Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Penicillin und cortison vor implantation wirklich nötig

Marc
Marc

Ich bekomme am Freitag 1 Implantat in den Unterkiefer und soll 2 Std. vor der OP 1 Penicillin +cortisonpille nehmen. Das möchte ich aber eigentlich nicht und frage mich warum nur. Ja zur Sicherheit falls evtl. die Schwellung zu groß wird usw. Ist das wirklich Notwendig???Oder nur übertrieben Sicherheit. Beide Wirkstoffe möchte ich meinen Körper nicht belasten. Bitte um Rat.



marc
marc

So hat alles geklappt. Weder Penicillin noch Cortison habe ich eingenommen. Kleine Schwellung und bissl Druck, ansonsten alles OK auch ohne Medikamente.



gwittstock
Mitglied seit 30. 06. 2014
106 Beiträge

Hallo,

Penicillin und Cortison müssen nicht zwingend vor einer Implantation eingenommen werden. Insbesondere die Einnahme von Cortison würde ich nur in Ausnahmen anraten. Wie Sie richtig beschreiben, dient die Einnahme von Cortison der Schwellungsprophylaxe. Bei größeren implantologischen Eingriffen, ggf. mit zusätzlichem Knochenaufbau, könnte das eventuell ein Grund zur Einnahme sein. Ich jedoch habe noch nie Cortison im Rahmen eines implantologischen Eingriffes verschrieben.

Die Gabe eines Antibiotikums kann aber je nach Art des Eingriffs und Allgemeinzustands des Patientens sinnvoll sein und die Erfolgsrate des operativen Eingriffs verbessern. Dabei hat sich in Studien gezeigt, dass eine Einmalgabe eine Stunde vor dem Eingriff die besten Ergebnisse zeigt. Damit ist während des operativen Eingriffs ein antibiotischer Schutz vorhanden. Dies ist von Bedeutung, wenn man bedenkt, dass während der Implantation das OP Gebiet durch Speichel und damit Bakterien der Mundhöhle kontaminiert werden kann.
Gerade bei größeren Knochenaufbauten, langer OP Dauer und vielen Implantaten habe ich es mir zur Regel gemacht, eine Einmalgabe eines Antibiotikums dem Patienten dringend anzuraten.
Aber natürlich kann auch ohne Antibiotikum alles gut verlaufen, die Wahrscheinlichkeit das alles gut einheilt ist mit einem Antibiotikum jedoch höher.

Viele Grüße,

Dr. Gero Wittstock



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