Wissenschaftliche Kurzinfos (Abstracts) für die Implantatbehandlung:

Einjahresergebnisse nach minimalinvasiver Einzelimplantatversorgung unter Alveolarkammerhalt und mit einer Augmentation zur Konturierung des Alveolarfortsatzes bei Patienten mit einem erhöhten ästhetischen Risikoprofil


Cosyn J, Pollaris L, Van der Linden F, De Bruyn H.
Minimally Invasive Single Implant Treatment (M.I.S.I.T.) based on ridge preservation and contour augmentation in patients with a high aesthetic risk profil: one-year results.
J Clin Periodontol. 2015 Apr;42(4):398-405.

Für die Durchführung der minimalinvasiven Implantat Einzelimplantatversorgung (Minimally Invasive Single Implant Treatment, M.I.S.I.T.) wurden 50 parodontal gesunde Patienten (Nichtraucher) ausgesucht, die nach Verlust eines Zahnes im ästhetisch sichtbaren Bereich des Oberkiefers mit einem Implantat versorgt werden mussten.

Bei den in die Untersuchung eingeschlossenen Patienten lagen ästhetisch ungünstige Voraussetzungen in Form eines dünnen Biotyps, einer Rezession im Weichgewebe oder/und eines Defektes im Bereich der vestibulären Knochenlamelle vor. Bei Patienten, die keine Rezession aufwiesen, erfolgte nach Zahnextraktion zunächst ein Alveolarkammerhalt mittels eines mit Kollagen angereicherten bovinen Knochenersatzes.

Nach ca. vier bis sechs Monaten wurde eine transmukosale Versorgung mit einem knochenkondensierenden Implantat durchgeführt. Drei Monate später erfolgten eine Weichgewebsaugmentation mit einem Bindegewebstransplantat und die Versorgung mit einem verschraubten Provisorium. Patienten mit Rezessionen wurden mit dem ähnlichen Protokoll behandelt, erhielten jedoch ein Bindegewebstransplantat zum Alveolarkammerhalt.

Nach drei weiteren Monaten wurden die Patienten mit de nitiven Kronen versorgt. Nach zwölf Monaten standen 47 Patienten für die Nachuntersuchung zur Verfügung. Keines der Implantate ging während dieses Zeitraums verloren. Der mittlere Knochenverlust betrug 0,48 mm. In beiden Behandlungsgruppen fand eine minimale Reduktion der Papillenhöhe statt. In der Gruppe mit Rezessionen konnte bei zwölf Patienten eine unbeabsichtigte koronale Migration der bukkalen Mukosa beobachtet werden, die eine Adaptation der provisorischen Krone notwendig machte, um eine Geweberetraktion zu induzieren. In beiden Gruppen konnte ein guter Pink/White Esthetic Score ermittelt werden.

Letzte Aktualisierung am Mittwoch, 15. April 2015