Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

schwarze Stelle im Röntgenbild = Entzündung am Implantat? Frage an die Dres,

delia1724
Mitglied seit 03. 07. 2009
70 Beiträge

Guten Tag,

ich warte auf meine Suprakonstruktion und habe seit zwei Tagen an zwei Implantaten im Oberkiefer eine Art reißenden Knochenschmerz und Pochen.

Heute war ich bei meinem ZA und das Röntgenbild zeigte an dem einen Eckzahn-Implantat im OK auf der Hälfte (nach ca. 8 mm) eine etwa linsengroße schwarze Stelle.

Mein ZA meint, dass sei keine Entzündung, sondern eine Entmineralisierung.
Der Pflegezustand der Implantate und des Zahfleisches sei "super-top" und vom Zahnfleisch nach oben wandernd sei nichts weiter zu erkennen.
Vielleicht sei das Implantat nur etwas überlastet, weil die Prothese darauf "reite".

Ich habe aber ein komisches Gefühl.
Warum puckert es dann mal mehr mal weniger, wenn es keine Entzündung ist?

Wobei alle sieben Implantate von Zeit zu Zeit puckern, schmerzlos. (Implantation war vor sieben Monaten).

Bin ich einfach zu ängstlich?
Wie soll ich mich jetzt verhalten?
Ist diese schwarze Stelle tatsächlich keine Entzündung?

Ich bin immer etwas ängstlich, weil ich mir wegen der Multiplen Sklerose keine dauerhaften Entzündungen im Körper leisten kann.

Danke für die Hilfe und herzliche Grüße von Delia



Dr. Jörg Wollschläger
Mitglied seit 27. 04. 2003
179 Beiträge

Hallo Delia,

eine dunkle Stelle im Knochenbereich zeigt grundsätzlich immer erstmal eine "Demineralisierung" an. In Verbindung mit dem Beschwerdebild und anderer Befunde kann sowas auf eine Entzündung hindeuten, kann aber auch etwas anderes darstellen. Kleine Zysten sehen beispielsweise auch so aus. Was es bei Ihnen ist lässt sich von hier nicht sagen, Überlastungen sehen aber regelmäßig anders aus. Wenn der Prozess in den letzten Monaten neu entstanden ist (also auf dem Kontrollbild nach der Implantation nicht sichtbar war), sollte das schon abgeklärt werden.

Viele Grüße

Dr.J.Wollschläger



delia1724
Mitglied seit 03. 07. 2009
70 Beiträge

Hallo Dr. Wollschläger,

danke für Ihre freundliche und rasche Anwort.

Ob diese Stelle neu entstanden ist, kann ich nicht sagen, denn im Anschluss an die Implantation ist nur eine Panorama-Aufnahme gemacht worden, da wohl so alle sieben Implante im UK und OK zu sehen waren.

Mein ZA sagt, "das (diese Stelle) ist nichts" - obwohl es weh tut. (Nicht schlimm, aber es tut halt immer weh, auch bei Belastung. Nur wenn ich mich absolut ruhig verhalte, dann ist es gut.)

Meine Frage ist: Welche Möglichkeiten der weiteren Abklärung gibt es?

Danke für Ihre Antworten, herzliche Grüße, Delia



Dr. Jörg Wollschläger
Mitglied seit 27. 04. 2003
179 Beiträge

Hallo Delia,

hier ist wirklich schwierig zu raten, wenn man den Befund nicht gesehen hat. Aber: Auch in einer Panoramaaufnahme ist ein solcher Befund (linsengroß = 5mm groß?) deutlich sichtbar. Wenn ich richtig annehme haben Sie 4 Impl. im Oberkiefer? Sie brauchen die dann alle für die Versorgung, die Implantate sind in einer solchen Konstruktion auch entsprechend belastet, was nützt also ein nicht beschwerdefreies Implantat? Man könnte mit einer 3D - Aufnahme die genaue (3 - dimensionale) Ausdehnung des Prozesses darstellen. Dagegen sprechen Kosten und Strahlenbelastung, manchmal hilft der Befund aber bei der Entscheidung, ob man abwarten kann oder nicht. Müsste Ihr Arzt entscheiden. Alternativ bleibt eigentlich nur die chirurgische Revision. Wenn das Implantat sonst wirklich stabil ist kann man es ja belassen. Klingt alles nicht so erfreulich, aber beschwerdefrei bei Belastung sollte das Implantat vor der Versorgung schon sein.

Viele Grüße

Dr.J.Wollschläger



delia1724
Mitglied seit 03. 07. 2009
70 Beiträge

Hallo Dr. Wollschläger, Dr. Zahedi, Dr. Zwanzig,

ich war heute bei dem Kieferchirurg, der die Implantate gesetzt hat.

Er sagt, es sei wohl keine Entzündung, da keine Entzündungszeichen: Zahnfleisch superstraff und fest und prima gepflegt, kein Sekretaustritt auf Druck, kein erhöhter CRP-Wert im Blut.
Aber bei zwei Implantaten schimmert es dunkel durch das Zahnfleisch (Eckzahnregionen, das bedeute, dass da kein Knochen, sondern nur Zahnfleisch anliege.)
Die Implantate seien aber sonst bombenfest.

Er geht davon aus, dass der Knochen nach der Implantation nicht den Weg zum Implantat gefunden hat.
Warum nicht, das kann er nicht sagen.
Dann sagte er, der Befund sehe nicht so gut aus, später sagte er, es wäre alles in Ordnung.
Dann wieder sagt er, wenn es weitergeht, dann kann man Membranen einsetzen und es würde Zeit, dass die Suprakonstruktion fertig würde.

Ich habe im Vorfeld LTT- und Titanstimulationstest und hinterher Effektorzelltypisierung (wegen der MS) machen lassen. Ergebnis: keine Unverträglichkeit.

Ich bin total verunsichert und deprimiert und fühle mich allein gelassen, weil ich so widersprüchliche Aussagen erhalte.

Meine Fragen sind:

Warum ist der Knochen nicht angewachsen, bzw. baut sich ab?

Schreitet dieser Prozess jetzt weiter fort? (Eigentlich sollen Implantate den Knochen doch eher erhalten?)

Würde ein MR, DVT oder CT irgendeinen Sinn ergeben?

Wird die Suprakonstruktion etwas ändern?

Tut mir leid, dass ich so viele Fragen habe, aber ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden soll.

Danke für Ihre Geduld und herzliche Grüße, Delia



Dr. Jörg Wollschläger
Mitglied seit 27. 04. 2003
179 Beiträge

Hallo Delia,

warum der Knochen nicht ausreichend vorhanden ist kann ich nicht beurteilen, auch eine Prognose kann man nicht stellen.

Ein DVT (o.ä.) kann nur Aussagen über die Ausdehnung des Prozesses geben, nicht aber die Frage nach Ursache beantworten oder den genaueren Befund ergeben.

Minimalanforderung für eine prothetische Versorgung wäre für mich die Beschwerdefreiheit aller Implantate bei Belastung.

Eine Verbesserung der Knochensituation ist durch die Versorgung nicht zu erwarten, es besteht aber die Hoffnung auf Stabilität des jetzigen Zustandes.

Viele Grüße

Dr.J.Wollschläger



delia1724
Mitglied seit 03. 07. 2009
70 Beiträge

Vielen Dank für Ihre Antwort!

Ich bekomme in zwei Tagen das Röntgenbild zugesendet, dann werde ich es hier einstellen.

Herzliche Grüße, Delia



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