Wissenschaftliche Kurzinformationen aus der Implantologie

Ergebnisse der topischen Anwendung von Melatonin in der Implantologie: eine systematische Überprüfung.


Gómez-Moreno G1, Aguilar-Salva A, Boquete-Castro-A, Guardia J, Piattelli A, Perrotti V, Delgado-Ruiz RA, Calvo-Guirado JL.
Implant Dent. 2015 Februar; 24 (1): 25-30. doi: 10,1097 / ID.0000000000000186.

Hintergrund:
Aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaften und seiner Fähigkeit, freie Radikale zu binden kann Melatonin in die Funktion von Osteoklasten interferieren und dadurch die Knochenresorption inhibieren. Diese Hemmung der Knochenresorption kann durch eine Reaktion von Indolamin auf die Osteoklastengenese noch verstärkt werden, was sich als vorteilhaft für implantologische Eingriffe erweisen kann.

Ziel:
Diese systematische Literaturrecherche über die Verwendung von Melatonin in der Implantologie soll eine Leitlinie für Kliniker bieten.

Materialen und Methoden:
Daten der PubMed, Science Direct, ISI Web of Knowledge und Cochrane Basis Datenbanken wurden verwendet, um Artikel zwischen 1999 und 2013 herauszufiltern, die sich mit dem Melatonin-Einsatz in der Implantologie beschäftigt haben. Zehn Artikel wurden ausgewählt, bestehend aus 9 Tierforschungsstudien und einer Übersichtsartikel, insgesamt mit 60 Beagle-Hunden, 57 Ratten, 30 Kaninchen und insgesamt 352 Implantate.

Ergebnisse:
Melatonin, das im Speichel freigesetzt wird, hat bedeutende Wirkungen in der Mundhöhle. Für eine sichere Implantatstabilität benötigt die Osseointegration eine Kaskade von Protein- und Zell Apposition, Gefäßinvasion, Knochenbildung und -reifung. Dieser Prozess kann durch lokale Verabreichung von wachstumsfördernden Faktoren beschleunigt werden, wie z.B. durch die topische Anwendung von Melatonin auf der Implantatoberfläche.

Fazit:
Die experimentellen Ergebnisse zeigen, dass die topische Anwendungen von Melatonin in der Oralchirurgie und Implantologie von Vorteil sein dürften, in dem es die Knochenneubildung anregt und den Knochen-Implantat-Kontakt (BIC-Wert) erhöht, was wiederum zum Implantaterfolg beiträgt.

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 05. Februar 2015