DGZMK: Zahnheilkunde braucht gut ausgebildetes Personal
Der Deutsche Zahnärztetag 2007 in Düsseldorf (21.-24.11.07) bietet ein
breit gefächertes Programm im Bereich der Fort- und Weiterbildung. Eine
der angesprochenen Zielgruppen sind dabei auch die Zahnmedizinischen
Assistenzberufe. Über die Rolle der Zahnmedizinischen Fachangestellten
(ZFA) in der Praxis und das an sie gerichtete Programm während des
Zahnärztetages gibt der für die Organisation zuständige Dr. Frank
Schäfers (Göttingen) Auskunft.
Frage: Die Anforderungen an die zahnmedizinischen Assistenzberufe sind
wegen gesetzlicher Regelungen aber auch wegen des wissenschaftlichen
Fortschritts in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Was bedeutet
das für die Helferin in der Praxis?
Dr. Schäfers: „Diese Anforderungen stellen für die Helferinnen, oder
offiziell die ZFA (Zahnmedizinische Fachangestellte), eine große Chance
dar. Sie bieten die Möglichkeit zu Aus- und Weiterbildung in bisher
nicht bekanntem Umfang. Eine präventiv orientierte Zahnheilkunde
braucht gut ausgebildetes Personal, das die Prävention / Prophylaxe in
der Praxis umsetzt. Auch hochwertige prothetische Arbeiten müssen
´gewartet´ werden. Das Thema Implantologie ist mit Prophylaxe
verbunden. Nicht zuletzt der viel zitierte Demoskopische Faktor schlägt
sich in der Prophylaxepraxis nieder. Die DMS IV zeigt uns, dass die
Menschen mit ihren eigenen Zähnen älter werden. Hier entsteht ein
riesiger Behandlungsbedarf für Präventions- und Erhaltungsmaßnahmen,
die zum größten Teil von Assistenzpersonal bewältigt werden muss.
Aber auch die von Ihnen angesprochenen gesetzlichen Regeln verlangen
nach entsprechend weitergebildeten Mitarbeiterinnen. Der Bereich der
Verwaltung ist inzwischen hochkomplex und bedarf einer entsprechend
ausgebildeten Spezialistin. Neue Hygienerichtlinien sind ein weiteres
Betätigungsfeld für die Assistenzberufe.“
Frage: Sie haben das Programm für die zahnmedizinischen Assistenzberufe
zum Deutschen Zahnärztetag 2007 vorbereitet, es bietet eine Mischung
aus praxisbezogenen Seminaren am Freitagnachmittag und Vorträgen im
Hauptprogramm am Samstag. Gibt es Themen, denen besondere
Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte?
Dr. Schäfers: „Wir haben versucht einen möglichst großen Querschnitt
anzubieten. Das Hauptprogramm legt seinen Schwerpunkt eindeutig auf
Prävention und Kardiologie. Es stellt aus meiner Sicht ein gutes Update
für ein prophylaxeinteressiertes Publikum dar. Einen Höhepunkt des
Programms sehe ich in dem Beitrag von Frau Dr. Laurisch, die über die
Umsetzung eines Prophylaxekonzepts in ihrer Praxis berichtet.
Die Seminare sind breit gefächert, von Verwaltung, Prophylaxe,
Umsetzung der RKI Richtlinien und einiges mehr. Die Themen wurden auch
unter Beteiligung von Mitarbeiterinnen ausgewählt.“
Frage: Die Technisierung in der Zahnmedizin steigt an. Was bedeutet das für die Assistenzberufe?
Dr. Schäfers: „Auch dieses bedeutet wiederum eine Chance für die
Assistenzberufe. Es werden neue delegierbare Arbeitsfelder entstehen.
Diese Aufgaben sind teilweise hochanspruchsvoll und werten das
Berufsbild der ZFA weiter auf. Als ein Beispiel sei nur die Assistenz
im Bereich von CAD/CAM Restaurationen angeführt.“
Frage: Stichwort Umsetzung der RKI-Hygienerichtlinien: Wie gehen die
Praxen inzwischen damit um, was hat sich für Helferinnen geändert?
Dr. Schäfers: „Die RKI-Hygienerichtlinien sind für viele Praxen ein
dicker, schwer verdaulicher Brocken. Sie dienen aber letztendlich dem
Schutz der Patienten sowie des gesamten Praxisteams. In den Praxen
entsteht in vielen Fällen ein nicht unerheblicher Investitionsbedarf in
neue Gerätschaften. Aber auch das gesamte Praxisteam muss entsprechend
weitergebildet werden. Ein Stichwort zu diesem Thema ist die
Sterilgutassistentin.“
Frage: Welches Seminar oder welchen Punkt im Hauptprogramm empfehlen Sie besonderer Aufmerksamkeit?
Dr. Schäfers: „Meinen Favoriten im Hauptprogramm hatte ich ja bereits
unter Punkt 2 genannt. Ich persönlich empfehle den Beitrag von Frau Dr.
Laurisch im Rahmen des Hauptprogramms. Für den Bereich der Seminare
möchte ich keine Empfehlung geben, sie sind thematisch breit gefächert
und ich hoffe, dass für alle Interessierten das Richtige zu finden ist.“
Frage: Warum lohnt es sich für Zahnmedizinische Helferinnen und Helfer,
im November zum Deutschen Zahnärztetag nach Düsseldorf zu kommen?
Dr. Schäfers: „Zum Deutschen Zahnärztetag gehören die Assistenzberufe
einfach dazu. Wir haben meiner Meinung nach ein sehr innovatives
Programm erstellt. Der Zahnerhaltung gehört die Zukunft, diese Zukunft
können wir nur mit unseren Mitarbeiterinnen umsetzen. Neben den
Seminaren und den Vorträgen soll auch der Erfahrungsaustausch zwischen
allen Beteiligten nicht zu kurz kommen. Unter diesen Gesichtspunkten
kann ich nur zusammenfassen: Düsseldorf ist eine Reise wert.“
Quelle: zahn-online.de

