Sicherer Wundverschluss bei Kieferoperationen durch neuen Laser

Obwohl sich bei einem gesunden Menschen im Mund-Rachen-Raum hunderte von Bakterienarten und Hefen befinden, heilt ein Bissverletzung in der Wangenschleimhaut dort nicht unbedingt schlechter als auf der Haut.

Anders bei großen operativen Eingriffen im Kiefer, bei denen z.B. dieser mit eigenem Knochen aufgebaut werden soll, Knochenersatzmaterial eingebracht wird oder Gewebe transplantiert wird. Bisher versuchte man orale Wunden oder Substanzdefekte ab einer bestimmten Größe mit mehrfachen Nähten und einem eigenen Schleimhaut- oder Hauttransplantat abzudecken.

Wird das vorher keimfreie Knochenersatzmaterial oder die Membran jedoch einmal bakteriell infiziert, bleibt der Eingriff erfolglos. Womöglich verschlechtert er sich sogar, wenn die Nähte des großen zu überbrückenden Schleimhautstückes zu stark in das Gewebe drängten oder rissen.

Da im Mund keine klassischen Verbandsmaterialien haften ist ein dichter Wundverschluss schwierig zu verwirklichen. Der Lösungsansatz für einen dauerhaften und zuverlässigen Schutz der Wunde vor den eindringenden Bakterien und Hefen ist daher von großer Bedeutung für das ungestörte und Einheilen eines Transplantats.

Die Forschungen der transnationalen BiophotonicsPlus-Initiative, die in ihrem „Tissue Repair BI-TRE“ den baldigen Einsatz von biophotonischen Technologien vorantreiben, machen Hoffnung auf eine Lösung. Ziel ist eine sichere und schnellere Wundheilung von großen Defekten, u.a. auch im Mund. Das erste Labormuster eines Handstückes für den Einsatz von Laserstrahlen in der Oralchirurgie wurde bereits konstruiert. Obwohl weit weg von Star Trek und surrealistischen Photonentorpedos basiert die Technik auf einem physikalischen Prinzip. Die Phototonik ist die technische Beherrschung von Licht. Ein photonischer Kreislauf, der Licht nutzt, um Signale zu übertragen, ist deutlich schneller als die elektronische Variante. So können mit dem Einsatz von Laserstrahlen Membranen an der Schleimhaut befestigt werden. Nach weiteren Ergebnissen aus dem Bi-TRE, einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt, hoffen die Forscher eine Reduktion der Eingriffe, der Behandlungs- und Heilungszeiten, sowie geringere Kosten für Patienten zu erreichen.

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 02. Februar 2016

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Ein Implantate gilt zwar als die bestmögliche Option, da es einen verloren gegangenen Zahn als künstliche Zahnwurzel tatsächlich ersetzt, allerdings gibt es viele Zahnersatz-Alternativen, die in vielen Situation durchaus sinnvoller sein können. Oftmals wird die Frage gestellt, was besser ist: Brücke oder Implantat? Es handelt sich ja bei beiden Optionen um festsitzenden Zahnersatz. 
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Kosten von herkömmlichem Zahnersatz sind ein besonders wichtiges Thema, um hier auch mit Implantaten vergleichen zu können.