Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Antwort auf: Alle Zähne ziehen und durch Implantate ersetzen

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Alle Zähne ziehen und durch Implantate ersetzen

M. Bauer
M. Bauer

Hallo, ich bin 34 Jahre alt und habe ziemlich schlechte Zähne, die aber alle saniert sind. Mittlerweile habe ich 6 Wurzelkanalbehandlungen und zwei WSR hinter mir. An den WSR-behandelten Zähnen haben sich mittlerweile Zysten gebildet.
Meine Zähne stehen ziemlich schief, was nicht besonders ästhetisch ist.

Ich leider sehr häufig unter Zahnschmerzen, die mir meien Zahnärzte nicht erklären können. Eine Zahnärztin sprach einmal davon, das ich evtl. unter einer Sauerstoff-Unterversorgung leiden könnte, was zum schrittweisen Verlust meiner Zähne führen würde.

Ich habe aber keine Lust die nächsten Jahre mit Zahnschmerzen, abgebrochenen Kronen und aus anderen Gründen ständig zum Zahnarzt gehen zu müssen. Ich kann es mir nicht leisten ständig mit meinen Zähnen krank zu sein.

Daher habe ich jetzt vor mir alle Zähne ziehen zu lassen und durch Implantate ersetzen zu lassen. Leider weigert sich meine derzeitige Zahnärztin einen solchen Eingriff vorzunehmen, was ich nicht nachvollziehen kann. Immerhin habe ich doch gewichtige Interessen und mein Selbstbestimmungsrecht sollte auch akzeptiert werden.

Ich wäre für Stellungnahmen von fachkundigen Leuten dankbar.



Elke
Elke

Hallo M.

ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen. Bevor du dir deine Zähne alle ziehen lässt überlegs dir gut und frag lieber einen Zahnarzt mehr um Rat als gleich zu handeln.
Und nur weil du dann Implantate hast, heisst das noch lange nicht, dass du dann auch Ruhe hast.
Wenn man die Implantate nicht sorgfältigst pflegt ist auch da Ärger vorprogrammiert.
Dass deine Zahnärztin sich weigert, ist zwar aus deiner Sicht im Moment nicht ok, aber aus ärztlicher Sicht ist es eben nicht vertretbar einen erhaltungswürdigen Zahn so einfach zu ziehen.
Du würdest dir ja auch nicht die Füsse amputieren lassen nur weil du dauernd Hühneraugen hast, oder?
Ich denke mal, wenn du bei einem guten Zahnarzt landest wirst du mit deinen eigenen Beisserchen auch glücklich werden.

mit liebem Gruss

Elke



Karl-Josef Mathes
Karl-Josef Mathes

Hallo,

aus rechtlichger Sicht ist das Entfernen eines Zahnes der erhaltbar und funktionsfähig ist ohne einen medizinisch triftigen Grund (der Wunsch des Patienten stellt keinen solchen Grund dar!) ein Eingriff, der eine Körperverletzung darstellt und in den der Patient nicht rechtswirksam einwilligen kann. Ein Zahnarzt, der sich auf diese gewünschte Behandlung einläßt, steht, wie man so sagt, mit einem Bein im Gefängnis oder zumindest vor Gericht. Das tut sich kein klardenkender Mensch an.

An dieser Stelle endet übrigens das Selbstbestimmungsrecht des Patienten. Er könnte dieses Recht nur ausüben, indem er sich selbst die Zähne zieht. Er kann den Zahnarzt nicht zwingen, eine Behandlung durchzuführen, die dieser nicht verantworten kann.

Viele Grüße

K.-J. Mathes



Jutta
Jutta

Hallo M.,

ich bin der gleichen Meinung wie Elke. Man lässt sich nicht freiwillig die Zähne ziehen, eigene Zähne sind eigene.Weißt Du ob Implantatate wirklich halten und was ist dann. Dann hast Du gar keine Zähne. Ein Glück dass den Ärzten da die Hände gebunden sind. In der heutigen Zeit darf man sich gar nicht vorstellen was wäre wenn es nicht so wäre. Übrigens würde ich mir auch Wurzelbehandlungen nicht vom Zahnarzt machen lassen nur vom Oralchirurgen. Habe da auch schlechte Erfahrungen.
Viel Glück

Jutta



SteLu
Mitglied seit 05. 11. 2008
110 Beiträge

Hallo M,
ich bin kein Experte, sondern auch Betroffene. Ich habe selbst in diesem Forum um Rat gesucht, weil ich eine größere Sache vor mir habe. Ich bedaure sehr, dass ich über 20 Jahre einen Zahnarzt vertraut habe der lieber Zähne gezogen hat als sie zu erhalten. (natürlich spielen auch viele andere Faktoren eine Rolle. Ich habe auch gedacht lieber raus als Schmerzen) Heute stehe ich vor der Tatsache, dass ich 3 Implantate brauche und im Unterkiefer auch schon Ersatz habe. Allerdings bin ich auch schon etwas älter als Du. Ich kann nur sagen, die eigenen Zähne so lange wie möglich erhalten!! Aber entscheiden mußt Du selbst.
Viele Grüße von Steffi



Prehn Gabriele
Prehn Gabriele

Habe mir vor 2 1/2 Jahren wegen ähnlicher Probleme in einer Sitzung ambulant 14 Zähne unter örtlicher Betäubung in Hypnose ziehen lassen. Danach allerdings mich wegen chron. Entzündungender Kieferknochen (Amalgam !) für eine komplett metallfreie prothetische Versorgung (habe einen Superzahntechniker gefunden, der sogar Fachvorträgeüber metallfreie Zahnversorgungen in USA hält) entschieden.
Seitdem lebe ich bis auf einen KH-Entzündung (Folgen zweier WSR vor Jahren) die noch operativ saniert werden muß- sehr zufrieden.
Von Implantaten - egal ob aus Titan oder Keramik würde ich an Ihrer Stelle die Finger lassen...
Auch diese haben ihre Tücken gesundheitlich und auch finanziell.
(Insofern spreche ich aus jahrelanger Erfahrung als Mitglied einer Selbsthilfegruppe der Zahnmetall Geschädigten !!)
Jedoch kenne ich den Standpunkt "eigene Zähne zu erhalten bis zum bitteren Ende" zur Genüge.
Das größte Problem ist auch einen Zahnarzt zu finden....
Weiterhin empfehle ich die Lektüre des Zahnschemas nach Dr. Voll um die Ganzheitlichkeit des Tuns zu überblicken.
MfG
Gabriele



Jochen
Jochen

Hallo,

ich bin ebenfalls betroffen und bedaure sehr, dass ich erst jetzt (mit 36) diesen Schritt vollzogen habe.

Ich hatte jahrelang an den schmerzenden Zähnen herumgedoktort, bis ich endlich einen Zahnarzt gefunden habe, der klar und eindeutig nach der "neuen Schule" (nach Dr. Daunderer) argumentiert hat.
So wurden mir in vier Sitzungen alle 26 Zähne operativ entfernt, weil ich neben Amalgam auch Eiterzähne und Parodontose hatte.

Es war zunächst die ersten Wochen nicht ganz einfach mit der Interims-Prothese.
Aber nun ist das schon sechs Monate her und ich habe seit Anfang Juli eine metallfreie herausnehmbare Vollprothese, aufwändig angepasst und muss sagen:
Einfach wunderbar!
Das Tragegefühl ist perfekt, die Phonetik einwandfrei, die Zähne ästhetisch.
Ich würde diesen Schritt jederzeit wieder tun. Ich hätte es schon mit Mitte zwanzig tun sollen.

Natürlich muss jeder das für sich entscheiden, es gibt ja kein "Zurück". Aber generell ablehnen würde ich eine "FME" (Full Mouth Extraction) nicht.
Das Risiko für Herzkrankheiten sinkt dadurch signifikant.

Liebe Grüße aus Ahrweiler
Jochen



Martin
Martin

Hallo Jochen.
Ich danke dir für deinen Bericht. Er weicht von einer Vielzahl anderer Beiträge ab und schildert die Situation aus einer anderen Sicht.

Nicht nur das Problem lösen steht im Vordergrund,sondern auch die Problemlösung zu finanzieren. Also drängt sich mir die Frage auf: "Was kostet das alles?"

Kostet die Zahnentfernung bereits Geld oder wird das von der Krankenkasse übernommen?
(Vielleicht im Einzelfall die eigene Krankenkasse kontaktieren und sich über solche oder ähnliche Leistungen informieren.)
Und in welchem Bereich bewegt sich die Vollprothese?



Brigitte
Brigitte

Hallo,

als ich gerade Ihre Zeilen gelesen habe, dachte ich mir, genau diese Worte könnten von mir selbst stammen, ich bin selbst 33 Jahre alt und renne seit ca. 15 Jahren von einem Zahnarzt zu einem anderen und niemand kann mir wirklich helfen, ich bin sowohl körperlich als auch psychisch komplett am Ende und weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll. Inzwischen ist es bei mir so, dass bis auf 2 Prämolaren sämtliche Backenzähne wurzelbehandelt und an mehreren davon auch schon eine WSR durchgeführt wurde, aber auch danach war mir keine Ruhe vergönnt, es bildeten sich Zysten, so dass der Zahn 17 letztlich nach einer WSR und ständiger Schmerzen doch extrahiert werden musste, danach das Selbe an Zahn 16 - ich weiß nicht mehr weiter... es vergeht fast kein Tag, an dem ich keine Schmerzen habe und ein "normales" Leben ist in diesem Zustand beim besten Willen nicht möglich. Nach diesem jahrelangen Leidensweg, der wohl auch nie ein Ende finden wird, wäre mein größter Wunsch, mir alle Zähne ziehen zu lassen und danach, so schnell es irgendwie geht, alles mit Implantaten zu versorgen, wobei ich jetzt, nachdem ich die Beiträge zu Ihrem Problem gelesen habe, große Angst habe, dass das auch bei mir kein Zahnarzt macht, ich sehe aber keinen anderen Weg... schließlich habe ich definitiv keine Lust, die nächsten Jahre SO weiterzumachen, ganz im Gegenteil, ich will endlich Ruhe haben und endlich ein normales Leben ohne Schmerzen genießen. Daher würde mich jetzt interessieren, ob bzw. was sich in der Zwischenzeit bei Ihnen getan hat. Ich hätte nicht gedacht, dass ich einmal solche Zeilen lesen würde, die 1:1 mein Problem schildern. Ich hoffe, es geht Ihnen inzwischen besser und bedanke mich bereits jetzt für Ihre Antwort.
LG,
Brigitte