Ultraschall zur gesteuerten Geweberegeneration


In Fachkreisen rund um das „Tissue Engineering“ sind die Bestrebungen zur Entwicklung von biomimetischen Strukturen für den Ersatz von pathogenem oder zerstörtem Gewebe wie die Suche nach dem heiligen Gral. Forscher der Universität von Washington haben nun per Zufall einen Weg gefunden, Ultraschallwellen zur Herstellung von zellulären Gerüsten für das Anwachsen von neuem Gewebe zu nutzen

In einer Studienreihe zur Untersuchung einer Technik, die mit Millisekunden-langem, hochfrequenten Schalldruck einen Zellaufschluss im Gewebe erreichen sollte, wurde anschließend das übriggebliebene dezellularisierte Gewebe untersucht. Die Versuche mit dem Ziel der gesteuerten Zerstörung von Krebszellen endeten mit einem fibrösen Netzwerk, welches sich als perfekte extrazelluläre Matrix entpuppte. Die Überraschung angesichts der unbeabsichtigt gewonnen Musterschablonen für Gewebewachstum war groß, die sich eröffnenden Möglichkeiten dieses Hilfsgerüsts mit geringer immunologischer Abwehrreaktion für seinen Empfänger sind besonders für die regenerative Medizin hochinteressant. Yak-Nam Wang, ein Mitarbeiter des Labors für angewandte Physik der Washingtoner Universität, hofft, dass diese Erkenntnisse die regenerative Medizin besonders auch beim Gewebe-Ersatz voran bringen werden. Mit Stammzellen oder körpereigenen Zellen angereichert könnte eine derartige Matrix sogar Möglichkeiten zur Neuzüchtung eines Organs eröffnen. Wang hofft, dass nach Implantation der extrazellulären Matrix in einen Gewebedefekt der Körper in naher Zukunft in die lage gebracht werden kann, selbsttätig den Gewebedefekt zu heilen.

Letzte Aktualisierung am Montag, 23. Februar 2015