch nehmen ? Wenn es bei einer elektiven OP zu lebensbedrohlichen Situationen kommen kann, geht das doch nicht in ein paar Minuten? (Das Vorgespräch zum Behandlungsplan war ausführlich)

Bin total verunsichert was ich machen soll.
Gruß Jürgen



anne
anne

Hallo Jürgen
lies mal meinen Thread hier
http://www.implantate.com/index.php?sid=68e0bef3cfe1d388843620bc7c7ed143&typ=patient&kap=forum&sub=1
und du wirst verstehen, das aus eigener Erfahrung sagen kann, dass ich das Antibiotikum nehmen würde. Ich bin eine sehr rational denkende Naturwissenschaftlerin hab und wäge auch immer gut ab. Trotzdem benutze ich sowohl homöopathische Mittel und nehme Antibiotika, was grad passt. Im Mund sind so viele Bakterien und sie helfen auch Hämatome aufzulösen, falls sich welche bilden sollten (sagte mir meine Zahn Doc).
Mach dir keinen Kopf um Resistenzen, du nimmst ja nicht ständig Antibiotika, oder? Ich hoffe, dass dir die Schmerzen erspart bleiben, die ich hatte, weil ich keine genommen habe.
LG, Anne



jojo
Mitglied seit 27. 10. 2008
26 Beiträge

Hallo Jürgen,

Ich bin zwar auch nur ein Patient, sehe die Sache aber wie folgt:
bei der Zahnimplantation ist es wichtig, jegliche Gefahren, die zu einer Abstossung des Implantates führen könnten, zu minimieren.
Dazu gehört es u.a., nach der OP keinen Alkohol zu trinken und nicht zu rauchen, aber auch möglichen bakterielle Infekttionen entgegenzuwirken.
Ich sehe da die kurzfristige Einnahme eines Antibiotikums als wesentlich kleineres Übel an, als die Folgen, die ein solcher Infekt haben würde (und zu denen würde mit Sicherheit auch eine wesentlich umfangreichere Behandlung mit Antibiotika zählen).

Davon abgesehen solltest du auch nicht zu große Angst vor dem Medikament haben. Ich bin zwar auch kein "Pillenschlucker" und vermeide es wo ich kann, aber die meist verschriebenen Clindamycinhydrochloride sind moderne Medikamente, deren Nebenwirkungen eher harmlos sind.



Jürgen
Jürgen

Hallo Anne und Jo

danke für die Antworten.
Es geht mir gar nicht so sehr um Antibiotikum ja oder nein als vielmehr um die Konsequenz , also wenn schon, dann aber richtig !

Vorher beginnen ?
Verträglichkeit prüfen ?
Was ist der Notfallplan, wenn nicht nicht geprüft und nicht verträglich?
Diese Fragen sind nicht im Plan vorgesehen.



Rüdiger
Rüdiger

Ich kann dir natürlich nicht raten, keine Medikamente zu nehmen, das wäre dreist und unverantwortlich.

Mir selbst aber, der zu keiner Zeit Schmerzen o.ä. hatte, waren die "Beipackzettel-Angaben" auch zu heftig. Ich habs einfach bleiben lassen. Ja, ich habe sogar unmittelbar nach der OP, d.h.. als ich von der Klinik zuhause war, Spaghetti gegessen und drei Tage später wieder Rotwein getrunken. Das ist mein Lebensstil. Mir hat es gut getan! Ich hatte zu keiner Zeit Komplikationen. Keine Schwellung, keine Schmerzen, nichts.Mir geht es einfach nur rundherum gut.

Deshalb gilt für mich: Man weiß am besten selbst, was einem gut tut und was nicht. Was nützt mir die Antibiotika-Gabe, wenn ich seelisch darunter leide?
Rüdiger



jojo
Mitglied seit 27. 10. 2008
26 Beiträge

Lieber Rüdiger,

Da muss ich doch gleich mal eine gegenteilige Meinung kundtun:
"Man weiß am besten selbst, was einem gut tut" ist in meinen Augen eine unverantwortliche Aussage.
Natürlich sollte man vor den eventuellen Folgen und Risiken einer Behandlung mit Antibiotika nicht die Augen verschließen.
Die Gabe von Antibiotika nach der Implantation ist aber eine infektionsprophylaktische Maßnahme, weil weder Behandler noch Patient einschätzen können, wie groß die Gefahr einer bakteriellen Infektion ist.

Ich habe im Bekanntenkreis einen Fall einer Nierenerkrankung nach einem verschleppten bakteriellen Infekt durch eine Wurzelspitzenresektion. Antibiotika waren verschrieben worden, wurden aber aufgrund der Eigendiagnose nicht genommen. Ob man dies durch die Gabe eines Antibiotikums hätte verhindern können, ist nicht 100% sicher, aber sehr wahrscheinlich.

Natürlich ist das nur ein Fall unter sehr vielen und die Wahrscheinlichkeit, ähnliches zu erleben, dürfte sehr gering sein. Aber sie ist vorhanden.

Dass es bei dir so gut funktioniert hat, ist schön - lässt sich aber nicht auf sämtliche Implantationen übertragen und schon gar nicht als Anleitung verwenden.
Ich z.B. war auch nach der OP nicht in der Lage, irgendetwas festes zu mir zu nehmen. Selbst eine Banane musste ich mir erst zerdrücken.

Die 10 Tage Antibiotika, die mein Zahnarzt angeordnet hat, sind in meinen Augen kein Problem. Zuletzt habe ich vor 5 oder 6 Jahren ein Antibiotikum genommen.



Rüdiger
Rüdiger

Hallo Jo,
ich möchte meine Erfahrungen "um Himmels Willen" nicht verallgemeinern. Ich habe nur geschrieben, was ICH gemacht habe. Und ich habe es bisher "glänzendst überlebt".
Rüdiger



odil
odil

Viel interessanter ist doch die Frage - bzw. die Antwort: wie viel Zeit nimmt sich der ZA für die Aufklärung. Und die lässt sich in den meisten Fällen so beantworten: keine. Wenn es später darum geht, müssen sogar die Mitarbeiter die Unwahrheit sagen und eine umfassenden Aufklärung bestätigen, da das niemand nachweisen kann, auch unter Eid. Ein Patient hat da keine Chance. Also: sofort eine umfassende Aufklärung unbedingt verlangen. Der ZA ist dazu verpflichtet, alle Fragen und Ängste v o r dem Eingriff zu beantworten. Wenn eine solche Aufklärung nicht stattfindet - und wie gesagt: das tut sie in den seltensten Fällen - wird der ZAimmer das Gegenteil behaupten, wenn wirklich was daneben geht.



odil
odil

Ja, aber diese Texte sollen angeblich beide Seiten im Ernstfall zu Recht verhelfen. Wenn Sie sich diese Formulare durchlesen, werden Sie feststellen, dass der ZA damit sich selbst den Nachweis verschafft hat, dass er aufgeklärt hat. Damit ist er aus dem Schneider. Wenn Sie also später sagen, über das und das hat er mich aber nicht aufgeklärt, wird Ihnen das niemand mehr glauben. Denn wie gesagt: die Texte sind mit großem Geschick verfasst, das ein Patient wirklich sicher ist, er sei geschützt. Das ist gewollt. Deshalb ist mein Beitrag vor allem für Jürgen, den Erstfragenden, der ja nach seinen eigenen Worten nicht umfangreich aufgeklärt wurde aber ein "Aufklärungsformular" unterschreiben musste. Ich hoffe, Jürgen liest meinen Beitrag noch, bevor er gelöscht wird, denn das sehe ich kommen. Nichts für ungut, Rüdiger - Sie sollten den Text des Formulars trotzdem nochmal gründlich lesen und schauen, welche Rechte denn Sie haben, wenns mal drauf ankommen sollte. Sie werden nichts finden. Ich freue mich aber, dass Sie das wohl glücklichweise auch nicht benötigen. Leider haben aber andere nicht so viel Glück. Grüße



Jürgen
Jürgen

Ich habe den Beitrag gelesen - danke.

In der Tat wurde in den Aufklärungsbogen der Name des Arztes eingetragen obwohl der nicht aufgeklärt hat sondern eine Mitarbeiterin. Deren Name stand auch dabei.
Ich hätte den Namen des ZA aber einfach durchgestrichen.
Ich kann einfach nicht unterschreiben, daß ich keine weiteren Fragen habe :-(

In der Tat soll ich alles mögliche unterschreiben, selbst kriege ich aber nie eine schriftliche Antwort auf ein Fax sondern nur einen Anruf/mündliche Antwort.
Sehr einseitige Absicherung.