Straumann erzielt organisches Umsatzwachstum von 9% und steigert Betriebsgewinn 2015 um 25%


Basel, 25. Februar 2016: Straumann verzeichnete 2015 ein starkes organisches Wachstum von 9%, zu dem alle Geschäftsbereiche und Regionen beitrugen. Der Umsatz stieg auf CHF 799 Mio.; davon entfielen CHF 63 Mio. auf Neodent. Das akquisitionsbedingte Umsatzwachstum in Lokalwährungen betrug 19%. Infolge der Aufwertung des Schweizer Frankens – vor allem zum Euro und zum brasilianischen Real – verblieb in Schweizer Franken ein Umsatzplus von 12%.

 

Das Jahresergebnis ist der nachhaltigen Erholung in Europa, dem kräftigen Wachstum in den Regionen Asien/Pazifik und Lateinamerika sowie der weiterhin robusten Geschäftsentwicklung in Nordamerika zu verdanken. Die Wachstumsdynamik beschleunigte sich im vierten Quartal, dem stärksten Quartal seit sieben Jahren. Zu diesem Ergebnis steuerten alle Geschäftsbereiche und Regionen bei, am meisten jedoch China, Frankreich, Italien, Brasilien und Japan.

 

Dank starkem Operational Gearing, Kostendisziplin und dem Beitrag aus dem Geschäft von Neodent konnte die Gruppe die normaliserte EBIT-Marge von 21% auf 23% steigern. Der Zusammenschluss mit Neodent führte zu einem einmaligen, nicht liquiditätswirksamen Aufwand von CHF 73 Mio. nach Steuern und einer Verringerung des ausgewiesenen Reingewinns. Unter Ausklammerung des Sondereffekts resultierte ein Reingewinn von CHF 145 Mio. und damit eine Reingewinnmarge von 18% und ein Gewinn pro Aktie von CHF 9.19.

 

Marco Gadola, Chief Executive Officer, kommentierte: „Dank des kräftigen Wachstums im Premium-Geschäft und der Ausweitung unseres Value-Segments haben wir Marktanteile gewonnen und unsere Führungsposition im globalen Zahnersatzmarkt gestärkt. Trotz der Rückschläge infolge der plötzlichen Frankenaufwertung im Januar haben wir unsere Rentabilitätsziele übertroffen, ohne Arbeitsplätze abzubauen oder Wachstumsinitiativen zurückzustellen. Wir haben verschiedene Innovationen eingeführt, neue Tochtergesell­schaften eröffnet und in Partnerunternehmen investiert, um neue Märkte und Technologien zu erschliessen. Was wir 2015 erreicht haben, bringt uns unserem Ziel näher, weltweit der bevorzugte Partner für Zahnersatzlösungen zu sein. Ohne die Ideen, das Engagement und die harte Arbeit unserer Mitarbeitenden wäre dies nicht möglich gewesen. Diese haben auch zum kulturellen Wandel beigetragen, der auch in Zukunft zentral für nachhaltige Spitzenleistungen ist.“

 

 

STRATEGIE-UPDATE

 

Ein führender Anbieter im schnell wachsenden Value-Segment

Die Gruppe erzielte grosse Fortschritte bei der Umsetzung ihrer Strategie, durch verstärkte Präsenz und Reichweite mit neuen Tochtergesellschaften und Vertriebsmodellen in die Wachstumsmärkte in Asien, Lateinamerika sowie Osteuropa vorzustossen.

 

Obwohl der Hauptfokus weiterhin auf Premium-Lösungen liegt, baut Straumann auch ein Portfolio aus Value-Unternehmen auf, um eine globale Führungsposition im schnell wachsenden Value-Segment zu erlangen. Neben der vollständigen Übernahme von Neodent in Brasilien investierte Straumann weiter in MegaGen (Südkorea), und die Gruppe erwarb eine Beteiligung an T-Plus in Taiwan. Instradent-Tochtergesellschaften in der Tschechischen Republik und in Grossbritannien werden den operativen Betrieb 2016 aufnehmen.

 

In einer separaten Mitteilung hat die Gruppe eine Partnerschaftsvereinbarung mit dem französischen Zahnimplantathersteller Anthogyr bekannt gegeben, die es Straumann ermöglicht, einen 30% Anteil an Anthogyr zu erwerben und das stark wachsende Value-Segment in China zu bedienen.

 

Anbieter von Gesamtlösungen

Im Rahmen seiner strategischen Positionierung als Gesamtlösungsanbieter lancierte Straumann eine Reihe von neuen Produkten, Lösungen und Dienstleistungen und erneuerte seine Produktpipeline. Ferner wurde die gemeinsame Technologieplattform für das Premium- und Instradent-Geschäft der Gruppe ausgebaut, die Beteiligung an Dental Wings (CADCAM-Technologien) auf 55% erhöht, eine 44%-Beteiligung in Valoc (prothetische Attachment-Systeme) erworben und eine Zusammenarbeit mit Amann Girrbach geschlossen, um Fräsoptionen für Labors anzubieten.

 

 

GESCHÄFTSVERLAUF

 

Das Implantatgeschäft war die Hauptquelle des Umsatzwachstums, zu dem alle Regionen mit starken Volumensteigerungen beitrugen. Wichtigster Wachstumstreiber war das Hochleistungs-Implantatmaterial Roxolid®; auch das Bone Level Tapered (BLT) Implantat leistete in Nordamerika, EMEA und Teilen Asiens einen wesentlichen Ergebnisbeitrag. BLT bietet Straumann Zugang zum Segment konischer Implantate, auf welches über 60% aller verkauften Implantate weltweit entfallen. Aus Titan oder Roxolid hergestellt und mit zwei verschiedenen Oberflächen erhältlich, hebt es Straumann von der Konkurrenz ab. Am Ende des Jahres entsprach jedes fünfte verkaufte Straumann-Implantat diesem Design.

 

Das restaurative Geschäft, einschliesslich CADCAM-Prothetik und digitaler Ausrüstungen, wuchs im Gesamtjahr sowie im vierten Quartal solide. Insbesondere einfache, kostengünstige Variobase®-Sekundärteile wurden stark nachgefragt. Die neuen CARES Laborscanner wurden gut aufgenommen, und der Umsatz mit Prothetikkomponenten stieg mit der steigenden Anzahl installierter Laborscanner. Das CADCAM-Geschäft profitierte zudem von verbesserter Konnektivität, die besonders die Anwender von Scannern von Drittherstellern ansprach.

 

Der Umsatz mit Biomaterialien wuchs 2015 kräftig, da Straumann die Verbreitung der Produktpalette von botiss in Europa und seiner Knochenersatzmaterialen und Membranen in Nordamerika weiter vorantrieb. Die Nachfrage nach Lösungen für die Knochenregeneration war im vierten Quartal besonders hoch.

 

 

UMSATZ NACH REGION

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(in CHF Millionen)

Q4 2015

Q4 2014

2015

2014

Europa, Naher Osten & Afrika (EMEA)6

99.2

99.7

375.0

389.2

   Veränderung CHF in %

(0.5)

5.2

(3.6)

2.2

   Veränderung organisch %

8.3

7.0

6.1

3.2

   In % des Gruppenumsatzes

 

 

47.0

54.8

 

 

 

 

 

Nordamerika

57.9

53.2

216.9

193.1

   Veränderung CHF in %

8.9

15.6

12.3

6.3

   Veränderung organisch %

6.6

9.3

8.3

7.8

   In % des Gruppenumsatzes

 

 

27.2

27.2

 

 

 

 

 

Asien/Pazifik

33.6

28.6

122.9

106.7

   Veränderung CHF in %

17.7

14.1

15.2

8.4

   Veränderung organisch %

20.0

14.5

19.4

14.0

   In % des Gruppenumsatzes

 

 

15.4

15.0

 

 

 

 

 

Lateinamerika6

22.6

5.5

83.7

21.3

   Veränderung CHF in %

313.6

34.4

292.9

12.1

   Veränderung in LW %

461.2

36.7

396.5

21.4

   Veränderung organisch %

16.8

36.7

11.0

21.4

   In % des Gruppenumsatzes

 

 

10.5

3.0

 

 

 

 

 

GRUPPE

213.3

186.9

798.6

710.3

   Veränderung CHF in %

14.1

10.0

12.4

4.5

   Veränderung in LW %

19.8

9.4

18.6

6.4

   Veränderung organisch %

10.3

9.4

9.1

6.4

 

 

 

 

 

 

 

 

6 Mit dem Unternehmenszusammenschluss mit Neodent hat Straumann Märkte aus dem „Rest der Welt“ per 1. Januar 2015 den Regionen EMEA bzw. Lateinamerika zugewiesen. Die Vergleichszahlen der neuen Regionen wurden für 2014 entsprechend angepasst. Neodent ist seit dem 1. März 2015 vollständig konsolidiert, was zu einem Akquisitionseffekt in der Region Lateinamerika führte.

 

 

Nachhaltige Erholung in der grossen EMEA-Region

Aufbauend auf dem Aufschwung von 2014 konnte die Region dank ihrer Hauptmärkte ein Wachstum von 6% erzielen. Alle Geschäftsbereiche trugen zu diesem positiven Trend bei, angetrieben durch das BLT-Implantat, Variobase-Sekundärteile und Biomaterialien für die geführte Knochenregeneration.

 

Der stark negative Währungseffekt infolge der massiven Abwertung des Euro schmälerte den Umsatz der Region in Schweizer Franken um 10% auf CHF 375 Mio. oder 47% des Gruppenumsatzes. Neben der Zunahme zahnmedizinischer Behandlungen aufgrund der Konjunkturbelebung profitierte die Region von verschiedenen Produkteinführungen, die meisten davon im Zuge der im letzten März durchgeführten Internationalen Dental Show IDS in Köln.

 

Im vierten Quartal konnte das Wachstum auf 8% gesteigert werden. Deutschland leistete hierzu den grössten Anteil, gefolgt von Frankreich, Grossbritannien und den nordischen Staaten. Trotz starker Konkurrenz durch Value- und Billiganbieter schaffte Italien nach mehrjähriger negativer Entwicklung den Turnaround und erzielte ein robustes Wachstum. Die Distributorenmärkte in Osteuropa und im Nahen Osten verzeichneten dank entsprechender Patientennachfrage sowie Ausschreibungen im öffentlichen Gesundheits­wesen ebenfalls ein starkes Volumenwachstum. Diese Entwicklung wurde jedoch durch Preissenkungen für Distributoren aufgrund der dramatischen Frankenaufwertung neutralisiert.

 

Im Oktober übernahm die Gruppe das Geschäft des ehemaligen Distributionspartners in Russland. Da Straumann jetzt den Vertrieb ihrer Produkte dort besser kontrollieren und nötige Investitionen vornehmen kann, wird die Gruppe ihren aktuell bescheidenen Anteil auf diesem attraktiven Markt ausbauen können.

 

Robustes Wachstum in Nordamerika

Der weltgrösste Markt für Zahnersatz, Nordamerika, ist implantologisch immer noch erst wenig erschlossen. Straumann hat daher in den letzten Jahren kontinuierlich in die Region investiert und Marktanteile hinzugewonnen. Damit ist die Gruppe dem Ziel, Marktführer zu werden, näher gekommen. 2015 wuchs der Umsatz um 8% (organisch) oder um 12% in Schweizer Franken auf CHF 217 Mio., was die Aufwertung des US-Dollar gegenüber dem Schweizer Franken reflektiert. Alle Geschäftsfelder trugen zu diesem Wachstum bei, allen voran das BLT-Implantat – ein Schlüsselprodukt, da 70% der verkauften Implantate in der Region ein konisches Design aufweisen – und Roxolid, sowie die neuen Biomaterialien. Im vierten Quartal betrug das organische Wachstum knapp 7%, der Umsatz lag bei CHF 58 Mio.

 

Asien/Pazifik: China und Japan sorgten für starkes Wachstum 

Den Grossteil ihres Umsatzes in der Region Asien/Pazifik erzielt die Gruppe in China und Japan. Beide Länder verbuchten einen zweistelligen Zuwachs, woraus in der Region ein Wachstum von 19% (organisch) resultierte. Die Abwertung des Yen und anderer Währungen kappten das Umsatzwachstum auf 15% in Schweizer Franken oder CHF 123 Mio. Obwohl die Region Asien/Pazifik nur 15% zum Gruppenumsatz beisteuerte, war sie mit 30% Wachstumsbeitrag die am schnellsten wachsende Region.

 

Straumann profitierte in China weiterhin von der Marktdynamik und dem erfolgreichen Übergang zum neuen Hybrid-Vertriebsmodell, mit dem die Gruppe besseren Zugang zum wachstumsstarken Sektor der Privatpraxen erhält und den Direktzugang zu Kunden erweitert.

 

Die Gruppe ist der Marktführerschaft in Japan ein Stück näher gekommen und wird vom Roll-out von SLActive, von der Einführung des BLT-Implantats und von Roxolid – beides wurde Ende 2015 zugelassen – sowie vom neuen CADCAM-Fräszentrum bei Tokio profitieren.

 

Die Einführung des BLT-Implantats in Japan ging einher mit einer anhaltenden Marktdynamik. China profitierte von Bevorratungseinkäufen der neuen Distributoren und erzielte sehr starke Resultate. In Australien war der Absatz sehr zufriedenstellend, wohingegen die Ergebnisse der Distributorenmärkte in den südostasiatischen ASEAN-Ländern durchwachsen ausfielen.

 

Lateinamerika zurück zu zweistelligem Wachstum

Die Dentalmärkte in Lateinamerika wurden durch das schwierige Wirtschaftsumfeld gebremst. Trotz dieser Entwicklung und des stagnierenden Marktes in Brasilien erzielten sowohl Neodent als auch Straumann hervorragende Ergebnisse, die – zusammen mit der dynamischen Geschäftsentwicklung in Mexiko – zu einem Umsatzwachstum von 11% (organisch) in der Region führten. Der Umsatz für das Gesamtjahr wurde durch den massiven Wertverlust des brasilianischen Real geschmälert und erreichte CHF 84 Mio. (11% der Gruppe).

 

Das organische Wachstum im vierten Quartal betrug 17% und war in allen Märkten stark, namentlich in Mexiko. Neodent und Straumann Brasilien wuchsen zweistellig. Das BLT-Implantat erhielt die behördliche Zulassung in Brasilien und wurde sehr gut aufgenommen. Anfang Dezember zog Straumann Brasilien an den Neodent-Standort in Curitiba um, wodurch die Gruppe Synergien aus der Zusammenlegung der Lieferkette und der Administration nutzen kann. Straumann wird zudem vom einmaligen Distributionsmodell von Neodent in Brasilien profitieren, wo in den Neodent-Boutiquen auch die Premium-Produkte erhältlich sein werden.

 

 

OPERATIVE UND FINANZIELLE SITUATION

 

Straumann hat auf die abrupte Aufwertung des Schweizer Frankens im Januar mit einer strikten Kostendisziplin reagiert. Um das Unternehmen und die Arbeitsplätze zu schützen, haben die Mitarbeitenden in der Schweiz im Februar 2015 neuen Arbeitsverträgen mit erheblich niedrigeren Bonuszahlungen zugestimmt. Dank des über Erwarten starken Umsatzwachstums, Effizienzgewinnen und der erzielten Rentabilität konnte der Personalbestand stabil gehalten und kann für 2015 ein Bonus nach Ermessen der Geschäftsleitung ausgerichtet werden, der die freiwilligen Einbussen in fast allen Fällen aufwiegt. Obwohl die Belastung durch die Währungseffekte in der Folge etwas zurückging, wurden aufgrund der negativen Währungsentwicklung der Umsatz 2015 um CHF 37 Mio. und der Betriebsgewinn um CHF 22 Mio. geschmälert. Die Gruppe konnte dies dank höherer Volumen und des Umsatzbeitrags von Neodent kompensieren. So verbesserte sich die EBIT-Marge vor Sondereffekten) von 21% auf 23%.

 

Der 49%-Anteil von Straumann an Neodent wurde bis Ende Februar 2015 als „Anteiliges Ergebnis an assoziierten Unternehmen“ ausgewiesen. Ab diesem Zeitpunkt sind die Ergebnisbeiträge von Neodent vollständig im Abschluss der Gruppe enthalten.

 

Der Unternehmenszusammenschluss führte zu mehreren nicht liquiditätswirksamen Effekten und akquisitionsbedingten Buchungen auf verschiedenen Positionen in der Erfolgsrechnung der Gruppe. Diese beliefen sich kumuliert auf CHF 89 Mio. (vor Steuern) und umfassten die folgenden Sonderposten:

 

  • „Herstellungskosten“: einmalige Wertberichtigungen auf dem Lagerbestand von Neodent über insgesamt CHF 13 Mio.
  • „Verlust aus der Konsolidierung von Neodent“: einmaliger kumulierter Währungsverlust von CHF 85 Mio. aufgrund der Abwertung des brasilianischen Real gegenüber dem Schweizer Franken im Zeitraum zwischen der Akquisition des ursprünglichen 49%-Anteils 2012 und dem Unternehmenszusammenschluss im März 2015. Dieser Verlust wurde gemäss IFRS aus dem Eigenkapital in die Erfolgsrechnung überführt. Aus der Neubewertung infolge der Ausbuchung der ursprünglichen Beteiligung von 49% resultierte ein Buchgewinn in Höhe von CHF 21 Mio.

 

Die folgenden Effekte, die nicht als Sondereffekte gelten, beeinträchtigten den Reingewinn der Gruppe 2015 ebenfalls:

 

  • „Vertriebskosten“: Amortisationsaufwand von CHF 5 Mio. für den Zeitraum von März bis Dezember für kundenbezogene immaterielle Vermögenswerte.
  • „Anteiliges Ergebnis an assoziierten Unternehmen“: Rückstellungen vor dem Unternehmenszusammenschluss im Zusammenhang mit einer lokalen Vertriebs­vereinbarung und einem laufenden Gerichtsverfahren, die das Ergebnis von Neodent um CHF 7 Mio. schmälerten.

 

Mit der Akquisition von Neodent stiessen auch mehr als 900 Mitarbeitende zur Gruppe, womit die gesamte Belegschaft am Jahresende 3'471 Personen umfasste.

 

Bruttogewinnmarge unverändert bei 79% trotz negativem Währungseffekt

Unter Ausklammerung der oben erwähnten einmaligen Bewertungsanpassungen des Lagerbestands von CHF 13 Mio. stieg der Bruttogewinn vor Sondereffekten um 12% auf CHF 628 Mio. Der starke Volumenzuwachs, die strikte Kostenkontrolle und die Kapazitätsoptimierungen glichen den negativen Währungseffekt von 110 Basispunkten vollständig aus. Die Bruttomarge blieb nahezu stabil bei 79%.

 

Betriebsmarge vor Sondereffekten klettert auf 23%

Die Gruppe konnte den Währungseffekt mithilfe diverser Initiativen dämpfen, darunter Personaleinstellungs- sowie Reisebeschränkungen und Neuverhandlungen von Lieferverein­barungen.

 

Die Vertriebskosten, welche die Ausgaben des Verkaufs und direkt damit verknüpfte Aktivitäten umfassen, beliefen sich auf CHF 173 Mio. Im Verhältnis zum Umsatz sanken die Vertriebskosten um 2 Prozentpunkte auf 22%. Die Allgemeinen Verwaltungskosten (inkl. Ausgaben für Marketing sowie Forschung & Entwicklung) erhöhten sich auf CHF 271 Mio. Gemessen am Umsatz sanken diese um 40 Basispunkte auf 34%.

 

Aufgrund der Steigerung des Bruttogewinns und der oben erwähnten Faktoren erhöhte sich der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) sowie Sondereffekten um 25% auf CHF 221 Mio., und die EBITDA-Marge stieg um 280 Basispunkte auf 28%.

 

Nach Amortisationen und Abschreibungen in Höhe von CHF 35 Mio. belief sich der Betriebsgewinn vor Sondereffekten auf CHF 186 Mio., und die EBIT-Marge erhöhte sich um 240 Basispunkte auf 23%.

 

Zusammenschluss mit Neodent belastet Gewinn

Das Nettofinanzergebnis fiel mit minus CHF 16 Mio. negativ aus, nach minus CHF 7 Mio. im Vorjahr. Die Hauptgründe hierfür sind in erster Linie die Währungsverluste infolge der abrupten Frankenaufwertung und Wertanpassungen diverser Finanzinstrumente.

 

Die Ergebnisbeiträge der assoziierten Unternehmen von Straumann (Dental Wings, Medentika, Createch, T-Plus, Valoc und bis 28. Februar Neodent), die nach der Equity-Methode bilanziert werden, beliefen sich auf negative CHF 12 Mio., nach positiven CHF 36 Mio. im Vorjahr. Zurückzuführen ist dies hauptsächlich auf die erwähnten Rückstellungen im Zusammenhang mit Neodent und die Tatsache, dass Neodent 2014 einen Ergebnisbeitrag über zwölf Monate leistete, 2015 dagegen nur während zwei Monaten. Das Vorjahresergebnis profitierte zudem von der Aktivierung latenter Steuerguthaben infolge des Erwerbs der 49%-Beteiligung an Neodent in Höhe von CHF 27 Mio.

 

Die Ertragssteuern betrugen CHF 9 Mio., was einem Rückgang um CHF 11 Mio. gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der effektive Steuersatz beträgt unverändert 11%. Die Gruppe profitierte von einer Steuerrückerstattung in Deutschland und einer Steuergutschrift infolge eines steuerlichen Verlustvortrages (Buchwertanpassungen auf Stufe Holding). Der normalisierte Steuersatz für die kommenden Jahre wird vom Unternehmen auf 15% veranschlagt.

 

Unter Ausklammerung des Sondereffekts resultierte ein Reingewinn von CHF 145 Mio., eine Reingewinnmarge von 18% und ein Gewinn pro Aktie von CHF 9.19 (Vorjahr CHF 8.42).

 

Free Cashflow steigt um 18%.

Der Geldfluss aus operativer Tätigkeit stieg um 27% auf CHF 186 Mio., was der Konsolidierung von Neodent, Rentabilitätssteigerungen und der erfolgreichen Bewirt­schaftung des Umlaufvermögens zu verdanken war.

 

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (CAPEX) nahmen um um CHF 16 Mio. zu, was der Konsolidierung von Neodent und zusätzlichen Investitionen von CHF 8 Mio. in die CADCAM-Fräswerke von Straumann in den USA und in Japan geschuldet war.

 

Das Unternehmen erwirtschaftete weiterhin ein ansprechendes Mass an Liquidität. So stieg der Free Cashflow um CHF 23 Mio. auf CHF 151 Mio.; die Free-Cashflow-Marge belief sich auf 19%.

 

Weitere Investitionen in Value-Segment und Technologieplattform

Der Geldfluss aus Investitionstätigkeit erreichte CHF 48 Mio. Zusätzlich investierte die Gruppe insgesamt CHF 24 Mio. in Dental Wings, MegaGen, T-Plus und Valoc, um ihre Value-Strategie voranzutreiben und die Technologieplattform zu erweitern. 2015 flossen der Gruppe aus den strategischen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen Dividenden in Höhe von CHF 3 Mio.zu.

 

Der Erwerb der ausstehenden 51%-Beteiligung an Neodent wurde als erfolgsneutrale Eigenkapitaltransaktion bilanziert. Einschliesslich des Kaufpreises von CHF 225 Mio. sowie der jährlichen Dividendenausschüttung in Höhe von CHF 59 Mio. belief sich der Nettogeldfluss aus Finanzierungstätigkeit auf CHF 275 Mio.

 

In der Folge betrugen die liquiden Mittel per Jahresende CHF 318 Mio., nach CHF 459 Mio. Ende 2014. Mit einer Eigenkapitalquote von 58% und liquiden Mitteln von CHF 117 ist die Gruppe solide finanziert. Sie ist so in der Lage, weitere strategische Investitionen zu tätigen und Übernahmemöglichkeiten zu nutzen, sollten sich diese bieten.

 

Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung am 8. April 2016 eine Erhöhung der ordentlichen Dividende vorschlagen. Trotz schwieriger Zeiten hielt Straumann die Dividendenausschüttung seit 2008 bei CHF 3.75 pro Aktie stabil. Aufgrund der Ergebnisse und der positiven Entwicklungen im Jahr 2015 schlägt der Verwaltungsrat eine Erhöhung der Dividende auf CHF 4.00 pro Aktie vor, zahlbar am 14. April 2016.

 

 

AUSBLICK 2016 (vorbehaltlich unvorhergesehener Ereignisse)

Straumann erwartet, dass die weltweiten Implantatmärkte 2016 solide wachsen werden. Die Gruppe ist zuversichtlich weiterhin über dem Markt zu wachsen und rechnet für das das laufende Jahr mit einem organischen Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Trotz weiterer Investitionen in strategische Wachstumsinitiativen sollten das erwartete Umsatzwachstum und die zu erwartenden positiven Skaleneffekte dazu beitragen, die Betriebsgewinnmarge weiter zu verbessern.7

 

7 Vergleichsbasis ist die EBIT-Marge vor akquisitionsbedingten Sondereffekten von 23%.

 

 

Über Straumann

Straumann (SIX: STMN) mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, ist ein weltweit führendes Unternehmen für dentale Implantologie, Zahnerhaltung sowie regenerative Zahnmedizin. Zusammen mit führenden Kliniken, Forschungsinstituten und Hochschulen erforscht und entwickelt Straumann Dentalimplantate, Instrumente und CADCAM-Prothetik für Zahnersatzlösungen sowie Biomaterialien für die Geweberegeneration resp. zur Verhinderung von Zahnverlusten. Insgesamt beschäftigt die Straumann-Gruppe rund 3’470 Mitarbeitende weltweit. Ihre Produkte und Dienstleistungen werden über eigene Vertriebsgesellschaften sowie ein breites Netz von Vertriebsunternehmen in mehr als 100 Ländern verkauft.

 
Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 25. Februar 2016