Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

welches Material für Suprakonstruktion?

delia1724
Mitglied seit 03. 07. 2009
70 Beiträge

Hallo an alle Anwesenden,

nachdem ich auf Grund meiner MS zunächst große Schwierigkeiten nach der Implantation hatte (heftiger Schub) ist nun doch alles gut geworden. Die Implantate sind super eingeheilt und alles ist gut geworden!

Nun geht es an die Suprakonstruktion für eine implantatgetragene Prothese im OK.

Welches Material ist da am besten geeignet?

Kunststoff?
Keramik?
Zirkon?

Freue mich sehr über Hinweise, Unterstützung und Anregungen.
Vielen Dank, Delia



Dr. Jörg Wollschläger
Mitglied seit 27. 04. 2003
179 Beiträge

Hallo Delia,

das hängt doch sehr von der geplanten Konstruktion ab (wieviele Implantate?). Im Prinzip ist alles möglich. Als Abutments (auf das Implantat geschraubte Primärteile) verwendet man Titanaufbauten, Goldaufbauten oder Zirkonaufbauten (= sehr feste Keramik), das ganze als Teleskope oder Geschiebe. Wenn es preiswerter sein soll auch vorgefertigte Teile wie Locator - Elemente. Die Prothese (herausnehmbarer Teil) hat dann meist eine Basis aus Metall und Zähne und Zahnfleisch aus Kunststoff. Man kann diese aber auch mit eingeklebten Galvanokäppchen direkt aus einer mit Verblendkeramik fertiggestellten Zirkonbasis herstellen. Hierfür sind aber ausreichend und günstig verteilte Implantate Bedingung (und natürlich ausreichend finanzieller Spielraum :-))

Viele Grüße

Dr.J.Wollschläger



delia1724
Mitglied seit 03. 07. 2009
70 Beiträge

Lieber Dr. Wollschläger,

danke für Ihre Antwort.

Ich habe nur vier Implantate (weil ein Sinuslift wegen zahlreicher Nebenhöhlenops zu komplikationsbehaftet gewesen wäre)im OK, auf denen eine herausnehmbare implantatgetragene Prothese befestigt werden soll.

Galvanos - so sagt der ZA.
Der Zahntechniker sagt, dass er nicht sicher ist, ob das wegen der Platzverhältnisse möglich ist und dass daher eventuell Locator genommen werden sollen.
Stimmt das so?

Sind die Zähne immer aus Kunststoff?
Wieso nicht aus Keramik oder Zirkon?
Sieht das nicht besser aus?

Danke für Ihre Ratschläge.

Herzliche Grüße, Delia



Dr. Jörg Wollschläger
Mitglied seit 27. 04. 2003
179 Beiträge

Hallo Delia,

wie gesagt, prinzipiell ist alles möglich. Bei 4 Implantaten wird die Prothese immer einen auf der Schleimhaut aufliegenden Anteil haben, dieser ist aus Kunststoff. Die Zähne macht man dann in aller Regel auch aus Kunsstoff, es gibt heute sehr gute Zähne, die aus mehrfach geschichteten Kunststoffen bestehen und oft ästhetisch vollkommen ausreichend sind. Man kann diese Zähne, wenn man mehr individualisieren möchte, auch mit Verblendkunststoffen noch umarbeiten, meist ist das aber gar nicht notwendig.
Natürlich kann man herausnehmbare Arbeiten auch komplett aus Keramik herstellen, das sind dann aber eher Arbeiten auf z.B. 8 Implantaten, die rein auf den Implantaten abgestützt sind. Sicher ist damit ästhetisch fast alles möglich , aber zu einem deutlich höheren Preis!
Einfach mal mit Zahnarzt und wenn möglich Zahntechniker (ruhig mal in`s Labor fahren!) besprechen.

Viele Grüße

Dr.J.Wollschläger



delia1724
Mitglied seit 03. 07. 2009
70 Beiträge

Lieber Dr. Wollschläger,

vielen Dank, dass Sie mir wieder so rasch und freundlich geantwortet haben.

Sie sagen, Kunststoffzähne seien "ästhetisch vollkommen ausreichend".

Erste Frage:

Sehen Keramikzähne - den finanziellen Aspekt beiseite lassend - denn NOCH besser aus? (Falls diese Lösung auf 4 Implantaten überhaupt möglich ist).

Und, zweite Frage:

Sind Locator bei engen Platzverhältnissen tatsächlich Galvanos vorzuziehen?

Danke für Ihre Geduld und unbekannterweise herzliche Grüße, Delia



Dr. Jörg Wollschläger
Mitglied seit 27. 04. 2003
179 Beiträge

Hallo Delia,

ich sehe die Vorteile von Keramikzähnen eher in der höheren Individualisierbarkeit. wer sehr individuelle Zähne hatte und wieder haben möchte ist damit besser bedient.

Aber:
Ich rede hier wirklich von Zahn für Zahn individuell hergestellten Kronen im Gegensatz zu industriell vorgefertigten Kunststoffzähnen. Industrielle Keramikzähne verwendet man fast nicht mehr, sie haben auch keine Vorteile.
Eine Vollkeramikarbeit hat auch Nachteile, denken Sie mal an ein Herunterfallen.
Eine Vollkeramikarbeit bei einer wenn auch nur teilweise schleimhautgetragenen Arbeit (auf 4 Implantaten zwingend!) würde ich nicht herstellen, das Risiko einer Fraktur wäre mir zu hoch.

Bei geringer Aufbauhöhe sind Lokatoren sicher eine gute Idee, 4 noch dazu kurze Galvanoteleskope könnten eine zu geringe Friktion haben, das ist dann nur sehr schwierig zu verbessern. Beim Locator sehe ich da weniger Probleme.

Viele Grüße

Dr.J.Wollschläger



delia1724
Mitglied seit 03. 07. 2009
70 Beiträge

Lieber Dr. Wollschläger,

DANKE!

Das waren sehr hilfreiche Hinweise für mich - damit kann ich mich auf den Weg zu einer guten Entscheidung machen.

Herzlchst, Delia



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