OpenNotes: damit Patienten ihren Arzt besser verstehen

Das Verständnis ist Grundvoraussetzung dafür, dass Patienten aktiv an ihrer Heilung mitarbeiten. Aktiv mit in die Heilung einbeziehen könnte bedeuten, Medikationen durch die Patienten besser zu dosieren und/oder zu kontrollieren, Anamnesefehler zu entdecken, Heilungs- oder Krankheitsverläufe besser zu kontrollieren, Missverständnisse auszuräumen oder wichtige Informationen, die aus Unsicherheit oder Scham zurückgehalten wurden, doch an die Ärzte weiterzugeben.

Doch wie bezieht man Patienten am besten ein? Prof. Esch, der bereits an der Harvard Medical School das Thema Arzt-Patienten-Beziehung studierte, hat mit dem sogenannten OpenNotes-Projekt bereits acht Millionen Patienten überzeugt. Über 77 Prozent der TeilnehmerInnen gaben an, dass sie durch OpenNotes mehr Kontrolle über ihre Behandlung hätten, bei über 60 Prozent half das Programm die Medikation besser oder richtig zu dosieren. Weitere Vorteile: Patienten können bei diesem Projekt das Besprochene nachlesen, ihren Medikamentenplan kontrollieren, Familie oder Bekannte zum Besprechen hinzuziehen, selbst die Notizen des Arztes online einsehen.

Trotz anfänglicher Skepsis der Patienten hat der transparente und aufklärende Ansatz offenbar überzeugt: von anfänglichen 120.000 teilnehmenden Patienten stieg die Anzahl inzwischen auf acht Millionen Patienten.
Ein Gewinn für beide Seiten. Prof. Esch fügte in seiner Presseinformation der Universität Witten Herdecke vom 22. April 2016 hinzu hinzu: "In der Zukunft wird es für Ärzte immer wichtiger werden, nicht nur die Krankheit des Patienten zu betrachten, sondern gemeinsam mit dem Patienten an seiner Genesung zu arbeiten. Dazu muss er involviert sein, verstehen, was passiert und sich als aktiven Teil der Behandlung ansehen. Patienten, die sich eingebunden fühlen, erzielen in der Regel auch bessere Therapieerfolge. Dafür brauchen wir eine patientenbasierte und integrative Medizin." Die ausführlichen Ergebnisse der Studie der Uni Witten/Herdecke und der Harvard University wurden im British Medical Journal veröffentlicht.

 

Quelle:
Presseinformation der Uni Witten Herdecke und Studie: Tobias Esch, Roanne Mejilla, Melissa Anselmo, Beatrice Podtschaske, Tom Delbanco, Jan Walker: Engaging patients through open notes: an evaluation using mixed methods; Patient-centred medicine, BMJ Open 2016;6:e010034 doi:10.1136/bmjopen-2015-010034

Letzte Aktualisierung am Mittwoch, 18. Mai 2016

Aktuelle Implantat-Themen 

Welche Alternative zu Implantaten gibt es?

Ein Implantate gilt zwar als die bestmögliche Option, da es einen verloren gegangenen Zahn als künstliche Zahnwurzel tatsächlich ersetzt, allerdings gibt es viele Zahnersatz-Alternativen, die in vielen Situation durchaus sinnvoller sein können. Oftmals wird die Frage gestellt, was besser ist: Brücke oder Implantat? Es handelt sich ja bei beiden Optionen um festsitzenden Zahnersatz. 
Die
Kosten von herkömmlichem Zahnersatz sind ein besonders wichtiges Thema, um hier auch mit Implantaten vergleichen zu können.