Wissenschaftliche Kurzinfos (Abstracts) zur navigierten Implantologie:

Abweichungen in der Insertionstiefe und in lateraler Richtung bei geführter Implantatinsertion: Eine RCT zum Vergleich der navigierten Implantation mit der freihändigen Implantatinsertion oder der Insertion mittels konventioneller Bohrschablonen


Vercruyssen M, Coucke W, Naert I, Jacobs R, Teughels W, Quirynen M.
Depth and lateral deviations in guided implant surgery: an RCT comparing guided surgery with mental navigation or the use of a pilot-drill template.
Clin Oral Implants Res. 2015 Nov;26(11):1315-20.

60 Patienten (72 Kiefer) wurden im zahnlosen Oberoder/ und Unterkiefer mit vier oder sechs Implantaten versorgt. Im Vorfeld wurden sie nach dem Zufallsprinzip folgenden Behandlungsgruppen zugeteilt: Navigierte schleimhaut- oder knochengelagerte Materialise Universal-Bohrschablonen, navigierte schleimhautoder knochengelagerte Facilitate-Bohrschablonen, Freihand-Implantation oder konventionell hergestellte Bohrschablone. Die konventionelle Bohrschablone diente lediglich zur Durchführung der Pilotbohrungen für die Implantate. Die weitere Präparation des Implantatbetts erfolgte anschließend freihändig.

Die Genauigkeit wurde anhand prä- und postoperativ hergestellter DVT gemessen. In den Gruppen mit navigierter Implantation betrugen die mittlere vertikale und horizontale Abweichung 0,9 mm. Die Abweichung in mesio-distaler Richtung lag bei 0,6 mm und in bukko-oraler Richtung bei 0,5 mm. In den nicht geführten Gruppen lag die mittlere vertikale Abweichung bei 1,7 mm und die mittlere horizontale Abweichung bei 2,1 mm. Mesio-distal betrug die Abweichung 1,8 mm und bukkooral 0,7 mm.

Schlussfolgerung: Die Genauigkeit ist bei der nicht geführten Implantation signifikant niedriger als bei der navigierten Implantation.

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 19. November 2015