Wissenschaftliche Kurzinformationen (Abstracts) zum Thema Knochenaufbau durch

Klinische Untersuchung der Knochenqualität in Extraktionsalveolen nach Behandlung mit Wachstumsfaktoren


Ntounis A, Geurs N, Vassilopoulos P, Reddy M.
Clinical assessment of bone quality of human extraction sockets after conversion with growth factors.
Int J Oral Maxillofac Implants. 2015 Jan-Feb;30(1):196-201.

Die Studie wurde durchgeführt, um die Effekte des Einsatzes von mineralisiertem, gefriergetrocknetem, allogenen Knochenersatz (Freeze Dried Bone Allograft, FDBA) mit und ohne Wachstumsfaktoren auf die Knochenqualität nach Zahnextraktion und Implantatinsertion zu untersuchen. Dazu wurden 41 Patienten, bei welchen Frontzähne oder Prämolaren extrahiert werden mussten, randomisiert vier unterschiedlichen Therapiegruppen zugeteilt.

In Gruppe 1 wurde lediglich ein Kollagenpfropfen eingebracht (Kontrollgruppe). In Gruppe 2 wurde ebenfalls ein Kollagenpfropfen eingesetzt und zusätzlich mineralisierter, gefriergetrockneter, allogener Knochenersatz (Freeze Dried Bone Allograft, FDBA) und Beta-Trikalziumphosphat (Beta TCP) eingebracht. Gruppe 3 erhielt einen Kollagenpfropfen und zusätzlich eine Mischung aus FDBA, Beta-TCP und PRP, während Gruppe 4 statt PRP rhPDGF-BB erhielt. Die Einteilung der Ergebnisse erfolgte nach der Misch-Klassifikation D1-D4. Bei Verwendung von Knochenersatzmaterial konnte eine Verbesserung der Knochenqualität von D4 nach D3 beobachtet werden.

Die Beigabe von PRP reduzierte die Inzidenz von Knochen nach der Klasse D4 und führte zu einer höheren Anzahl von D3 (56,0 %), bzw. D3-Befunden 42,0 %). Bei der Kombination von Beta-TCP und rhPDGF-BB konnten die gleichen Effekte beobachtet werden, allerdings mit einem geringeren Anteil von D2-Befunden. Im Vergleich zu den Alveolen, welche ohne Wachstumsfaktoren und mit Knochenersatz behandelt wurden, waren in den mit einer Kombination aus Wachstumsfaktoren und Knochenersatzmaterial behandelten Alveolen mehr Residualpartikel zu erkennen.

Schlussfolgerung: Die Verwendung von Knochenersatzmaterial führte zu einer feststellbaren grundsätzlichen Verbesserung der Knochenqualität bei Implantatinsertion. Die Beigabe von PRP und rhPDGF-BB verbesserte die subjektive Knochenqualität durch die Reduktion von Knochen der D4-Qualität nach Misch. Der Einsatz von PRP und rhPDGF-BB kann zudem zu einer verkürzten Einheilphase nach Ridge Preservation führen.

Letzte Aktualisierung am Samstag, 31. Januar 2015