Wissenschaftliche Kurzinformationen aus der Implantologie

Klinischer und radiologischer Vergleich zwischen Implantaten mit und ohne Platform-switching Ein prospektive Studie über ein Jahr


Glibert M1, Vervaeke S, De Bruyn H, PO Ostman
Clin Implant Dent Relat Res. 2014 September 2. doi: 10.1111 / cid.12269. [Epub ahead of print] 

Hintergrund:
Entwicklungen im Implantatdesign und beim biologischen Verständnis verbessern die Vorhersagbarkeit des Implantaterfolgs. Aktuelle Forschungsschwerpunkte sind beschleunigte Belastungsprotokollen und krestaler Knochenerhalt.

Zweck:
Diese prospektive, monozentrische Studie untersuchte die klinischen und radiologischen Ergebnisse eines neu entwickelten parallelwandigen Implantat mit und ohne Platform-switching.

Materialen und Methoden:
Achtundvierzig in Folge behandelte Patienten (30 Frauen, 18 Männer) mit 115 implantatgetragenen Kronen/Brücken wurden in die Studie aufgenommen. 39,1% hatten einen Implantatdurchmesser von 5,0 mm, so dass ein Platform-shifting mit 4,0 mm-Durchmesser Aufbaukomponenten verwendet werden konnte. 60,9% hatten einen Durchmesser von 4,0 mm, die ohne Platform-shifting mit 4,0 mm-Abutments versorgt wurden. Radiologisch wurde das marginale Knochenniveau zu Studienbeginn und 1 Jahr nach Belastung beurteilt. Eine multivariate statistische Analyse wurde durchgeführt, um nach einem Jahr Faktoren zu isolieren, die den marginalen Knochenverlust beeinflussten.

Ergebnisse:
Kein Implantat ging verloren und der durchschnittliche marginale Knochenverlust betrug 0,73 mm (SD: 0,13; Bereich: -0.60 bis 5,0 mm). Es gab einen statistisch signifikant niedrigeren Knochenverlust bei Implantaten mit Platform-switching (0,63 mm; SD: 0,18) als in der Gruppe ohne (1,02 mm; SD: 0,14). Bei reichlich Knochenangebot kam es zu signifikant geringerem krestalen Knochenabbau (0,45 mm; SD: 0,14), verglichen mit Implantaten in kleinen Volumina (1,20 mm; SD: 0,21). Implantatdurchmesser, Belstungszeitpunkt, anatomische Lage, Rauchen und Knochenqualität hatten dagegen keinen Einfluss auf das marginale Knochennieveau.

Fazit:
1 Jahr nach Belastung konnte für beide implantatprothetische Optionen eine 100%ige Erfolgsrate mit geringem krestalen Knochenverlust dokumentiert werden. Der marginale Knochenverlust war in der Platform-switching-Gruppe und bei gutem Knochenangebot am geringsten. Um einem krestalen Knochenverlust entgegenzuwirken, sollten Implantate im Durchmesser auf das Knochenangebot ausgerichtet und mit Platform-switching verwendet werden.

Letzte Aktualisierung am Sonntag, 14. September 2014