Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Osteomyelitis, wie erfolgt Behandlung

Petra
Mitglied seit 23. 10. 2008
36 Beiträge

Liebes Ärzteteam,

komme gerade vom Zahnarzt, der mich dringendst zum Kieferchirurg schickt. Leider habe ich erst spätnachmittag einen Termin bekommen. Der 15er Zahn "zickt" bereits seit zwei Wochen rum. Mein Zahnarzt hatte vor seinem Urlaub den Zahn am 26.03.2010 geöffnet, eine Wurzelreinigung gemacht und den Zahn wieder verschlossen. Danach war ich 6 mal bei verschiedenen notärztlichen Zahnärzten sowie Zahnarztvertretung. Jeder reinigte den Wurzelkanal, einer bohrte ihn weiter auf man ließ den Zahn offen. Auch Antibiotikagabe eine Woche Clindamycin 600. die Schmerzen werden immer stärker.

Heute gabe mir mein Zahnarzt eine Überweisung zum Kieferchirurg mit folgender Diagnose mit:

Verdacht auf Osteomyelitits 15
massive druckdolente Knochenveränderung labial, akute Schmerzen.

Mein Zahnarzt sagte, da muss unbedingt vor dem WE noch was gemacht werden. Was erwartet mich nachher beim Kieferchirurg?

Kann ich trotz Osteomyelitis am 16 und ggf. 15 (falls er rauskommt) noch Implantate setzen lassen? Zu einem späteren Zeitpunkt? Heilt sowas wieder komplett aus?

Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar. Vielen Dank im voraus.

Mit freundlichen Grüßen
Petra



dr.kaizwanzig
Mitglied seit 26. 04. 2008
429 Beiträge

Guten Tag,
was Sie beschreiben hört sich ganz stark nach fehlgeschlagener Wurzelbehandlung an. Durch starke Kontamination des Kanalsystems mit Bakterien kommt einfach keine Ruhe rein. Zähne lässt man dann offen, wenn man sie im Anschluss zieht, da durch die im Speichel befindlichen Bakterien das System massiv zusätzlich kontaminiert wird, und Ziel der Wurzelbehandlung doch eigentlich absolute Sterilität ist!
Die Osteomyelitis ist wahrscheinlich eine einfache Ostitis, also zu deutsch eine Entzündung des Knochens, die dann in den Griff zu bekommen ist, wenn ein Spezialist eine Topwurzelbehandlung gemacht hat, oder der Zahn entfernt wurde. Selbstverständlich kann man nach Verlust des Zahnes zu einem späteren Zeitpunkt implantieren. Ich würde Ihnen empfehlen, sind in Spezialistenhände für die Wurzelbehandlung zu begeben; adressen findet man überall im Netz (nach "Endospezialisten" suchen)!
Viel Erfolg und wenig Schmerzen
Mit besten Grüßen
Dr. Kai Zwanzig
Spezialist Implantologie



Petra
Mitglied seit 23. 10. 2008
36 Beiträge

Sehr geehrter Herr Dr. Zwanzig,

vielen Dank für Ihre Antwort. Ich war zwischenzeitlich beim Kieferchirurg. Das Röntgenbild ergab ein Abseß über der Zahnwurzel (ca. 1,5 cm groß). Der Kieferchirurg hat Donnerstag einen Schnitt gemacht, den Eiter abgelassen, eine Drainiage gelegt und mir Clindamycin 600 mg, 3xtäglich verordnet. Meine ganze Wange ist dick geschwollen und es wird trotzdem nicht besser bzgl. der Schmerzen. Habe gestern Novalgin verordnet bekommen sowie eine Kliniadresse falls noch was am WE passiert. Dienstg wird der Zahn extrahiert (auf meinen Wunsch hin, da ich bereits bei anderen Zähnen mehrfache WSR hatte und die letztendlich alle entfernt werden mussten). Wie lange dauert es ca, wenn der 15er extrahiert wird, bis ich ein DVT anfertigen lassen kann zwecks Implantatplanung? Ca 4 Monate bis sich der Knochen wieder aufgebaut hat?

Über eine Antwort würde ich mich nochmals freuen. Vielen Dank und viele Grüße

Petra



dr.kaizwanzig
Mitglied seit 26. 04. 2008
429 Beiträge

Guten Tag,
bei so schweren Entzündungen mit Abszedierungen kann das schon mal ein paar Tage dauern, bis der Schmerz und die Schwellung vorbei sind.
Nach Zahnentfernung warten wir generell drei Monate, bis wir dort Knochen aufbauen oder implantieren. Ein DVT würde ich in Ihrem Fall als völlige Übertherapie ansehen, da es lediglich um einen Zahn im Oberkiefer geht. Das DVT würde lediglich zeigen, wieviel Knochen an der Aussenseite fehlt (der wird sich wahrscheinlich nicht von alleine wieder aubauen)und wie weit die Kieferhöhle entfernt ist, hätte also therapeutisch keine Konsequenz, da wahrscheinlich sowie so aufgebaut werden muss, aber das kann ich Ihnen auch ohne DVT sagen. Also, € 200,- lieber sparen und in eine vernünftige Versorgung stecken. DVTs machen wir wir bei großen, komplexen Fällen, wo Nerven in der Nähe liegen und wo Computerplanungen im Vorfeld notwenig sind. Ich hab so langsam das Gefühl, weil sich immer mehr Kollegen ein DVT-Gerät in die Praxis stellen, selbst die kleinsten Kleinigkeiten in 3D dargestellt werden, um die Anschaffungskosten irgendwie wieder reinzuholen. Verstehen Sie mich nicht falsch, DVTs sind eine tolle Sache, aber wir wollen doch mal die Kirche im Dorf lassen!
MfG
Dr. Kai Zwanzig
Spezialist Implantologie



Guenter
Guenter

Liebes Ärzte Team,
auch ich hätte dazu mal eine Frage. Ich hatte vor ca. zwei Jahren zwei Wurzelbehandlungen an den mittleren Backenzähnen oben links. Dies hatten eine längere Vorgeschichte weil wir nicht sicher waren welcher von beiden den Schmerz auslösten, am Ende es aber vermutlich doch gleich beide waren. 1-2 Monate nach der letzten Wurzelbehandlung begann dann erst mein großes Problem. Ich wurde plötzlich übernacht krank mit sehr starken Erkältungerscheinungen und das hielt sich dann auch über ca. 3 Wochen, die Erkältung war ich dann los aber die Nase immer noch zu. Sehr starkes Druckgefühl im Stirnbereich und in den Nebenhöhlen mit sehr starkem Sekretfluss. Dachte es ist eine Verschleppte Grippe oder Allergie. Nach allen möglichen Antibiota und sonstigen Medikamenten und Allergietests (war alles ergebnislos) habe ich mich dann an den Nebenhöhlen operieren lassen damit ich wieder Luft bekomme. Leider habe ich nun immer noch das gleiche Problem Ständig die Nase zu, die Schleimhäute angeschwollen und dem restlichen
Körper scheints auch nicht ganz so gut zu gehen. Leide häufig unter Kopfschmerzen (stechend) usw.. Nachdem ich nun einige Foren durchsucht habe lande ich immer wieder bei dem gleichen Ergebnis wie hier in diesem Artikel. Meine Frage ist nun: kann das ganze der letzten zwei Jahre mit diesen Wurzelbehandlungen zusammen hängen? Am Zahn selbst habe ich keine Beschwerden. Wie lässt sich das feststellen/ausschließen? Wäre um jeden Hinweis dankbar.
Grüße Günter



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