Plastik in der Zahnpasta - machen die Weissmacher krank?

Neben der natürlichen, genetisch bestimmten Farbgebung bestimmen die Lebensgewohnheiten eines Menschen seine Zahnfarbe. Kein Wunder, dass sie sich im Laufe des Lebens mit dem Genuss von Kaffee, Tee, Rotwein, Rauchwaren, farbstoffreichen Nahrungsmitteln wie z. B. Rote Beete oder Kirschen verändert. Kleinste Partikel lagern sich in der Oberfläche des Zahnschmelzes ein und machen das, was allgemein als unschön empfunden wird, gelbe Zähne.
Angebote, mehr dem in Europa und USA gängigen Schönheitsideal zu entsprechen sind vielfältig. Von den empfohlenen Maßnahmen wie u. a. Zahnreinigungen, leichtes Bleichen unter Aufsicht und Kontrolle des Zahnarztes gibt es auch viele, von größtenteils nicht fachkundigen Medien vorgeschlagene „Therapien“, die weniger gut für den Zahnschmelz und die Zahnerhaltung sind.
Denn obwohl der Zahnschmelz als das härteste Material im Körper angesehen wird – unter einem ständigen Einfluss von groben harten Schleifkörpern, von Stärke (Backpulver) oder zu hoch konzentrierter Säure, mit denen in Heimarbeit kurzfristig helle weiße Zähne geschaffen können, bricht seine äußere Hülle zusammen, auf Dauer sind diese Praktiken schädlich.
So auch der Einsatz von winzigen Plastikteilchen mit weniger als 0.3 Millimetern, wie sie in vielen Pflegeprodukten wie auch in Zahncreme enthalten sind. Trotz ihres abreibenden und damit kurzfristig aufhellenden Effektes sind diese Mikrokügelchen nicht unumstritten.
Am Zahn reiben sie lediglich die Farbstoffe von der Zahnschmelzoberfläche ab und hinterlassen damit unsichtbare Unebenheiten, die für die Einlagerung der nächsten Farbstoffe oder sogar für Plaque eine hervorragenden Möglichkeit zum Anhaften bieten. Der Effekt ist daher nur vorübergehend und kann sogar – im Falle von regelmäßiger Anwendung – zu einem erhöhten Kariesrisiko führen. In jedem Falle wird der sich aufgrund unserer Nahrungsgewohnheiten im Alter reduzierende Zahnschmelz durch die Kügelchen zusätzlich abgerieben, welches die Zähne empfindlicher gegen Wärme-,  Kältereize macht.

Während einer professionellen Zahnreinigung wird die Zahnoberfläche ebenfalls mit leichten Schleifmitteln gereinigt, aber anschließend poliert und fluoridiert. Mögliche Unebenheiten in der Schmelzoberfläche werden glatt poliert. Mit der Zugabe von Fluorid macht es die Zahnoberfläche widerstandsfähiger und säurebeständiger als das Zahnschmelz-eigene Hydroxylapatit.

Nach Einsatz der Mikrokügelchen – die oft unbemerkt in Zahnpasta mit aufhellendem Effekt enthalten sind – entsteht aber eine mikroraue Oberfläche auf dem Zahnschmelz. Neben diesen potentiell Zahnsubstanz-schädlichen Effekten, wird zwischen Hochschule, Politik und Kosmetik- sowie Waschmittelindustrie diskutiert, ob sie für Menschen und Umwelt ebenfalls schädlich sein könnten.  
Bernhard Wehrli, Professor für aquatische Chemie am Departement für Umweltwissenschaften der ETH, betrachtet die Mikrokügelchen – wie in der Zahnpasta vorhanden – als eine Art Ballaststoff, der wieder vom Menschen ausgeschieden werden würde. Es gäbe keine Hinweise, dass sie für den Menschen schädlich seien.
In der Politik wird u. a. durch Blathasar Glättli von den Grünen in der Schweiz in einem Blog auf die Umweltbelastung und das Risiko für den Menschen hingewiesen. Der Verzehr und das Ausscheiden, die mangelnde Filtermöglichkeit im Abwasser augrund der geringen Größe der Partikel, die anschließende Rückführung in Seen und ins Meer, alles für die Umwelt schlecht. Die wasserabweisenden Mikrokügelchen würden Schadstoffpartikel anziehen und von den im Gewässer lebenden Organismen aufgenommen, auch von Fisch. Dieser gelange dann wieder über die Nahrungskette zum Menschen.
Ökologisch abbaubare und umweltverträgliche Produkte wie z. B. Granulat aus Baumnussschalen oder Pfirsichkernen könnten die Mikroplastik-Teile in Zahnpasta und anderen Kosmetikprodukten ohne Probleme ersetzen.

Ein umweltbewusstes, reines Gewissen hat der, der mit Zahncreme ohne Plastik-Mikrokügelchen und regelmäßigen professionellen Zahnreinigungen vorsorgt, denn diese sind sowohl für die Zähne als auch für die Umwelt gut.

Quelle:
Mikroplastik schadet Umwelt und unserer Gesundheit, Blogbeitrag, Eingereicht Balthasar Glättli on 24.06.2016 – 12:46

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 26. Juli 2016

Aktuelle Implantat-Themen 

Welche Alternative zu Implantaten gibt es?

Ein Implantate gilt zwar als die bestmögliche Option, da es einen verloren gegangenen Zahn als künstliche Zahnwurzel tatsächlich ersetzt, allerdings gibt es viele Zahnersatz-Alternativen, die in vielen Situation durchaus sinnvoller sein können. Oftmals wird die Frage gestellt, was besser ist: Brücke oder Implantat? Es handelt sich ja bei beiden Optionen um festsitzenden Zahnersatz. 
Die
Kosten von herkömmlichem Zahnersatz sind ein besonders wichtiges Thema, um hier auch mit Implantaten vergleichen zu können.