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Antwort auf: 2x Impl. im UK rechts mit Knochenaufbau aus Beckenkamm

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2x Impl. im UK rechts mit Knochenaufbau aus Beckenkamm

Stephanie38
Mitglied seit 06. 01. 2017
14 Beiträge

Hallo zusammen,

heute möchte ich einen kurzen Zwischenstand berichten.

Ich war gestern zum Fäden ziehen und der Professor ist sehr zufrieden. Ein Teil meines Kinns und der Bereich rechts vom Kinn ist immer noch leicht taub. Ich spüre zwar Berührungen aber es fühlt sich an, wie bei einer nachlassenden Schmerzspritze (Lidocain). Er verspricht, der Nerv ist heil geblieben und die Implantate sitzen weit genug vom Nerv weg. Die Kneifprobe direkt nach der OP und gestern mit der Zange war gut, also in der Lippe hab ich Gefühl.

Ende April soll ich wieder kommen, dann wird die Implanat-Freilegung geplant.

Wir fliegen am 15.03. in den Urlaub (11 Stunden Flug) und er meinte vorher, dass sei kein Problem (bis dahin ist die OP aber ja auch schon eine gute Weile her).

Weiterhin habe ich gestern gefragt, ob ich mit der Schallzahnbürste (Sonicare) putzen darf und er meinte, das sei kein Problem, ich putze ja nicht direkt über den betroffenen Bereich. Dennoch empfehle ich jedem, der neue Implanatate hat, das persönlich mit seinem Zahnarzt zu besprechen. In der Bedienungsanleitung der Sonicare (hab ich mir gerade gekauft, vorher hatte ich 12 Jahre lang die Oral-B) steht z.B. dass man nach einem chirurgischen Eingriff 2 Monate keine Schallzahnbürste benutzen sollte.

Der Knochen sei noch sehr weich, meinte er, als ich danach gefragt habe. Ich könne ihn theoretisch mit dem Finger mit etwas Druck verschieben.

Ich kann das von außen natürlich nicht beurteilen und er wird schon wissen, was er getan hat (er ist leitender Professor und hat sich auch auf die Implantologie spezialisiert, er wurde mir unabhängig von zwei Zahnärzten empfohlen, mit dem Röntgenbild ist er absolut zufrieden) aber mir kommt das komisch vor, wenn ich mit der Zunge vorsichtig entlang der Narbe fahre. Es ist noch recht geschwollen dort (innere Schleimhäute) und ich kann nicht 100%ig sagen, ob das, was ich da erfühle (natürlich bin ich wirklich ganz ganz vorsichtig beim erspüren), auch tatsächlich der neue Knochen ist oder geschwollenes Gewebe aber wenn das Knochen ist, dann sitzt er irgendwie zu weit außen scheint mir.

Außerdem schien mir der letzte Zahn (44) vor der großen Lücke minimal locker zu sein, gestern als ich das erste Mal wieder meine Beißschiene eingesetzt habe (mit den Nähten ging das nicht), fühlte es sich an, als würde sie drücken, das tat sie vorher nicht. Hab sie dann nach 5 Minuten doch wieder rausgenommen und wie die letzten 2 Wochen ohne geschlafen. Ich schaue mal, wie's heute ist, spätestens wenn ich wieder anfange zu arbeiten (morgen), brauche ich die Schiene unbedingt, weil ich den "Frust" vom Tage leider unterbewusst mittels Zähneknirschen nachts kompensiere. Eigentlich kann der Zahn ja nicht von alleine locker werden, auch wenn das Zahnfleisch drumherum etwas weggeklappt wurde.

Mein Mann sagt, das sei alles normal. Er habe Anfangs mit seinen neuen Brücken auch gedacht, er habe einen Fremdkörper im Mund, es fühlt sich alles neu und ungewohnt an. Ich denke, er hat damit Recht und ich käme mir auch reichlich blöd dabei vor, den Prof zu fragen "Sagen Sie mal, der Knochen fühlt sich an der falschen Stelle an, sind Sie sich sicher, dass da alles seine Richtigkeit hat?".. ;-)

Ansonsten zu den Schmerzen: Ich habe keine! Null. Kein Druckgefühl, nichts.

Manchmal, wenn ich den Kopf runter nehme (z.B. zum Hufe auskratzen beim Pferd oder beim Schuhe zubinden), dann fängt es an zu pochen ich verspüre etwas Druckgefühl, das ist aber normal bei einer OP, die gerade mal 2 wochen her ist, die haben da ja auch ganz schön gefuhrwerkt. Daher passe ich einfach auf und mache langsam oder verlagere den Kopf, indem ich ihn aufrecht halte und einfach in die Knie gehe (z.B. beim Hufe auskratzen), so dass nichts pochen kann.

Die ersten 5 Tage waren echt doof. Nicht wegen der Schmerzen, die waren wirklich super aushaltbar mit Ibu! Aber man ist halt geschwollen (ich zumindest), gerädert/müde und kann nicht so gut sprechen und nur weiche Kost essen. Was hab ich es genossen, Sonntag endlich mal ein Würstchen abbeißen und kauen zu können oder Potatoe Wedges zu essen. ;-) Positiver Nebeneffekt: 2,5 kg abgenommen. HA! Der Urlaub und der Bikini kann kommen... :D

Einzig das Becken schmerzte doch ziemlich. Aber auch das war aushaltbar, wenn man sich etwas langsamer bewegt und geschont hat. Spüre sogar heute nach 2 Wochen noch ab und an einen kurzen Schmerz, je nachdem, was ich mache (z.B. auf der betroffnen Seite liegen).. aber das ist schon deutlich besser geworden und ich kann auch schon wieder ganz normal laufen.

Auf Sport sollte man schon minimum 8 Wochen verzichten, meine persönliche Meinung.

Also an alle Angsthasen, die wie ich in Vollnarkose gelegt werden: Kein Grund zur Sorge. Alles wird gut! :-)



Stephanie38
Mitglied seit 06. 01. 2017
14 Beiträge

Achso p.s. in den 2 Wochen nach der OP habe ich die Zähne übrigens vorsichtig manuell geputzt (natürlich den genähten Bereich ausgelassen) UND nach jedem Essen mit Chlorhexamed gespült. Es ist wirklich wichtig, dass der Wundbereich sauber gehalten wird.

Rauchen oder Alkohol können eine Wundheilung verschlechtern (ich hab zum Glück vor 5 oder 6 Jahren mit dem Rauchen aufgehört und trinke lediglich alle halbe Jahre mal einen Cocktail). Sollte man sich möglichst verkneifen.

Leider hab ich vom Antibiotika noch 5 Tage nach dem Absetzen einen Mundsoor bekommen. :-( Das war ekelig. Die Zunge ist belegt und man hat Schluckbeschwerden und einen metallischen Geschmack im Mund. Habe dagegen aber was vom Hausarzt bekommen und jetzt ist auch schon wieder gut nach 1 Woche Behandlung.



Susi
Susi

Das alles steht mir auch bevor...und ich habe auch große Angst



Tani
Mitglied seit 01. 02. 2017
3 Beiträge

Liebe Susi,

heutzutage gibt es Zahnärzte, die explizit mit Angstpatienten arbeiten. Auch bei meinem Zahnarzt im implantologischen Zentrum Cézanne habe ich verschieden Methoden angeboten bekommen und habe mich für die Lachgasbehandlung entschieden und dadurch die OP gut überstanden und würde mich immer wieder dafür entscheiden. Keine Panikattacken während der Behandlung und keine Nebenwirkungen danach. Das ist auch besonders gut bei den aufwändigen OPs wie bei mir. Ich habe mir 2 Implantate setzen lassen. Ein weiterer Vorteil des Zentrums sind natürlich auch die Kosten. Sie veranstalten Fortbildungskurse für Patienten und dadurch fallen schon mal die Behandlungskosten weg und auch die Prothetik bekommt man viel günstiger als Kurspatient. Ich bin rund um zufrieden und kann das Konzept von Cézanne nur weiterempfehlen!



Stephanie38
Mitglied seit 06. 01. 2017
14 Beiträge

Du brauchst wirklich keine Angst zu haben. Es ist alles gut verlaufen. Einzig blöd bei mir (das ist aber eher die Ausnhame als die Regel, passiert in 10-15% der Fälle) ist, dass das Zahnfleisch nach dem Öffnen der Nähte nicht zusammegewachsen ist. Das ist am Tag, als wir die Fäden gezogen haben, nicht aufgefallen aber am Freitagabend ist mir das aufgefallen. Da habe ich mich auch erstmal erschrocken und bin in die Ambulanz gefahren, weil ich nicht so recht wusste, worauf ich da schaue.

Am Ende stellte sich heraus, dass man die Membran sehen kann. Das Zahnfleisch gibt einen etwa 2-3 x 12 mm breiten Bereich frei, d.h. hier ist es nicht zusammengewachsen (die Membran ist übrigens deutlich größer). Das liegt daran, dass das Zahnfleisch zusammen mit der Mundschleimhaut, die man von der Wange "herübergezogen" hatte, unter zu starkem Zug zusammengenäht wurde. Hier wollte das Zahnfleisch dann nicht zusammenwachsen.

Noch mal zusammen nähen würde nicht helfen, da der Zug der gleiche wäre, also muss es sekundär heilen, das bedeutet, die Enden müssen sich finden. Ich war Montag noch mal beim Professor, der mir die Aussage des notdiensthabenden Arztes von Freitag Abend bestätigt hat.

Ich muss nun nach dem Essen gaaaanz vorsichtig spülen (eher den "See" aus Mundwasser ganz langsam hin und her schwappen lassen, indem ich den Kopf entsprechend neige) und die offenen Stellen 3x täglich mit Solcoceryl versorgen, so dass der Körper die Memran etwas gehemmter abbaut und natürlich um die offenen Stellen zu schließen vor etwaigen Bakterien, die wir ja alle im Mund haben. Der Prof. meint, in zwei Wochen sollte das verheilt sein. Ich bin da zuversichtlich..

Mir tut das auch nicht weh. Morgens wenn ich aufwache schon mal gar nicht. Abends, wenn ich den ganzen Tag "gerödelt" habe (d.h. 2 x Autofahrt, ca. 1,5 Stunden jeweils, dann 2 Stunden am Stall, da mein Pony leider krank ist und ich es täglich intensiv-versorgen muss, heim, duschen, Couch, etc. und zwischendurch auf der Arbeit etwas essen) spüre ich schon eher sowas wie unangenehmes ziehen in dem Bereich.. aber das liegt vermutlich an der ganzen Anstrengung und am Stress.

Also Kopf hoch - es ist wirlich alles supergut auszuhalten! Wirst du denn auch in Vollnarkose gelegt wegen des Knochenaufbaus??

Liebe Grüße,
Steffi



Stephanie38
Mitglied seit 06. 01. 2017
14 Beiträge

p.s. der Arzt hat mir anstelle von Chlorhexamed nun Meridol ohne Alkohol empfohlen. Über einen kurzen Zeitraum ist Chlorhexamed bedenkenlos anwendbar, über längeren Zeitraum kann es die Zähne gelblich verfärben und es kann auch das Zahnfleisch reizen.

Ich spüle seither mit Meridol (habe ich in der Apotheke geholt) und bin zufrieden. ich denke, ich bleibe auch dabei, da es auch nicht ganz so scharf ist.



Stephanie38
Mitglied seit 06. 01. 2017
14 Beiträge

Hallo zusammen,

nachdem ich lange nichts geschrieben habe, hier ein neuer Zwischenbericht und ein paar Fotos.

Nachdem das Zahnfleisch ja wegen der Naht auf Spannung nicht zusammengewachsen und die Membran zu sehen war, war ich alle 2-3 Wochen zur Kontrolle beim Professor. Der war aber zu jeder Zeit sehr zufrieden. Nach ein paar Wochen - so bestätigte er mir auf Nachfrage - war das natürlich nicht mehr die Membran auf die man schaut (die wird in der Regel innerhalb weniger Wochen vom Körper abgebaut), sondern der Knochen.

Ich habe wirklich Angst gehabt, dass dieser nun wegen der Kontermination mit der Mundflora (Bakterien) verloren ist und mit ihm die IMplanate. Aber der Arzt hat mich beruhigt. Er hat (und das nicht unsanft) jedes Mal mit einem Wattestäbchen den Knochen angefrischt, bis er geblutet hat und mich dann wieder nach Hause geschickt. Schmerzen hatte ich zu keinem Zeitpunkt.

Es hat wirklich laaaaaange gedauert aber Ende März war das Zahnfleisch tatsächlich sekundär zugewachsen (Operiert wurde ich Mitte Jannuar).

Mittlerweile sind wieder einige Wochen vergangen und letzte Woche Freitag, 05.05. war ich zur Freilegung für die Gingivaformer. Beide Implanate sitzen bombenfest, sagt er. Die Festigkeitsmessung mit dem Ultraschall ergab bei beiden den Wert 77.

Leider musste bei mir eine Vestibulumplastik gemacht werden (Mundschleimhautverlagerung), da ich durch den Knochenrückgang so wenig Zahnfleisch hatte und mir die Schleimhaut von der Wange bei der 1. OP rübergezogen worde. Das wurde - für mich sehr unvorbereitet, das einzige, was ich dem Prof tatsächlich vorwerfen würde - sehr überraschend direkt am Freitag mitgemacht. In voller OP-Montur. Steril. Ich war schon sehr ängstlich und schockiert.

Die OP ging innerhalb 15 -20 Minuten von statten aber war für mich kein Pappenstil, da völlig unvorbereitet. Tatsächlich habe ich natürlich nichts gefühlt, außer hier und da ein Ziepen und wie einen 2-3 Sekunden Stromschlag an der Unterlippe, als er vermutlich das Nervengeäst getroffen hat. Das passiert oft bei der Lokalanästhesie, habe ich gelesen. vllt hat er hier auch einen Faden durchgezogen. Der Mundwinkel wurde dabei ziemlich in Mitleidenschaft gezogen und weil ich so einen kleinen Kiefer habe, war das vernähen der Schleimhaut auf dem Boden nicht einfach und musste 3x wiederholt werden. Ich habe resorbierende Fäden bekommen. Anschließend wurden die Gingivaformer gesetzt.

Danach hatte ich schon etwas Schmerzen, die aber mit Ibu 400 gut in den Griff zu bekommen sind. Die Mundschleimhaut sieht heute schon wieder gut aus. Zur Wange hin granuliert es noch. Oberhalb des Kamms, also direkt zwischen den Implanaten sieht es schon wieder rosa aus.

Ich versuche gleich noch Fotos hochzuladen.

Eine Woche nach der Plastik/Freilegung habe ich noch immer latente Schmerzen. Es fühlt sich an wie Zahnschmerzen, allerdings nur am hinteren Implanat. Äußerlich sieht alles gut aus. ich nehme nach wie vor 1-2 Ibu am Tag. Vorderes Implanat bzw. Zahnfleisch sieht super aus, Gingivaformer ist versenkt. Der hintere nicht, das war aber von Beginn an der Fall.

Ich warte noch das Wochenende ab. Normalerweise habe ich kommende Woche Freitag einen Termin für einen Abdruck. Ich habe aber schon den Montag im Visier, falls die Schmerzen über's Wochenende nicht vergehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Schmerzen noch immer dem Wundheilungsprozess zuzuordnen sind und vermute eher eine Entzündung da es auch pocht, wenn ich mich z.B. Bücke.

Ich werde ab heute wieder regelmäßig morgens und abends mit Chlorhexamed ohne Alkohohl spülen. Das sollte ich zu Beginn nicht (man sprüht sich ja auch kein Desinfektionsmittel auf ne Schürfwunde war das Argument), Da ich aber den Eindruck habe, dass es hilft, habe ich nun grünes Licht.

Liebe Grüße